Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis
1. Einleitung
2. Altersvorsorge in Deutschland
2.1. Die gesetzliche Rentenversicherung
2.2. Der demographische Wandel
2.3. Auswirkungen auf die Altersvorsorge in Deutschland
3. Die Bedeutung der Aktie als Baustein der Altersvorsorge
3.1. Die Akzeptanz der Aktie in Deutschland
3.1.1. Aktienkultur in Deutschland
3.1.2. Einfluss des Staates auf die Aktienkultur
3.2. Das Instrument Aktie
3.2.1. Aktien in der deutschen Altersvorsorge
3.2.2. Aktienfonds als Bestandteil der Altersvorsorge
4. Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abbildung 1: Veränderung der Alterspyramide
Abbildung 2: Zusammensetzung der Bruttorente eines Durchschnittsverdieners (2015)
Abbildung 3: Kapitaldeckung der Altersvorsorge in Prozent des BIP
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Ziel der Ausarbeitung ist es, die derzeitige Lage in Deutschland in Bezug auf die gesetzliche Rente zu verdeutlichen und anschließend Lösungen und Handlungsempfehlungen vorzustellen. Hierbei spielt vor allem das Umlageverfahren eine besondere Rolle. Die steigende Lebenserwartung, die nicht ideale Geburtenrate sowie die Wanderungsbewegung lassen das Umlageverfahren an seine Grenzen stoßen. Die Folge davon, die Sicherheit und Höhe der Rente ist gefährdet. Aus diesem Grund ist die private Vorsorge ein Muss. Trotz Niedrigzinspolitik besparen die Deutschen weiterhin Sparbücher, Tagesgeldkonten oder auch Bausparverträge. Ausschlaggebender Grund ist hierbei zum einen die fehlende Aufklärung der Menschen über Altersvorsorgeprodukte und zum anderen die Komplexität der Produkte. Trotz dieser Hindernisse sind die Menschen gezwungen, für die Rente privat vorzusorgen. Ein vielversprechendes Instrument ist hierbei die Aktie. Wird sie langfristig und gezielt eingesetzt, so kann sie überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird erklärt, in welchen Ausführungen die Aktie einsetzbar ist. Die Unsicherheit soll vergessen und die Chance erkannt werden.
2. Altersvorsorge in Deutschland
Das System der Altersvorsorge in Deutschland unterliegt ständigem Wandel und Veränderungen. Der deutsche Staat war bis in die späten 90er Jahre der Auffassung, dass die Wohneigentumsförderung und die dauernde Anpassung der Rentenformel ausreicht, eine solide Basis für die Altersrente zu errichten. Hier bestand weiterhin Nachholbedarf. Mit dem Altersvermögensgesetz (AVmG) vom 26.06.2001 wollte man die junge Generation der Beitragszahler entlasten, indem man den Beitragssatz zur Rentenversicherung bis 2020 auf 20%, bis 2030 auf 22% gedeckelt hat. Als Folge musste das Rentenniveau gesenkt und das Renteneintrittsalter auf 67 heraufgesetzt werden. Als Ausgleich für das gesenkte Rentenniveau wurde die betriebliche Altersvorsorge durch den Rechtsanspruch auf Entgeltumwandlung gestärkt und die geförderte Riester-Rente eingeführt.[1] Aus dieser Konstellation entwickelte sich das „Drei Säulen Modell“. Die erste Säule stellt die gesetzliche Rentenversicherung, die zweite die betriebliche und die dritte die private Altersvorsorge dar. Somit lässt die Problematik der immer größer werdenden Versorgungslücke, die betriebliche und private Altersvorsorge immer stärker in den Vordergrund rücken.[2] Weitere grundlegende Änderungen ergaben sich mit dem am 01.01.2005 eingeführten Alterseinkünftegesetz (AltEinkG). Grundlage für die Gesetzesänderung war die unterschiedliche Besteuerung von Renten und Pensionen. Mit dem Gesetz wird die Besteuerung schrittweise angeglichen, sodass die Rente oder Pension ab 2040 der vollen Besteuerung unterliegt.