Im Zeitalter von sich immer mehr ausbauenden Infrastrukturen für Medienbranchen gewinnt die Vorstellung einer Stadt als Media City für die Stadtentwicklung zunehmend an Bedeutung. Schon lange bezieht sich der Ausdruck Media City nicht mehr nur auf Orte wie New York City, Tokio, London oder Paris. Auch die Hansestadt Hamburg knüpft an diese Ideen an und produziert durch eine Vielzahl an Strategien ein Bild der Stadt als Media City. Wie Medienstädte auf ihre kulturelle Ökonomien Bezug nehmen und diese verändern war zentrale Frage der universitären Lehrveranstaltung „Media Cities und ihre kulturellen Ökonomien“ des Hamburger Instituts für Volkskunde/ Kulturanthropologie. In dieser Arbeit geht es um die Media City Hamburg und ihre Musikfestivals. Als konkretes Forschungsbeispiel dient das alljährlich stattfindende Hamburg ELBJAZZ Festival. Dieses Beispiel ist für die hiesige Untersuchung besonders passend, da - ausgehend von einer Ortsgebundenheit von Kunst- und Kulturgenres - Hamburg als Jazzhauptstadt gilt und dementsprechend als eine Art Magnet für die jeweiligen Kulturschaffenden fungiert. Um eben diese Kulturschaffenden - die Kreative lokale Klasse - soll es auch im Folgenden gehen. Lange Zeit waren Hamburger Jazzmusiker im Vergleich zu internationalen Künstlern in Hamburg benachteiligt. Heute verwendet das Hamburger Stadtmarketing das Bild von Hamburg als Jazzstadt zur Imageförderung der Marke Hamburg um sich von konkurrierenden Media Cities abzuheben und Lebensstile und Atmosphären der Stadt (als lebenswert) produktiv zu machen und für sich zu nutzen. In der Arbeit werden beteiligte Akteure, z.T. ihr Verhältnis zueinander, sowie ihre Interessen vorgestellt, um ein Forschungsdesign zu entwerfen, an dem sich eine nachfolgende Forschung orientieren kann. Untersucht wird die Rolle des Festivals bei der Imageproduktion Hamburgs, die Tradition, in der das Festival steht und inwiefern das Hamburger Stadtmarketing diese für sich nutzt. Weiter interessiert, wie das Stadtmarketing mit der Kreativen lokalen Klasse verknüpft ist und welche Perspektive diese auf den Hamburger Jazz und das ELBJAZZ Festival (im Folgenden: EJF) hat. Inwieweit sehen Besucher des Festivals die Veranstaltung in Verbindung mit der Marke Hamburg und welches Bild von der Stadt entsteht bei Hamburg-Besuchern durch das Festival?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das ELBJAZZ Festival
- Hintergrundinformationen zum Untersuchungsgegenstand
- Erfolgsbausteine der Marke Hamburg und das ELBJAZZ Festival: ein Vergleich
- Forschungsdesign „follow the conflict“
- Multi-sited-etnography und das Prinzip des „follow the conflict“
- Connections
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des ELBJAZZ Festivals in der Imageproduktion Hamburgs als Media City. Sie analysiert die Verbindung zwischen dem Festival, dem Hamburger Stadtmarketing und der "Kreativen lokalen Klasse". Die Arbeit zielt darauf ab, ein Forschungsdesign zu entwickeln, das zukünftige Untersuchungen zu ähnlichen Themen unterstützen kann.
- Das ELBJAZZ Festival als Bestandteil des Hamburger Stadtmarketings
- Die Beziehung zwischen dem Stadtmarketing, dem Festival und der Kreativen lokalen Klasse
- Die Wahrnehmung des Festivals durch Besucher und seine Auswirkungen auf das Stadtbild
- Strategien des Hamburger Stadtmarketings zur Imageproduktion
- Der Einfluss des Festivals auf den Hamburger Stadtalltag
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Media City ein und stellt das ELBJAZZ Festival als Fallbeispiel für die Untersuchung der Interaktion zwischen Musikfestivals, Stadtmarketing und der Kreativen lokalen Klasse in Hamburg vor. Sie skizziert die Forschungsfragen und den Aufbau der Arbeit, der die Hintergrundinformationen zum Festival, einen Vergleich mit den Erfolgsbausteinen der Marke Hamburg und schließlich das gewählte Forschungsdesign umfasst.
