Freie Berufe und Berufsverbände in Deutschland - Definitionen und allgemeiner Überblick
In der wissenschaftlichen Literatur wurde der Begriff Freier Beruf erstmalig von Heuß (1916) verwendet. Er konstatiert: „Der geläufige Begriff des „freien Berufes“ ist dabei jedoch nur eine überlieferte Sprachgewöhnung, mit der man in concreto nicht viel anfangen kann.“ Nachfolgend zählt Heuß Berufe auf, die in die Gruppe der Freien Berufe eingeordnet werden könnten: „Arzt, Rechtsanwalt, Schriftsteller, der bildende Künstler, der Schauspieler, der Musiker ...“. Bestimmende Merkmale für die Einordnung als Freier Beruf sind für Heuß die ‚gesonderte Art der Berufsausübung’, das ‚rechtliche Verhältnis zum Staat’ und das ‚Verhältnis zur übrigen Volksgemeinschaft’.
Die Begriffsbestimmung von Heuß – ohne von ihm explizit als solche genannt zu werden – legte schon 1916 das Fundament für das Prinzip weiterer (sozialwissenschaftlicher) Beschreibungen des Begriffes Freier Beruf: Neben der Nennung begriffsbestimmender Merkmale zählt der Verfasser einige Berufe auf, die er als Freie Berufe ansah. Eine ähnliche Vorgehensweise wurde in jüngster Zeit bspw. auch von Paic (2009), Hösel (2010) und Kämmerer (2010) gewählt.
Auch in den beiden derzeit in Deutschland existierenden Legaldefinitionen werden die Freien Berufe nach dem oben genannten Muster beschrieben: Sowohl im Einkommensteuergesetz (EStG) als auch im Partnerschaftsgesellschaftsgesetz (PartGG) werden zunächst Berufe aufgezählt, die in dem jeweiligen Gesetz als Freie Berufe angesehen werden, es werden aber auch begriffsbestimmende Merkmale genannt, die eine Einordnung von weiteren Berufen als Freie Berufe möglich machen.
Inhaltsverzeichnis
- Begriffsbestimmung: Freier Beruf
- Die Bedeutung Freier Berufe
- Entwicklung und Struktur der Freiberuflichkeit in Deutschland
- Die Freien Berufe und ihre gesellschaftliche Bedeutung
- Die Organisierung freiberuflicher Interessen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Definition und Bedeutung Freier Berufe in Deutschland. Sie beleuchtet die Entwicklung und Struktur der Freiberuflichkeit, die gesellschaftliche Relevanz dieser Berufsgruppe sowie die Organisation ihrer Interessenvertretung.
- Begriffsbestimmung und historische Entwicklung des Begriffs „Freier Beruf“
- Merkmale und Charakteristika Freier Berufe
- Die Rolle der Freien Berufe in der Gesellschaft
- Die Bedeutung der Berufsverbände für die Interessenvertretung
- Aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der Freiberuflichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Begriffsbestimmung: Freier Beruf
Das Kapitel analysiert die Definition des Begriffs "Freier Beruf" und verfolgt dessen Entwicklung in der wissenschaftlichen Literatur. Dabei werden die zentralen Merkmale eines Freien Berufs herausgearbeitet, die in verschiedenen Definitionen und Legaldefinitionen, wie im Einkommensteuergesetz (EStG) und im Partnerschaftsgesellschaftsgesetz (PartGG), zum Ausdruck kommen.
Die Bedeutung Freier Berufe
Entwicklung und Struktur der Freiberuflichkeit in Deutschland
Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung und Struktur der Freiberuflichkeit in Deutschland. Es untersucht den Wandel der Berufslandschaft und analysiert die Bedeutung verschiedener freier Berufsgruppen für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft.
Die Freien Berufe und ihre gesellschaftliche Bedeutung
Der Schwerpunkt dieses Kapitels liegt auf der Bedeutung der Freien Berufe für die Gesellschaft. Es werden die wichtigen Funktionen der Freien Berufe, wie z.B. die unabhängige Beratung, die Förderung von Innovation und die Wahrung von Interessen, untersucht.
Schlüsselwörter
Freier Beruf, Berufsverbände, Freiberuflichkeit, Deutschland, Berufsausübung, Qualifikation, Interessenvertretung, Selbstständigkeit, Berufsethik, gesellschaftliche Bedeutung, Recht, Gesetzgebung, Berufsausübung, Berufspflichten, Berufsethik, Berufspolitik.
- Citation du texte
- Rafael Rucha (Auteur), 2017, Freie Berufe und Berufsverbände in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/377771