Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Gesellschaftsform Familie im gesellschaftlich-historischen Kontext.
Die Institution „Familie“ darf nicht als eine homogene Institution verstanden werden. Es existiert keine ethnologisch-allgemeingültige Definition, sondern sie ist ein sehr komplexes, mit verschiedenen Definitionen versehenes Gebilde, dem sich u.a. drei unterschiedliche Disziplinen ausführlich widmen: die Soziologie, die Psychologie und die Erziehungswissenschaften (vgl. Ecarius 2007, S. 24).
Die Soziologie ist „Die Wissenschaft vom menschlichen Zusammenleben mit den dazugehörigen komplexen Struktur-, Funktions- und Entwicklungszusammenhängen der Gesellschaft und ihren Institutionen[…].“ (Stimmer 2000, S. 705) In Bezug auf die Institution Familie beschäftigt sie sich hier mit der Rolle der Familie in der Gesellschaft und mit den verschiedenen Familienformen. Sie untersucht die Abhängigkeit von Familienstrukturen, -funktionen und -prozessen von der Kultur und der Gesellschaft (vgl. Otto/ Thiersch 2001, S. 508), also „Familie als gesellschaftlich beeinflusste Umwelt.“ (Otto/ Thiersch 2001, S. 508)
Soziologie betrachtet seit einiger Zeit verstärkt Aspekte von Veränderungsprozessen in der Gesellschaft, die Pluralität sowie kulturelle und regionale Umbrüche.
Die Psychologie als Hauptdisziplin „ist die Wissenschaft vom Verhalten und Erleben des Menschen.“ (Stimmer 2000, S. 537) Bezüglich ihres Forschungsfeldes „Familie“ befasst sich die Familienpsychologie, als eine von vielen Unterdisziplinen, mit den Auswirkungen des Geschehens innerhalb der Familie auf die Persönlichkeitsentwicklung der einzelnen Mitglieder (vgl. Otto/ Thiersch 2001, S. 508).
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Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen zum multidisziplinären Blick auf die Familie
- Familie im gesellschaftlich-historischen Kontext
- Soziologische und psychologische Theorien
- Entwicklung und Erziehung in der Familie
- Familienalltag am Beginn des 21. Jahrhunderts
- Anforderungen an das Arbeitsfeld „Jugendamt“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet eine multidisziplinäre Einführung in das Thema Familie. Ziel ist es, die Komplexität des Familienbegriffs aufzuzeigen und verschiedene Perspektiven aus Soziologie, Psychologie und Erziehungswissenschaften zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der historischen Entwicklung der Familie und den gegenwärtigen Herausforderungen.
- Der multidisziplinäre Blick auf die Familie
- Die historische Entwicklung der Familienstrukturen
- Der Einfluss gesellschaftlicher Veränderungen auf die Familie
- Die Rolle der Familie in der Erziehung und Entwicklung von Kindern
- Die Herausforderungen des modernen Familienalltags
Zusammenfassung der Kapitel
Vorbemerkungen zum multidisziplinären Blick auf die Familie: Der Text betont die Heterogenität des Familienbegriffs und die Notwendigkeit eines interdisziplinären Ansatzes zur Erforschung. Soziologie, Psychologie und Erziehungswissenschaften liefern jeweils spezifische, aber sich überschneidende Perspektiven. Soziologie betrachtet die Familie im gesellschaftlichen Kontext und ihre verschiedenen Formen, während die Psychologie die Auswirkungen familiärer Dynamiken auf die Persönlichkeitsentwicklung der Mitglieder untersucht. Erziehungswissenschaften fokussieren auf Kommunikation und Interaktion zwischen Eltern und Kindern sowie den Lernprozess innerhalb der Familie. Die Arbeit argumentiert für eine ganzheitliche Betrachtung, da die Disziplinen eng miteinander verwoben sind und ein Verständnis einzelner Aspekte ohne Berücksichtigung der anderen unvollständig bleibt.