[3] Als Folge dessen wurde das „Drei Säulen Modell“ durch das „Drei Schichten Modell“ abgelöst. Der Unterschied besteht hierbei im Umfang und Art der staatlichen Förderung. Geht man von der Basisversorgung aus, welche die erste Schicht darstellt, so nimmt die staatliche Förderung zunehmend ab. In dieser Schicht steht neben der gesetzlichen Rente die Rürup-Rente besonders im Vordergrund. Die betriebliche Altersvorsorge und die staatlich geförderte Riester-Rente gehören zur geförderten kapitalgedeckten Zusatzversorgung und bilden die zweite Schicht ab. Kapitalanlagen, sowie Renten- und Lebensversicherungen befinden sich in der dritten und letzten Schicht.[4] Mithilfe des AltEinkG möchte der Staat Anreize für den Abschluss privater Altersvorsorgeverträge schaffen, um das verringerte Rentenniveau in der gesetzlichen Rentenversicherung und das Versorgungsniveau der Beamtenversorgung auszugleichen.[5]
2.1. Die gesetzliche Rentenversicherung
Die GRV ist Teil des deutschen Sozialversicherungssystems. Die Sozialversicherung ist eine Pflichtversicherung, dessen Fundament das Solidaritätsprinzip ist. Dieses besagt, dass die Menschen in Deutschland als definierte Solidargemeinschaft auftreten und bestimmte Risiken nicht in eigener finanzieller Verantwortung abdecken müssen, sondern sich Hilfe und Unterstützung als Gemeinschaft gewähren. Somit ist die Höhe der Beiträge nicht nach dem individuellen Risiko des versicherten bemessen, sondern nach dem Bruttoeinkommen bis zu einer bestimmten Beitragsbemessungsgrenze.[6]
Der Generationenvertrag ist ein wichtiger Bestandteil der GRV und sorgt dafür, dass die heute erwerbstätige Bevölkerung mit ihren Beiträgen die Renten der ehemals Erwerbstätigen (Rentner) finanziert und demzufolge auch einen Anspruch auf Rentenzahlung in der Zukunft erwirbt. Anknüpfend an den Generationenvertrag vervollständigt das Umlageverfahren das System der GRV. Hierbei werden die Versicherungsleistungen aus den laufenden Beiträgen finanziert.[7] Das Umlageverfahren ist mittlerweile ein großes Diskussionsthema und gerät immer stärker in die Kritik, da vor allem die demographische Entwicklung, Rezessionen und Massenarbeitslosigkeit enormen Druck auf das Verfahren ausüben können. Die Kritik ist berechtigt, denn diese Art der Finanzierung der gesetzlichen Renten macht nur solange Sinn, wenn die Zahl der Beitragszahler höher ist, als die der Rentenempfänger.
2.2. Der demographische Wandel
Die Folgen des demographischen Wandels sind bereits eingetreten und haben erhebliche Auswirkungen auf das Wirtschafts- und Sozialversicherungssystem in Deutschland. Ein besonders wichtiger und beeinflussender Faktor ist die steigende Lebenserwartung. Aufgrund der guten medizinischen Versorgung, der stetigen Weiterentwicklung auf diesem Gebiet und der immer besseren Lebensbedingungen, nimmt die statistische Lebenserwartung der Menschen immer stärker zu. Betrachtet man hier ausschließlich den Menschen, so ist dies eine positive Entwicklung mit der Möglichkeit die Rentenzeit noch länger und ausgiebiger zu nutzen. Die Folge davon ist, dass die Rentenkassen immer stärker und länger beansprucht werden. Lt. einer Statistik wird ein neugeborener Junge 78,13 Jahre alt, eine Erhöhung um 2 Jahre und 3 Monate im Vergleich zu den letzten 10 Jahren. Ein neugeborenes Mädchen wird dagegen 83,05 Jahre alt, was eine Erhöhung von 1 Jahr und 6 Monate bedeutet. Die verbleibende Lebenserwartung eines 65-jährigen Mannes beträgt statistisch gesehen mittlerweile 17 Jahre und 8 Monate. Für eine 65-jährige Frau sind es 21 Jahre. Diese Entwicklung der stetig steigenden Lebenserwartung wird auch in Zukunft in Verbindung mit der zu niedrigen Geburtenrate hohen Druck auf das Sozialversicherungssystem ausüben.[8]
