Die Kooperation von Schulen und Sportvereinen verläuft seit Jahren erfolgversprechend. So beschreiben die Handreichungen der „Sportjugend Niedersachsen“ die derzeitige Situation in und um Schul- und Vereinssport. Stetig sinkende Mitgliederzahlen und immer weniger Zeit durch den Besuch der Schule bzw. des Ganztages machen es den jungen Menschen immer schwerer sich in ihrer Freizeit in einem Sportverein zu engagieren. Der durch diesen Wandel begünstigte allgemeine Bewegungsmangel bei Jugendlichen liefert den Schulen, den Vereinen wie auch der Politik einen Anlass für eine notwendige Anpassung und Veränderung der Strukturen unserer Gesellschaft im eben beschriebenen Bereich. Das Bundesland Niedersachsen und der Niedersächsische Sportbund haben in Zusammenarbeit ein Programm zur Lösung dieser neuen Umstände erstellt. Hier findet sich einerseits der Anlass, andererseits aber auch die Grundlage für die formulierte Forschungsfrage.
Intention dieser Arbeit ist es, die zwei vorherrschenden Pläne und Richtlinien des Programms in Niedersachsen kritisch zu hinterfragen und zu analysieren. Dafür ist es zunächst notwendig, den aktuellen Forschungsstand zur Kooperation von Schulen und Sportvereinen zu beleuchten. Dr. Jessica Süßenbach und Sandra Geis haben im Jahr 2013 und im Jahr 2014 diesbezüglich zwei Studien durchgeführt, an denen sich diese Arbeit orientiert und welche letztendlich analysiert bzw. mit den Ergebnissen aus der Praxis verglichen werden. Das „Hamburger Vereinsmodell“ wird an dieser Stelle vergleichend genutzt, um mögliche Unterschiede in Organisation und Herangehensweise aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aktueller Forschungsgegenstand
- Definition von Kooperation
- Das niedersächsische Modell
- „Evaluation von Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten an Offenen Ganztagsschulen in Niedersachsen“
- „Kooperation Sportverein und Ganztagsschule - Ergebnisse einer Vereinsbefragung in Niedersachsen“
- Zum Vergleich - „Das Hamburger Vereinsmodell“
- Aktuelle Entwicklung der Kooperation zwischen Schule und Sportverein – Ein kurzer historischer Abriss
- Kooperationen im Ganztag
- Eingliederung verschiedener Ganztagskonzepte
- Die offene Ganztagsschule
- Die teilgebundene Ganztagsschule
- Die gebundene Ganztagsschule
- Trägerschaften
- Legitimierungen durch das Kerncurriculum
- Eingliederung verschiedener Ganztagskonzepte
- Analyse der Kooperation an der Maria-Montessori-Grundschule Meppen
- Grundlagen der qualitativen Sozialforschung
- Maria-Montessori-Schule und der Kooperationspartner SV Teglingen 1957 e.V.
- Analyse und Interpretation der Interviews
- Ergebnisvergleich mit der Studie „Evaluation Ganztagsschulen“ und „Ergebnisse einer Vereinsbefragung in Niedersachsen“
- Chancen, Grenzen, Ausblick und Verbesserungsvorschläge einer Kooperation von Schule und Sportverein
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Kooperation von Schulen und Sportvereinen in Niedersachsen. Sie untersucht, wie die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sportvereinen im Rahmen des Ganztagsmodells in Niedersachsen gestaltet wird. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Umsetzung des Programms des Niedersächsischen Sportbundes und der Evaluation des realen Praxisalltags in der Kooperation.
- Analyse des aktuellen Forschungsstandes zur Kooperation von Schule und Sportverein
- Beurteilung der verschiedenen Ganztagskonzepte und ihrer Auswirkungen auf die Kooperation
- Untersuchung der Kooperation an einem konkreten Beispiel (Maria-Montessori-Grundschule Meppen)
- Bewertung der Wirksamkeit der Kooperation anhand der Praxisbeispiele und des Vergleichs mit relevanten Studien
- Aufzeigen von Chancen und Grenzen der Kooperation sowie Entwicklung von Verbesserungsvorschlägen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas Kooperation von Schulen und Sportvereinen im Kontext des Ganztags hervorhebt. Es wird die aktuelle Situation in Niedersachsen beschrieben und die Forschungsfrage formuliert: Inwieweit zeigen sich alle Beteiligten zufrieden mit der Umsetzung des Programms vom Niedersächsischen Sportbund, klaffen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander oder werden alle Absichten und Vertragsansprüche zufriedenstellend umgesetzt?
Kapitel 2 widmet sich dem aktuellen Forschungsgegenstand und definiert den Begriff der Kooperation. Es werden relevante Studien und Modelle (wie das niedersächsische Modell und das Hamburger Vereinsmodell) vorgestellt und ihre Methoden und Ergebnisse diskutiert.
Kapitel 3 gibt einen kurzen historischen Abriss zur Entwicklung der Kooperation zwischen Schule und Sportverein.
Kapitel 4 beleuchtet die verschiedenen Kooperationsformen im Ganztag, die Trägerschaften und die Legitimierungen durch das niedersächsische Kerncurriculum.
In Kapitel 5 wird die Kooperation an der Maria-Montessori-Grundschule Meppen analysiert. Die Grundlagen der qualitativen Sozialforschung werden dargestellt und die Schule sowie der Kooperationspartner (SV Teglingen 1957 e.V.) vorgestellt. Die Analyse und Interpretation der Interviews mit der verantwortlichen Lehrerin und dem verantwortlichen Vereinsmitglied liefert wertvolle Einblicke in die praktische Umsetzung der Kooperation.
Kapitel 6 vergleicht die Ergebnisse der Fallstudie mit den Ergebnissen der Studien „Evaluation Ganztagsschulen“ und „Ergebnisse einer Vereinsbefragung in Niedersachsen“.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Themenbereichen Ganztagsschule, Kooperation von Schule und Sportverein, niedersächsisches Schulsystem, qualitative Sozialforschung, Vereinsbefragung, Evaluation und Praxisanalyse. Die Arbeit setzt sich mit den Zielen und der Umsetzung des Programms des Niedersächsischen Sportbundes zur Förderung der Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen auseinander. Darüber hinaus werden die Chancen und Herausforderungen einer erfolgreichen Kooperation zwischen Schule und Sportverein beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Henk Keetz (Autor:in), 2015, Das niedersächsische Modell von Kooperation zwischen Schule und Sportverein, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/378958