Familie im gesellschaftlich-historischen Kontext: Dieses Kapitel verfolgt die Entwicklung des Familienbegriffs von der Sippe über die Großfamilie bis zur heutigen Kernfamilie. Es beschreibt den Wandel von der ländlich-bäuerlichen zur städtisch-industriellen Gesellschaft und die damit verbundene Verkleinerung der Familienstruktur. Die Industrialisierung führte zur Auflösung der traditionellen Haushaltsgemeinschaft und zur Herausbildung verschiedener städtischer Haushaltsformen. Die ökonomische Funktion der Familie wird betont, wobei sich die Definition der Familie im Laufe der Zeit von der Hausgenossenschaft über die Blutsverwandtschaft hin zur (zunehmend wichtigen) Liebesheirat wandelte. Der Text unterstreicht den stetigen Wandel der Familienstrukturen und -funktionen, der eng mit dem gesellschaftlichen Wandel verbunden ist, und wie der Staat immer mehr Funktionen übernahm, die früher der Familie oblagen.
Schlüsselwörter
Familie, Soziologie, Psychologie, Erziehungswissenschaften, Familienstrukturen, historische Entwicklung, gesellschaftlicher Wandel, Industrialisierung, Kernfamilie, Erziehung, Interaktion, Persönlichkeitsentwicklung.
Häufig gestellte Fragen zu: Multidisziplinäre Betrachtung der Familie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet eine multidisziplinäre Einführung in das Thema Familie. Sie zeigt die Komplexität des Familienbegriffs auf und beleuchtet verschiedene Perspektiven aus Soziologie, Psychologie und Erziehungswissenschaften. Der Fokus liegt auf der historischen Entwicklung der Familie und den gegenwärtigen Herausforderungen.
Welche Perspektiven werden in der Arbeit betrachtet?
Die Arbeit integriert soziologische, psychologische und erziehungswissenschaftliche Perspektiven. Soziologie betrachtet die Familie im gesellschaftlichen Kontext und ihre verschiedenen Formen. Psychologie untersucht die Auswirkungen familiärer Dynamiken auf die Persönlichkeitsentwicklung. Erziehungswissenschaften konzentrieren sich auf Kommunikation, Interaktion und den Lernprozess innerhalb der Familie. Ein multidisziplinärer Ansatz wird als notwendig erachtet, um ein ganzheitliches Verständnis zu erreichen.
Welche Themen werden in den einzelnen Kapiteln behandelt?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu Vorbemerkungen zum multidisziplinären Blick auf die Familie (Betonung der Heterogenität des Familienbegriffs und Notwendigkeit eines interdisziplinären Ansatzes), Familie im gesellschaftlich-historischen Kontext (Entwicklung des Familienbegriffs von der Sippe bis zur Kernfamilie, Wandel durch Industrialisierung), soziologischen und psychologischen Theorien (verschiedene theoretische Perspektiven auf die Familie), Entwicklung und Erziehung in der Familie (Einfluss der Familie auf die Entwicklung von Kindern), Familienalltag am Beginn des 21. Jahrhunderts (Herausforderungen des modernen Familienalltags) und Anforderungen an das Arbeitsfeld „Jugendamt“ (spezifische Anforderungen an die Arbeit im Jugendamt).
Welche Schlüsselbegriffe sind wichtig für das Verständnis der Arbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Familie, Soziologie, Psychologie, Erziehungswissenschaften, Familienstrukturen, historische Entwicklung, gesellschaftlicher Wandel, Industrialisierung, Kernfamilie, Erziehung, Interaktion und Persönlichkeitsentwicklung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, die Komplexität des Familienbegriffs aufzuzeigen und verschiedene Perspektiven aus Soziologie, Psychologie und Erziehungswissenschaften zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der historischen Entwicklung der Familie und den gegenwärtigen Herausforderungen.
Wie wird die historische Entwicklung der Familie dargestellt?
Das Kapitel zur historischen Entwicklung verfolgt den Wandel des Familienbegriffs von der Sippe über die Großfamilie bis zur heutigen Kernfamilie. Es beschreibt den Einfluss der Industrialisierung und die damit verbundene Verkleinerung der Familienstruktur sowie den Wandel der ökonomischen Funktion der Familie und die zunehmende Bedeutung der Liebesheirat. Der zunehmende Einfluss des Staates auf Aufgaben die früher in der Familie lagen, wird ebenfalls beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Arts Soziale Arbeit Markus Fromm (Autor:in), 2013, Die Gesellschaftsform Familie im gesellschaftlich-historischen Kontext, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/377548