Gestaltung sowie Vor- und Nachteile von Assessment Centern


Hausarbeit, 2015

16 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Einführung und Definition
1.2 Aufbau und Ziel der Arbeit
1.3 Geschichtlicher Überblick

2 Gestaltung von Assessment Centern
2.1 Die Assessment-Center-Elemente
2.1.1 Psychologische Testverfahren
2.1.1.1 Intelligenztests
2.1.1.2 Leistungstests
2.1.1.3 Persönlichkeitstests
2.1.2 Assessment-Center-Simulationen
2.1.2.1 Kurzfälle
2.1.2.2 Gruppendiskussionen
2.1.2.3 Präsentationen
2.1.2.4 Rollenspiele
2.1.2.5 Fallstudien
2.1.2.6 Wirtschafts-/Planspiele
2.1.2.7 Postkorbübungen
2.2 Anforderungen an das Assessment Center und seine Elemente

3 Vor- und Nachteile von Assessment Centern
3.1 Vorteile von Assessment Center für Unternehmen und Bewerber
3.2 Nachteile von Assessment Centern für Unternehmen und Bewerber

4 Fazit

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

1.1 Einführung und Definition

Assessment Center (kurz: AC) haben sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Instrument der Personalrekrutierung entwickelt, mit dessen Hilfe man die Bewährung von Bewerbern für zukünftige berufliche Aufgaben prognostizieren kann. Ein Assessment Center wird sowohl für die Auswahl künftiger Mitarbeiter, wie auch als organisatorisches Beurteilungs- und Förderungsinstrument eingesetzt.1

In einem Assessment Center werden die sogenannten Assessees meist 1 - 3 Tage in den verschiedensten beruflichen Situationen geprüft und bewertet. Die Teilnehmerzahl begrenzt sich meist auf maximal 12 Personen, jedoch kann man auch zwischen Einzel- und Online-Assessment-Centern unter- scheiden. In dem klassischen Gruppenauswahlverfahren werden die Teil- nehmer von Beobachtern, auch Assessoren genannt, beurteilt. Diese sind speziell geschulte Mitarbeiter des Unternehmens aus der Personalabteilung sowie den Fachabteilungen. Häufig setzt das Unternehmen auch Beobachter oder Psychologen von externen Beratungsfirmen ein, die sich auf AC spezia- lisiert haben.2

Das Ziel von Assessment Centern ist es, Stärken und Schwächen der Be- werber einzuschätzen und die Bewährung für zukünftige berufliche Aufgaben zu prognostizieren. Die fachliche und persönliche Eignung der Teilnehmer wird anhand eines vorher definierten Anforderungsprofils ermittelt, um so den geeigneten Kandidaten für die vakante Stelle im Unternehmen zu finden. Während des Assessment Centers durchlaufen die Teilnehmer mehrere praktische Aufgaben, zum Beispiel in Form von Rollenspielen, Gruppendis- kussionen oder Postkorbübungen. Der Kerngedanke dabei ist, die Bewerber in verschiedenen Situationen objektiv zu beobachten und zu bewerten, um so ein Urteil auf die mögliche Eignung einer zu besetzenden Stelle zu finden. Denn schon Platon wusste: „Beim Spiel kann man einen Menschen in einer Stunde besser kennenler- nen, als im Gespräch im ganzen Jahr.“3

1.2 Aufbau und Ziel der Arbeit

Im Rahmen der Einführung in das Thema wird zunächst ein kurzer geschich- tlicher Überblick über die Entstehung von Assessment Centern gegeben, dessen Anfangsphasen bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts zurückgehen und Übertragung in die Wirtschaft ab Mitte der 1950er Jahren stattfand. Anschließend werden die am häufigsten genutzten Assessment-Center- Elemente vorgestellt sowie die besondere Anforderungen, die ein AC an Un- ternehmen und Bewerber für eine erfolgreiche Durchführung und Bestehen der Übungen und Aufgaben stellt, erläutert. Im letzten Teil der Arbeit werden die Vor- und Nachteile von Assessment Centern für Unternehmen und Be- werber erörtert und ein allgemeines Fazit für eine erfolgreiche Durchführung gezogen. Das Ziel der Arbeit ist es, die grundlegenden Facetten von As- sessment Centern sowie deren Gestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen und einen groben Überblick über diesen stetig weiter wachsenden Bereich der Personalentwicklung darzustellen.

