Der Zukunftsroman A Clockwork Orange entstand 1961 nach einem Aufenthalt von Anthony Burgess in Leningrad (heute St. Petersburg). Bei seinem Erscheinen im Jahre 1962 deutete zuerst nur wenig darauf hin, dass dies der Roman werden sollte, den man in der Folgezeit in erster Linie mit den Autor Anthony Burgess assoziierte.
In England erhielt Burgess Werk nur mäßige Kritiken, während es in den USA den Status eines Kultromans unter College Studenten erlangte. Das Bild von A Clockwork Orange sollte sich jedoch Anfang der siebziger Jahre ändern. Der Regisseur Stanley Kubrick verfilmte das Buch und erzielte damit einen Skandalerfolg, der heftige Diskussionen nach sich zog und somit auch den Autor der Romanvorlage berühmt machte.
Anthony Burgess selbst war die Tatsache, dass sein Ruhm sich größtenteils auf den Erfolg des Filmes stützte, eher unangenehm. Wiederholt wertete er den Roman als einen bloßen „jeu de spleen“ 1 ab. Es sei zu didaktisch und zu exhibitionistisch in seinen Sprachgebrauch. Er war der Auffassung, dass er weitaus bessere Werke als A Clockwork Orange verfasst hä tte und fühlte sich zeitlebens auf diesen Roman reduziert. Zudem gefiel es Burgess nicht, dass die Leser seines Werkes in den verschiedenen Teilen der Welt unterschiedliche Textfassungen zu lesen bekamen. Der amerikanischen Ausgabe, die 1963 erschien, fehlte das letzte Kapitel, w elches auf Drängen der Verleger weggelassen wurde. Diese Vorgehensweise wurde 1972 auch für die englische Taschenbuch-Neuauflage übernommen.
A Clockwork Orange wird der Subgattung Dystopie zugerechnet. Eine Dystopie spielt in einem ausgedachten Ort in der Zukunft, in der alles so schlecht wie möglich ist. Im Gegensatz dazu steht die Utopie, in der die Zukunft mehr als rosig dargestellt wird.
Er legt den Roman in eine unheilvolle Zukunft mit einer Regierung, die willens ist, jugendliche Straftäter einer Gehirnwäsche zu unterziehen, um wieder gewählt zu werden und um einer erschreckend hohen Kriminalitätsrate Herr zu werden. Die Gesellschaft ist gekennzeichnet von erdrückender Eintönigkeit sowie der Mangel an Individualität.
Den Titel A Clockwork Orange erklärte Burgess mehrfach wie folgt: In 1945, back from the army, I heard an 80-year old Cockney in a London pub say that somebody was >as queer as a clockwork orange<. The >queer< did not mean homosexual: it meant mad. The phrase intrigued me with its unlikely tension of demotic and sur realistic. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Über Anthony Burgess und sein Werk
- 2. Der Sprachgebrauch in A Clockwork Orange
- 3. Gewalt und Sexualität
- 4. Die Gesellschaft und das Individuum
- 5. Der Sympathiewandel
- 6. Vergleich des englischen und amerikanischen Endes
- 7. Anthony Burgess Weltbild
- 8. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit Anthony Burgess' dystopischem Zukunftsroman "A Clockwork Orange", wobei der Fokus auf den Sprachgebrauch, die Darstellung von Gewalt und Sexualität, die Interaktion zwischen Individuum und Gesellschaft und die Entwicklung der Leser-Sympathie für den Protagonisten Alex liegt. Der Text analysiert außerdem die gesellschaftlichen und moralischen Implikationen der im Roman dargestellten Konzepte.
- Sprachgebrauch und Jugendkultur
- Gewalt und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft
- Das Spannungsfeld zwischen Freiheit und Kontrolle
- Die Rolle des Individuums in der Dystopie
- Die Entwicklung der Leser-Sympathie für den Protagonisten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Über Anthony Burgess und sein Werk
Dieses Kapitel stellt den Autor Anthony Burgess vor und beleuchtet seinen Werdegang. Es geht insbesondere auf die Entstehung des Romans "A Clockwork Orange" ein, seine Rezeption und die Diskussion um die unterschiedlichen Textfassungen.
2. Der Sprachgebrauch in A Clockwork Orange
Dieses Kapitel analysiert die eigens für den Roman geschaffene Sprache "Nadsat", die von den jugendlichen Protagonisten gesprochen wird. Es untersucht die sprachlichen Besonderheiten, die Wurzeln dieser Sprache sowie ihren Einfluss auf die Charakterisierung der Figuren und die Leser-Rezeption.
3. Gewalt und Sexualität
Das Kapitel untersucht die Darstellung von Gewalt und Sexualität im Roman. Es analysiert die Motive der Figuren, die Folgen ihrer Taten und die Kritik am gesellschaftlichen Umgang mit diesen Themen.
4. Die Gesellschaft und das Individuum
Dieses Kapitel analysiert die dystopische Gesellschaft, die im Roman dargestellt wird. Es untersucht die Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft, die Auswirkungen der politischen Kontrolle und die gesellschaftlichen Normen, die von den Figuren akzeptiert oder abgelehnt werden.
5. Der Sympathiewandel
Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung der Leser-Sympathie für den Protagonisten Alex. Es analysiert, wie Burgess die Leser durch die Sprache und die Darstellung der Charakterentwicklung zum Mitfühlen und zum Hinterfragen von moralischen Normen bewegt.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter für die Analyse von "A Clockwork Orange" sind: Dystopie, Jugendkultur, Sprache, Gewalt, Sexualität, Freiheit, Kontrolle, Individuum, Gesellschaft, Moral, Sympathiewandel.
- Arbeit zitieren
- Anna Stüwe (Autor:in), 2004, Norm und Normverletzung in Burgess' A Clockwork Orange, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37604