Als Gegenstück der statistisch steigenden Lebenserwartung soll anhand der niedrigen Geburtenrate die Kluft zwischen den „Alten“ und den „Jungen“ verdeutlicht werden. Damit die gegenwärtige Bevölkerungszahl wachsen oder aufrechterhalten werden kann, wird eine Geburtenziffer von 2,1 Kinder je Frau angestrebt. Erst im Jahr 2015 wurde eine Geburtenziffer von 1,50 Kinder je Frau verzeichnet. Dieser Wert wurde zuletzt im Jahr 1982 festgestellt.[9] Gründe hierfür gibt es viele, vor allem dominiert der Strukturwandel der Familien, der immer anspruchsvollere Lebensstil und nicht zuletzt die Etablierung der Frau als „Karrierefrau.[10] Aufgrund der unter dem Idealwert liegenden Geburtenrate wird sich die Altersstruktur wie in Abbildung 1 dargestellt, verändern. Die Bevölkerung wird somit immer älter und die Zahl der jungen Menschen sinkt.[11] Die Schlussfolgerung daraus ist, dass sich das Verhältnis zwischen Erwerbstätigen und Rentenempfängern enorm verschiebt. Das bedeutet, ein Erwerbstätiger wird in der Zukunft mehr als einen Rentner finanzieren müssen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Veränderung der Alterspyramide[12]
Ein weiterer wichtiger Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung ist die Wanderungsbewegung. Betrachtet man den Zeitraum von 1960 bis 2000, so stieg die Zahl der Ausländer von 2 Mio. auf über 7 Mio. in Deutschland an. So könnte man meinen, dass man damit der sinkenden Bevölkerung entgegenwirken kann, da nun mehr Menschen in Deutschland in die Rentenkasse einzahlen können. Leider ist mit dem Anstieg der Bevölkerungszahl nicht garantiert, dass die Zahl der Beschäftigten im gleichen Verhältnis steigt. So konnten 36% der Arbeitslosen im Juni 2013 den Menschen mit ausländischen Wurzeln zugerechnet werden. Hauptgründe dafür sind Mängel in der schulischen und beruflichen Qualifikation. Somit müsste zuerst die Integrationspolitik überarbeitet werden, um die Qualifikationsunterschiede der Einreisenden professionell und nachhaltig abzubauen.[13] Aus diesen Gründen ist es sehr schwierig zu beurteilen, inwieweit die schrumpfende Bevölkerung mithilfe der Zuwanderung ausgeglichen werden kann, da es hierbei auch Nachteile aufweist.
2.3. Auswirkungen auf die Altersvorsorge in Deutschland
Klar ist, dass das Umlageverfahren immer mehr an seine Grenzen stößt und somit eine nachhaltige Lösung gefunden werden muss. Denn aufgrund der steigenden Anzahl an Rentenempfängern, die u.a. durch die verbesserte medizinische Versorgung stetig wachsen wird, kann das derzeitige Rentenniveau auf Dauer nicht gehalten werden. Die Anzahl der Menschen ab 67 Jahre wird sich bis 2040 um 6,3 Mio. auf mindestens 21,5 Mio. erhöhen. Im Jahr 2015 waren es vergleichsweise 15,1 Mio. Ergänzend wird die Anzahl der 20- bis 66-jährigen Menschen aller Voraussicht nach um ca. 13 Mio. sinken, wodurch sich der Alterungsprozess der Bevölkerung immer weiter fortsetzt und zudem durch die nicht ideale Geburtenrate unterstützt wird.[14] Somit werden die Rentenauszahlungen die Beitragseinnahmen übersteigen und die Finanzierung über das Umlagevefahren wird immer stärker von Bundeszuschüssen abhängen.[15] Aufgrunddessen wird die gesetzliche Rente als Vollversorgung nicht mehr existieren können, sondern bloß die Grundversorgung ausmachen. Die Versorgungslücke wird demnach immer größer werden, das Bedürfnis den Lebensstandard zu halten an Priorität gewinnen und somit wird jeder finanziell vorsorgen müssen, um sich einen sorgenfreien Lebensabend zu verwirklichen.