Das ELBJAZZ Festival: Dieses Kapitel liefert detaillierte Hintergrundinformationen zum ELBJAZZ Festival, seinem Aufbau, seinen Akteuren (Veranstalter, Sponsoren, Förderer) und seiner Durchführung. Es beschreibt das Festival als mehrtägige Veranstaltung mit vielfältigem Programm an verschiedenen Orten in Hamburg, unterstreicht seine internationale Ausrichtung und seine Bedeutung für die Hamburger Kulturszene. Die Beschreibung des Festivals und seiner Einbettung in das städtische Gefüge bildet die Basis für die nachfolgenden Analysen.
Erfolgsbausteine der Marke Hamburg und das ELBJAZZ Festival: ein Vergleich: Dieses Kapitel vergleicht die Strategien des Hamburger Stadtmarketings mit der Positionierung und den Aktivitäten des ELBJAZZ Festivals. Es untersucht, wie das Festival in die Gesamtstrategie des Stadtmarketings eingebunden ist und welche Rolle es bei der Imageproduktion Hamburgs als Media City spielt. Die Analyse beleuchtet die Selektionsprozesse des Stadtmarketings und die Nutzung der Kreativen lokalen Klasse für die Imagepflege.
Schlüsselwörter
ELBJAZZ Festival, Hamburg, Media City, Stadtmarketing, Kreative lokale Klasse, Imageproduktion, Musikfestival, Forschungsdesign, „follow the conflict“, Kulturtourismus
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum ELBJAZZ Festival und der Imageproduktion Hamburgs
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Rolle des ELBJAZZ Festivals in der Imageproduktion Hamburgs als Media City. Sie analysiert die Verbindung zwischen dem Festival, dem Hamburger Stadtmarketing und der "Kreativen lokalen Klasse". Ein zentrales Ziel ist die Entwicklung eines Forschungsdesigns für zukünftige Untersuchungen ähnlicher Themen.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit beleuchtet das ELBJAZZ Festival als Bestandteil des Hamburger Stadtmarketings, die Beziehung zwischen Stadtmarketing, Festival und der Kreativen lokalen Klasse, die Wahrnehmung des Festivals durch Besucher und seine Auswirkungen auf das Stadtbild, Strategien des Hamburger Stadtmarketings zur Imageproduktion und den Einfluss des Festivals auf den Hamburger Stadtalltag.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum ELBJAZZ Festival (mit Hintergrundinformationen und Vergleich zu den Erfolgsbausteinen der Marke Hamburg), ein Kapitel zum Forschungsdesign „follow the conflict“ und ein Fazit. Die Einleitung führt in die Thematik ein und skizziert Forschungsfragen und Aufbau. Das Kapitel zum Festival beschreibt Aufbau, Akteure und Durchführung. Das Kapitel zum Vergleich analysiert die Einbindung des Festivals in das Stadtmarketing und die Rolle der Kreativen lokalen Klasse. Das Kapitel zum Forschungsdesign erläutert die gewählte Methodik ("Multi-sited-etnography" und "follow the conflict").
Welches Forschungsdesign wird verwendet?
Die Arbeit verwendet ein „follow the conflict“-Design im Rahmen einer Multi-sited- Ethnographie. Dieses Design soll zukünftige Untersuchungen zu ähnlichen Themen unterstützen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind: ELBJAZZ Festival, Hamburg, Media City, Stadtmarketing, Kreative lokale Klasse, Imageproduktion, Musikfestival, Forschungsdesign, „follow the conflict“, Kulturtourismus.
Welche Informationen enthält das Kapitel zum ELBJAZZ Festival?
Das Kapitel liefert detaillierte Hintergrundinformationen zum Festival, seinem Aufbau, seinen Akteuren (Veranstalter, Sponsoren, Förderer) und seiner Durchführung. Es beschreibt das Festival als mehrtägige Veranstaltung mit internationaler Ausrichtung und Bedeutung für die Hamburger Kulturszene.
Wie wird das ELBJAZZ Festival mit dem Hamburger Stadtmarketing verglichen?
Das Kapitel vergleicht die Strategien des Hamburger Stadtmarketings mit der Positionierung und den Aktivitäten des ELBJAZZ Festivals. Es untersucht die Einbindung des Festivals in die Gesamtstrategie des Stadtmarketings und seine Rolle bei der Imageproduktion Hamburgs als Media City. Die Analyse beleuchtet die Selektionsprozesse des Stadtmarketings und die Nutzung der Kreativen lokalen Klasse.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2014, Das ELBJAZZ Festival. Zwischen kreativer lokaler Klasse und Hamburger Stadtmarketing - Ausprägung einer Media City, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376181