In der heutigen Zeit, welche von Individualisierung und Pluralisierung geprägt ist, die mit einer Entstandardisierung von herkömmlichen Lebensverläufen einhergeht, sind vor allem benachteiligte Jugendliche von Orientierungslosigkeit und Hilflosigkeit betroffen. Die Gesellschaft entwickelt sich zunehmend zu einer Leistungs- und Erfolgsgesellschaft, in der die Menschen weitestgehend auf sich allein gestellt sind, wodurch diesen Jugendlichen das notwendige Gefühl von Sicherheit genommen wird. Dadurch steigen die Risiken, von der Gesellschaft exkludiert zu werden.
„Benachteiligte Jugendliche leiden besonders unter den schwierigen ökonomischen Veränderungen der Gesellschaft. Sie suchen, genauso wie ihre nicht benachteiligten Altersgenossen, nach Teilhabe und einem Mindestmaß an Anerkennung. Aber sie besitzen im Gegensatz zu den besser gestellten Jugendlichen ein schlechteres ökonomisches Niveau und haben daher nicht viel an gesellschaftlichem Status zu verlieren“. Mit ökonomischem Niveau meint Andreas Huft den Besitz von Gütern und finanziellen Ressourcen. Diese Differenzierung zwischen besser und schlechter gestellten Jugendlichen führt dazu, dass Benachteiligte in ihrer Teilhabe an der Gesellschaft zunehmend eingeschränkt werden. An dieser Stelle setzt das Projekt Jugendscout an, dem ich während meiner Praxisphasen im Rahmen des dualen Studiums zugeordnet bin. Der Jugendscout ist ein arbeitsmarktpolitisches Instrument, welches für die Integration benachteiligter Jugendlicher in den Arbeitsmarkt und folglich in die Gesellschaft eingesetzt wird. Der Jugendscout steht dafür, jedem jungen Menschen eine Chance zu geben. Aus diesem Leitsatz heraus entstand die Motivation zur Bearbeitung der leitenden Fragestellung.
Das Ziel dabei ist, die Sinnhaftigkeit dieses Beratungsdienstes herauszuarbeiten. Im Rahmen dieser Ausarbeitung wird der Frage nachgegangen, inwiefern der Jugendscout zur Teilhabe benachteiligter Jugendlicher beitragen kann. Zunächst wird der Begriff Benachteiligung mit Blick auf die soziale Herkunft und die soziale Konstruktion als Hintergründe dessen definiert. Anschließend wird der Begriff Jugendliche beleuchtet. Dabei werden Entwicklungsaufgaben in dieser Phase sowie die „Generation Z“ thematisiert. Es folgt eine theoretische Fundierung zum Thema Teilhabe. Diese wird in sozialer und beruflicher Dimension differenziert, wonach der Begriff Inklusion näher betrachtet wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Benachteiligung
- 2.1.1 Soziale Herkunft
- 2.1.2 Soziale Konstruktion
- 2.2 Jugendliche
- 2.2.1 Jugendliche und ihre Aufgaben
- 2.2.2 Die Generation Z
- 2.3 Teilhabe
- 2.3.1 Soziale Teilhabe
- 2.3.2 Berufliche Teilhabe
- 2.3.3 Inklusion
- 3. Handlungsleitende Methoden
- 3.1 Soziale Einzelfallhilfe
- 3.2 Soziale Gruppenarbeit
- 3.3 Erlebnispädagogik
- 3.4 Aufsuchende Jugendarbeit
- 4. Handlungsleitende Theorien
- 4.1 Lebensweltorientierung
- 4.2 Systemtheorie
- 5. Das Projekt Jugendscout
- 6. Bezug der Methoden und Theorien auf die Arbeit des Jugendscouts
- 6.1 Soziale Einzelfallhilfe
- 6.2 Soziale Gruppenarbeit
- 6.3 Erlebnispädagogik
- 6.4 Aufsuchende Jugendarbeit
- 6.5 Lebensweltorientierung
- 6.6 Systemtheorie
- 7. Anforderungen an Sozialarbeitende
- 8. Herausforderungen für die Arbeit des Jugendscouts
- 9. Reflexion und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Dimensionen der Teilhabe benachteiligter Jugendlicher am Beispiel des Jugendscouts. Das Ziel der Arbeit ist es, die Sinnhaftigkeit dieses Beratungsdienstes zu beleuchten und herauszuarbeiten, inwiefern er zur Teilhabe benachteiligter Jugendlicher beitragen kann.
- Definition des Begriffs "Benachteiligung" im Kontext von sozialer Herkunft und sozialer Konstruktion
- Analyse der besonderen Herausforderungen und Bedürfnisse von Jugendlichen, insbesondere der "Generation Z"
- Theoretische Einordnung des Begriffs "Teilhabe" in seinen sozialen und beruflichen Dimensionen sowie im Zusammenhang mit Inklusion
- Präsentation und Analyse der Handlungsleitenden Methoden und Theorien, die der Arbeit des Jugendscouts zugrunde liegen
- Bewertung der Anforderungen an Sozialarbeitende im Bereich der Jugendarbeit und der Herausforderungen, denen sie im Kontext des Jugendscouts begegnen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problematik der Benachteiligung von Jugendlichen und die Bedeutung des Jugendscouts als Instrument zur Integration in den Arbeitsmarkt beleuchtet. Im zweiten Kapitel werden die theoretischen Grundlagen behandelt, darunter der Begriff der Benachteiligung, die Besonderheiten von Jugendlichen und der Generation Z sowie die Dimensionen der Teilhabe. Kapitel drei widmet sich den Handlungsleitenden Methoden, die in der Arbeit des Jugendscouts zum Einsatz kommen, wie soziale Einzelfallhilfe, soziale Gruppenarbeit, Erlebnispädagogik und aufsuchende Jugendarbeit. Kapitel vier stellt die handlungsleitenden Theorien, Lebensweltorientierung und Systemtheorie, vor. Das fünfte Kapitel widmet sich dem Projekt Jugendscout selbst. In Kapitel sechs erfolgt die konkrete Anwendung der Methoden und Theorien auf die Arbeit des Jugendscouts. Kapitel sieben beleuchtet die Anforderungen an Sozialarbeitende in diesem Handlungsfeld. Schließlich widmet sich das achte Kapitel den Herausforderungen, denen die Arbeit des Jugendscouts gegenübersteht. Die Arbeit endet mit einer Reflexion und einem Ausblick.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Benachteiligung, Jugendliche, Teilhabe, Inklusion, Jugendscout, soziale Einzelfallhilfe, soziale Gruppenarbeit, Erlebnispädagogik, aufsuchende Jugendarbeit, Lebensweltorientierung, Systemtheorie, Anforderungen an Sozialarbeitende und Herausforderungen für die Arbeit des Jugendscouts.
- Quote paper
- Lara Bungartz (Author), 2016, Inwiefern kann der Jugendscout das Leben benachteiligter Jugendlicher positiv beeinflussen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/377577