1.3 Geschichtlicher Überblick

Vorläufer von Assessment Centern gab es schon in Zeiten der Weimarer Republik (1918 - 1933) in der Offiziersauswahl der deutschen Wehrmacht. Anlässe zur Etablierung eines Auswahlverfahrens waren unter anderem grundsätzliche Änderungen der Rekrutierungspolitik. Die Auswahl von Offi- zieren sollte sich vor allem nach deren Befähigung richten, und nicht mehr nur nach deren sozialer Herkunft. Der Ansatz lag nun auf einer ganzheitli-

chen Betrachtung des Kandidaten. Bestandteile dieser Beurteilungsprogramme waren neben individuellen und gruppenbezogenen Arbeitsproben auch verschiedene Interviews, Intelligenz- und Persönlichkeitstests oder auch Lebenslauf- und Handlungsanalysen sowie Simulation wichtiger Führungssituationen. Somit waren die besonderen Merkmale eines Assessment Centers geboren, wie wir sie auch heute kennen: Prüfung von Kandidaten in Gruppen durch Beobachter in Gruppen, simulative, praktische Elemente und Methodenvielfalt sowie eine längere Testdauer.4

Die Übertragung solcher Gruppenauswahlverfahren in die Wirtschaft fand vor allem durch eine große klassische Assessment-Center-Untersuchung in den Vereinigten Staaten von Amerika von 1956 bis 1966 statt: der Management Progress Study der Firma American Telephone and Telegraph Company (AT&T). Mit dieser Langzeitstudie wurden 422 bei AT&T beschäftigte Füh- rungsnachwuchskräfte mit einer großen Anzahl an psychologischen Tests untersucht und mit Übungen konfrontiert, die auch heute noch zum Stan- dardprogramm von Assessment Centern gehören, z.B. Postkorbübungen oder Wirtschaftsspiele. Am Ende gaben die Beobachter prognostische Urteile darüber ab, ob die Beurteilten innerhalb der nächsten 10 Jahre ins mittlere Management aufrücken würden und sollten. Beurteilungen und Karriereer- wartungen wurden später mit dem tatsächlichen Karriereerfolg verglichen. Das besondere an dieser Studie war, dass die Ergebnisse des Assessment Centers weder den Kandidaten noch dem bereits bestehenden Management im Unternehmen mitgeteilt wurde. Die Wirkung im Sinne einer „selbstbe- stimmenden Prophezeiung“ wurde somit ausgeschaltet.

2 Gestaltung von Assessment Centern

2.1 Die Assessment-Center-Elemente

Unter Assessment-Center-Elementen versteht man jene Aufgaben und He- rausforderung, welche die Bewerber während der Durchführung zu bewälti- gen haben. Die Funktion solcher AC-Elemente besteht darin, ein Beobach- tungsfeld zu schaffen, um die Assessees objektiv bewerten zu können. Zu beachten ist dabei, dass die AC-Elemente keine Prüfungsaufgaben darstel- len, das heißt es gibt kein "richtig" und kein "falsch". Vielmehr geht es darum zu beobachten, welches Verständnis für diverse Aufgaben bzw. Situationen gezeigt wird, wie die Gruppe oder ein einzelner Bewerber die gestellten He- rausforderungen bewältigt und Lösungsansätze organisiert, welche Mana- gementtechniken angewandt werden und welche als fehlend eingestuft wer- den können. Desweiteren wird geprüft, wie die Assessees mit Schwierigkei- ten, Konflikten und Misserfolgen umgehen. Die Beantwortung dieser Fragen geschieht auf Basis der Kriterien und Indikatoren, die für jedes AC-Element im Vorfeld entworfen werden.5