3. Die Bedeutung der Aktie als Baustein der Altersvorsorge
3.1. Die Akzeptanz der Aktie in Deutschland
3.1.1. Aktienkultur in Deutschland
Die Aktienakzeptanz setzt eine in hohem Maße positive Grundeinstellung der Anleger gegenüber der Aktie als Anlageinstrument voraus. Die positive Grundeinstellung kann sich aber nur herausbilden und stetig entwickeln, wenn die Anleger effektiv und effizient über die Vor- und Nachteile und die Regeln einer Aktienanlage aufgeklärt werden.[16] Das Deutsche Aktieninstitut und die Börse Stuttgart haben in einer Umfrage Personen mit und ohne Aktienbesitz zum Thema Aktien befragt. Aus den Antworten konnte man schlussfolgern, dass Missverständnisse, Fehlurteile und Unsicherheit gegenüber der Aktienanlage weit verbreitet sind. So geben z.B. 74% der Befragten an, dass für eine Aktienanlage gute wirtschaftliche Kenntnisse benötigt werden. 44% sind der Meinung, dass die Aktienanlage eher unsicher und riskant ist. Zusammenfassend bestätigt die Umfrage den geringen Stellenwert der Aktie und das vermeintlich risikolose Anlageverhalten der Deutschen. Dementsprechend können die Menschen auch nicht wissen, dass man schon mit kleinen Anlagebeträgen und Diversifikation eine Vermögensvermehrung einleiten oder sich ein Altersvorsorgepolster auf diese Art und Weise aufbauen kann.[17] Doch es ist nicht nur das fehlende Wissen oder die falsche Risikoeinschätzung, sondern vielmehr die Unsicherheit. So sind verschiedene Ereignisse vom Jahr 2000 bis 2015 der Grund für die schwache Beteiligung am Aktienmarkt. Ein prägendes Ereignis ist die Erschaffung der „Volksaktie Telekom“. Die Investition der Privatanleger in die „Volksaktie“ erklärt somit auch den Höchststand der Aktionäre mit 6,2 Mio. im Jahr 2000. Ab 2001 begann die Talfahrt und das Platzen der „New Economy Blase“ vergrößerte die Kursverluste der Volksaktie.[18] Diese Investition ist bis heute in den Köpfen der Menschen verankert. Weitere Ereignisse wie z.B. der 11. September 2001 oder die Finanzkrise im Jahr 2008 sorgten erneut für Turbulenzen an den Börsen und aus der Sicht der Deutschen bestätigte sich das Vorurteil gegenüber der Aktie als Risikoinvestition. So verzeichnet man einen Rückgang der Zahl der Aktionäre vom Jahr 2000 bis 2015 um 1,8 Mio. auf 4,4 Mio., wobei im Jahr der Finanzkrise 2008 ein Tiefstand von 3,55 Mio. Aktionären zu verzeichnen war.[19]
3.1.2. Einfluss des Staates auf die Aktienkultur
Eine Aktienkultur kann sich nur entwickeln, wenn diese positiv gefördert wird. So sollte die Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen über Wirtschaft, Finanzen und Geldanlage bereits verstärkt in der Schule stattfinden z.B. im Rahmen eines Faches wie Okönomie und sich bis ins Studium fortsetzen. Nur so kann gewährleistet werden, dass Anlageempfehlungen kritisch hinterfragt und eigenverantwortliche Anlageentscheidungen getroffen werden können. Ergänzend muss auch sichergestellt werden, dass das Aktien- und Wertpapiergeschäft weiterhin für deutsche Kreditinstitute und Vermittler ein attraktives Geschäft bleibt, damit diese auch als Beratungsstelle und Wissensvermittler genutzt werden können. Derzeit tritt genau das Gegenteil ein. Lt. einer Studie des DAI haben 65% der Kreditinstitute die Beratung zu Einzelaktien reduziert, wogegen 22% diese Beratung überhaupt nicht mehr anbieten. Grund hierfür ist die verschärfte Regulierung durch den Staat, vorallem aber die Angst vor Haftungsansprüchen und die hohe Kostenbelastung.[20] Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die steuerliche Behandlung der Aktienanlage. Durch die eingeführte Abgeltungssteuer beträgt der Gesamtsteuersatz fast 50%, denn es wird auf der Unternehmens- als auch auf der Anlegerseite versteuert. Damit ergibt sich kein Fundament für eine am Kapitalmarkt orientierte Altersvorsorge für die Privatanleger.[21]
3.2. Das Instrument Aktie
Als Eigentümer einer Aktie besitzt man ein Teilhaberrecht und ist am Grundkapital der Aktiengesellschaft beteiligt. Aktien können nach dem Umfang der verbrieften Rechte oder nach der Art der Übertragung unterteilt werden. Im Bereich der verbrieften Rechte unterscheidet man hier zwischen der Stamm- und Vorzugsaktie. Im Rahmen der Übertragung hat man hier die Wahl zwischen einer Inhaber- oder einer Namensaktie. Angebot und Nachfrage bestimmen den Kurs der Aktie an der Börse, an der man diese zum aktuellen Kurs kaufen kann.[22] Vorteile der Aktie und deren Wichtigkeit für die Diversifikation eines Portfolios, werden in den folgenden Kapiteln 3.2.1 und 3.2.2 näher erläutert.
