2007 wurde der globale Finanzmarkt durch weltweite Bankenzusammenbrüche in ein Ungleichgewicht gebracht, wodurch eine flächendeckende Finanzkrise entstand. Die Gründe hierfür waren ein immenser Vertrauensverlust der Banken untereinander, unmoralisches Handeln der Banker, vorhandene regulatorische Schlupflöcher und eine sehr hohe Risikobereitschaft.
Besonders während der Finanzkrise sind viele Schwachstellen der Regulatorik sichtbar geworden. Damit weitere Zusammenbrüche von Banken zukünftig verhindert werden, haben die Aufsichtsbehörden die regulatorischen Ursachen
erforscht und neue Ansprüche an Banken definiert. Somit stellt die Finanzkrise einen Startpunkt vieler neuer und angepasster regulatorischer Anforderungen dar. Die wesentlichsten Aspekte dieser Maßnahmen sind die überarbeiteten Eigenkapital- und
Liquiditätsanforderungen des Basler Committee on Banking Supervision (nachfolgend Basler Ausschuss oder BCBS), welche am 16. Dezember 2010 durch das neue Basel III Framework „Basel III: A global regulatory framework for more resilient banks and banking systems“ finalisiert und veröffentlicht wurden. Für Banken haben die neuen Anforderungen umfangreiche Auswirkungen.
Das Ziel der vorliegenden Thesis ist zu untersuchen, welche Gründe zu einem überarbeiteten Basel II Framework geführt haben, welche Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften im Rahmen von Basel III vorgenommen wurden, in welchem Umfang die neuen Anforderungen bereits umgesetzt wurden und welche Auswirkungen hinsichtlich der Bankenstabilität und der Veränderung bei der Asset-Allokation der Banken eintreten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung
- Gang der Untersuchung
- Grundlagen des Finanzsystems und die Notwendigkeit der Regulierung
- Aufgaben von Banken und deren Rolle als Finanzintermediär
- Grundlagen der Regulierung von Banken
- Problematiken während der Finanzkrise als Anlass für neue Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen
- Aktuelle Regulatorik im Finanzsektor
- Anpassungen an die Eigenkapitalausstattung bei Banken durch Basel III
- Analyse der Eigenkapitalvorschriften
- Analyse der Leverage Ratio
- Regulatorische Anforderungen an die Liquiditätsausstattung bei Banken
- Analyse der Liquidity Coverage Ratio
- Analyse der Net Stable Funding Ratio
- Umsetzung von Basel III im deutschen Recht
- Anpassungen an die Eigenkapitalausstattung bei Banken durch Basel III
- Umsetzung und Auswirkungen der regulatorischen Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen bei Banken
- Status Quo zur Umsetzung der Anforderungen
- Analyse der Umsetzung am Beispiel der Deutschen Bank AG und der IKB Deutschen Industriebank AG
- Untersuchung der möglichen Auswirkungen der regulatorischen Kennzahlen auf die Geschäftsmodelle der Banken und deren Stabilität
- Mögliche Auswirkungen der Eigenkapitalanforderungen auf die Bankenstabilität durch eine Veränderung der Assets
- Kalibrierung von Assets unter der Betrachtung der möglichen Auswirkungen der Liquiditätsanforderungen
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit den aktuellen regulatorischen Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen, die nach der Finanzkrise 2008/2009 auf die Bankenbranche ausgeübt werden. Ziel ist es, den Status Quo der Umsetzung dieser Anforderungen zu analysieren und deren Auswirkungen auf die Bankenstabilität und die Veränderung innerhalb der Assets zu untersuchen.
- Analyse der Eigenkapitalvorschriften nach Basel III
- Untersuchung der Leverage Ratio als Ergänzung zu Basel III
- Beurteilung der Auswirkungen der Liquidity Coverage Ratio und der Net Stable Funding Ratio auf die Liquiditätsausstattung von Banken
- Bewertung der Umsetzung der regulatorischen Anforderungen im deutschen Recht und deren Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle von Banken
- Analyse der möglichen Auswirkungen der Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen auf die Assets von Banken.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar und definiert die Zielsetzung sowie den Gang der Untersuchung. Im zweiten Kapitel werden die Grundlagen des Finanzsystems und die Notwendigkeit der Regulierung von Banken beleuchtet. Dabei wird die Rolle von Banken als Finanzintermediär und die Problematiken der Finanzkrise als Auslöser für neue Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen erläutert. Das dritte Kapitel analysiert die aktuelle Regulatorik im Finanzsektor, insbesondere die Anpassungen an die Eigenkapitalausstattung bei Banken durch Basel III und die regulatorischen Anforderungen an die Liquiditätsausstattung.
Kapitel 4 befasst sich mit der Umsetzung und den Auswirkungen der regulatorischen Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen bei Banken. Hier werden der Status Quo der Umsetzung und die Analyse der Umsetzung am Beispiel der Deutschen Bank AG und der IKB Deutschen Industriebank AG untersucht. Schließlich werden die möglichen Auswirkungen der regulatorischen Kennzahlen auf die Geschäftsmodelle der Banken und deren Stabilität analysiert. Insbesondere wird der Einfluss auf die Assets der Banken betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen der Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen im Bankenwesen. Wesentliche Schlüsselwörter sind Basel III, Leverage Ratio, Liquidity Coverage Ratio, Net Stable Funding Ratio, Bankenstabilität, Assets, Geschäftsmodelle, Deutsche Bank AG, IKB Deutsche Industriebank AG.
- Quote paper
- Patrick B. (Author), 2016, Die aktuellen regulatorischen Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen. Betrachtung des Status Quo sowie der Auswirkungen auf die Bankenstabilität und die Veränderung innerhalb der Assets, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/378570