2.1.1 Psychologische Testverfahren

Psychologische Testverfahren lassen sich unterteilen in Intelligenztests, Leis- tungstests sowie Persönlichkeitstests. Während es bei Intelligenz- und Leis- tungstests hauptsächlich darum geht, möglichst viele Aufgaben in einer vor- gegebenen Zeit zu lösen, werden in Persönlichkeitstests eher persönliche Neigungen des Teilnehmers untersucht und in Bezug zu Vergleichsgruppen gesetzt. Psychologische Testverfahren müssen vor allem folgende wichtige Qualitätsanforderungen aufweisen: Objektivität, Ökonomie, Gültigkeit und Zuverlässigkeit.6 Die Übungen lassen sich im Vorfeld relativ gut trainieren, da sie gängige Testverfahren in Assessment Centern darstellen.

2.1.1.1 Intelligenztests

Intelligenztests messen die intellektuelle Leistungsfähigkeit der Bewerber, zum Beispiel durch die Fortsetzung von Zahlenreihen, Erkennen von Ge- meinsamkeiten in vorgegebenen Begriffen, Ergänzung von Sätzen oder auch sogenannte Matrizenaufgaben.7 Sie ermitteln also das logische Denken so- wie die Abstraktionsfähigkeit des Bewerbers mithilfe unterschiedlicher Test- aufgabentypen.

2.1.1.2 Leistungstests

Als allgemeine Leistungs- oder Fähigkeitstests werden Verfahren bezeichnet, die die Voraussetzung der Leistungsfähigkeit erfassen sollen, sprich Auf- merksamkeit, Konzentration oder allgemeine Aktiviertheit. Die schwierigste Herausforderung in solchen Tests besteht meist darin, sich auf bestimmte Reize zu konzentrieren um zum Beispiel unter Zeitdruck Fehler in Texten zu erkennen.8 Ein Test zur Leistungsermittlung kann unter anderem auch dar- aus bestehen, dass der Bewerber 100 Rechenaufgaben im Kopf lösen muss. Da die Zeit oft knapp bemessen ist, können unmöglich alle Aufgaben gelöst werden. So wird nebenbei das Arbeiten und Stress getestet.9

In Assessment Centern wird darüber hinaus meist eine spezielle Form von Leistungs- und Fähigkeitstests angewendet, die auf die Anforderungen bestimmter Berufsgruppen zugeschnitten sind.

2.1.1.3 Persönlichkeitstests

Persönlichkeitstests können von einfachen Ankreuztests bis hin zu offenen Fragen reichen, welche Aufschluss über die Persönlichkeit des Bewerbers geben sollen, zum Beispiel:

[...]


1 vgl. Obermann (1992), S. 5

2 vgl. Absolventa (2015a), online

3 Platon (427-348 od. 347 v. Chr.), lateinisch Plato, griechischer Philosoph, Begründer der abendländischen Philosophie.

4 vgl. Schuler / Stehle (1992), S. 2 f.

5 vgl. Eck / Jöri / Vogt (2007), S. 56 ff.

6 vgl. Oberman (1992), S. 132

7 vgl. Obermann (1992), S. 134 ff.

8 vgl. Obermann (1992), S. 137 ff.

9 vgl. Absolventa (2015b), online

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Gestaltung sowie Vor- und Nachteile von Assessment Centern
Hochschule
AKAD University, ehem. AKAD Fachhochschule Stuttgart
Note
2,3
Autor
Jahr
2015
Seiten
16
Katalognummer
V377115
ISBN (eBook)
9783668547087
ISBN (Buch)
9783668547094
Dateigröße
434 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
gestaltung, vor-, nachteile, assessment, centern
Arbeit zitieren
Saskia Schneider (Autor:in), 2015, Gestaltung sowie Vor- und Nachteile von Assessment Centern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/377115

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