3.2.1. Aktien in der deutschen Altersvorsorge
In einem Niedrigzinsumfeld stechen nur wenige Anlageinstrumente hervor, die tatsächlich akzeptable Renditen erwirtschaften und damit mindestens die Inflation schlagen. Anleger in Aktien profitieren von Dividendenzahlungen und partizipieren an möglichen Kursgewinnen, die aus Angebot und Nachfrage resultieren. Mithilfe des Renditedreiecks des DAI kann man rückblickend die Dividenden- und Kursentwicklung, der im DAX enthaltenen Unternehmen betrachten. Im Vergleich zum traditionellen Sparen auf Sparbüchern, Tagesgeldkonten etc., beeindruckt das Jahr 2014 mit einer Rendite von 2,7%. Dieser Zeittraum entspricht eher dem kurzfristigen Sparen und ist nicht optimal für die Altersvorsorge. Wählt man dagegen einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren, der schon eher auf die Altersvorsorge zutrifft, so waren Renditen zwischen 6 bis 9% möglich.[23] Selbstverständlich ist man vor Schwankungen der Aktienkurse nicht geschützt, doch mit einem breit diversifizierten Portfolio lassen sich auch Krisen und Rezessionen bewältigen. Im Vergleich mit anderen Ländern hinsichtlich der kapitalgedeckten Altersvorsorge, hat Deutschland auffallend viel Nachholbedarf. Anhand der Abbildung 2 lässt sich erkennen, dass die Brutto-Standardrente in Deutschland zu 75% aus der gesetzlichen Rente und 25% aus der privaten und betrieblichen Vorsorge zusammengesetzt wird. Damit liegt Deutschland unter dem OECD Durchschnitt. Australien und die Niederlande führen mit einem vorbildlichen Verhältnis von 30/70 den Vergleich an.[24]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Zusammensetzung der Bruttorente eines Durchschnittsverdieners (2015)[25]
Abbildung 3 unterstreicht hier nochmal die geringe Kapitalmarktaffinität Deutschlands in Bezug auf die Altersvorsorge. Hierbei werden die Kapitaldeckung der Altersvorsorge und die gemessene Wirtschaftsleistung am BIP ins Verhältnis gesetzt. Mit 26% erreicht Deutschland den hintersten Rang und liegt damit unter dem OECD Durchschnitt. In den Ländern wie Großbritannien, Schweiz, Australien, USA und Niederlande übersteigen die am Kapitalmarkt für die Altersvorsorge angelegten Mittel das BIP. Damit sind die Länder in Bezug auf die Altersvorsorge deutlich stärker als Deutschland am Kapitalmarkt orientiert.[26]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Kapitaldeckung der Altersvorsorge in Prozent des BIP (Zahlen für Deutschland, Schweden und OECD aus 2013, Rest aus 2015)[27]
[...]
[1] http://www.bzst.de/DE/Steuern_National/Altersvorsorge_Fachaufsicht/FAQ/faq_node.html (23.01.2017)
Vgl. H. Benölken/N. Bröhl/A. Blütchen (2011), S. 82 f.
[2] Vgl. H. Grill/H. Perczynski (2010), S. 204 f.
[3] http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/2014-08-08-Besteuerung_von_Alterseinkuenften.pdf?__blob=publicationFile&v=12 S: 4 f. (Zugriff: 23.01.2017)
[4] Vgl. H. Grill/H. Perczynski (2010), S. 204 f.
[5] Vgl. T. Benz/B. Raffelhüschen/J. Vatter (2009), S. 29
[6] Vgl. Studienwerk Volkswirtschaft Frankfurt School (2014), Teil 13, Kapitel 4, S. 2 f.
[7] Vgl. Studienwerk Volkswirtschaft Frankfurt School (2014), Teil 13, Kapitel 7, S. 3
[8] https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2016/03/PD16_072_12621.html (Zugriff: 24.01.2017)
[9] https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2016/10/PD16_373_126.html (Zugriff: 24.01.2017)
[10] http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/demografischer-wandel/75997/soziale-auswirkungen?p=all (Zugriff: 25.01.2017)
[11] https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2016/10/PD16_373_126.html (Zugriff: 24.01.2017) https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/Geburten/AktuellGeburtenentwicklung.html (Zugriff: 24.01.2017)
[12] https://www.demografie-portal.de/SharedDocs/Informieren/DE/ZahlenFakten/Bevoelkerung_Altersstruktur.html (Zugriff: 25.01.2017)
[13] http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/demografischer-wandel/75997/soziale-auswirkungen?p=all (Zugriff: 25.01.2017) http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/bundesagentur-fuer-arbeit-jeder-dritte-arbeitslose-hat-auslaendische-wurzeln-12677000.html (Zugriff: 25.01.2017)
[14] https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2016/01/PD16_021_12421.html (Zugriff: 25.01.2017)
[15] https://www.dai.de/files/dai_usercontent/dokumente/studien/2016-12-06%20Studie%20Aktienorientierte%20Altersvorsorge%20DAI%20Deka%20Metzler%20UI.pdf S: 4(Zugriff: 25.01.2017)
[16] Vgl. N.Frei/C. Schlienkamp (1999), S. 6
[17] https://www.dai.de/files/dai_usercontent/dokumente/studien/2015-05-07%20Aktienanlage%20ist%20Kopfsache%20Web%20FINAL.pdf S:16 (Zugriff: 26.01.2017)
[18] http://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/aktien/15-jahre-telekom-boersengang-ein-katastrophales-jahr/5861838-2.html (Zugriff: 27.01.2017)
[19] https://www.dai.de/files/dai_usercontent/dokumente/Statistiken/2016-02-09%20Aktionaerszahlen%202015%20Datentabellen%20Web%20FINAL.pdf (Zugriff: 27.01.2017)
[20] https://www.dai.de/files/dai_usercontent/dokumente/studien/2014-7-10%20DAI-Studie%20Regulierung%20der%20Aktienberatung.pdf S: 9 f. (Zugriff: 27.01.2017)
[21] https://www.dai.de/files/dai_usercontent/dokumente/positionspapiere/2015-09-01%20Positionspapier%20DAI%20Reform%20InvStG.pdf S: 2 (Zugriff: 27.01.2017)
[22] Vgl. H. Grill/H. Perczynski (2010), S.242, S. 244
[23] https://www.dai.de/files/dai_usercontent/dokumente/pressemitteilungen/2017-01-16%20PM%20Aktualisiertes%20Rendite-Dreieck.pdf S: 1 f. (29.01.2017)
[24] https://www.dai.de/files/dai_usercontent/dokumente/studien/2016-12-06%20Studie%20Aktienorientierte%20Altersvorsorge%20DAI%20Deka%20Metzler%20UI.pdf S: 14 (Zugriff: 28.01.2017)
[25] https://www.dai.de/files/dai_usercontent/dokumente/studien/2016-12-06%20Studie%20Aktienorientierte%20Altersvorsorge%20DAI%20Deka%20Metzler%20UI.pdf S: 14 (Zugriff: 28.01.2017)
[26] https://www.dai.de/files/dai_usercontent/dokumente/studien/2016-12-06%20Studie%20Aktienorientierte%20Altersvorsorge%20DAI%20Deka%20Metzler%20UI.pdf S: 15 (Zugriff: 28.01.2017)
[27] https://www.dai.de/files/dai_usercontent/dokumente/studien/2016-12-06%20Studie%20Aktienorientierte%20Altersvorsorge%20DAI%20Deka%20Metzler%20UI.pdf S: 15 (Zugriff: 28.01.2017)