Der Versuch anhand von 3 Theorien zu erklären, welche Ursachen eine Rechtsradikalisierung bei männlichen Jugendlichen im Alter von 16-18 Jahren haben kann und wie Soziale Arbeit dieser Thematik begegnen kann.
Die rechtsextremistische Szene erhielt seit 2015 wieder deutlich sichtbaren Zulauf. Dies ist mit der sogenannten Flüchtlingskrise in Verbindung zu bringen, welche für Rechtsextreme neue Aktionsfelder schafft, so in einem Artikel auf der Internetseite des Bundesamtes für Verfassungsschutz. „Bestärkt durch das eigene maßgeblich von Fremdenfeindlichkeit und der Ablehnung des demokratischen Systems in Deutschland geprägten Selbstverständnis, fühlen sich Rechtsextremisten in ihrem Aktivismus bestärkt und herausgefordert.“ (Bundesamt für Verfassungsschutz) Weiter ist dem Bericht des Verfassungsschutzes zu entnehmen, dass rechtsextreme Gewalttaten im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr, exorbitant zugenommen haben. In Zahlen gesprochen handelt es sich hierbei um einen Anstieg von 42,2 %. Bei diesen Gewalttaten handelt es sich überwiegend um Körperverletzungsdelikte. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Theoretischer Erklärungsversuch für die Rechtsradikalisierung von männlichen Jugendlichen anhand von 3 ausgewählten Theorien
- Lebensbewältigung
- Theorie der Lebensbewältigung nach Lothar Böhnisch
- Kann Rechtsextremismus eine Form von Bewältigungsverhalten sein? Erklärungsversuch anhand eines Beispiels
- Sozialisationstheorie
- Sozialisationstheorie nach Klaus Hurrelmann
- Kann Rechtsextremismus eine Folge primärer Sozialisation sein? Erklärungsversuch anhand eines Beispiels.
- Soziale Desintegration
- Soziale Desintegration nach Wilhelm Heitmeyer
- Fördert soziale Desintegration Rechtsextremismus bei männlichen Jugendlichen? Erklärungsversuch anhand eines Beispiels
- Lebensbewältigung
- Wie kann Soziale Arbeit rechtsradikalen Jugendlichen begegnen?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, mögliche Faktoren zu erläutern, die zur Rechtsradikalisierung männlicher Jugendlicher im Alter zwischen 16 und 18 Jahren beitragen können, und welche Möglichkeiten die Soziale Arbeit hat, dieser Herausforderung zu begegnen.
- Der Anstieg rechtsradikaler Einstellungen und Straftaten in der deutschen Gesellschaft
- Der Einfluss der sogenannten Flüchtlingskrise auf die Rechtsextremistische Szene
- Der Einsatz theoretischer Ansätze zur Erklärung der Rechtsradikalisierung von Jugendlichen
- Die Rolle der Lebensbewältigung, Sozialisation und sozialen Desintegration im Kontext der Rechtsradikalisierung
- Die Bedeutung von Sozialer Arbeit in der Präventions- und Interventionsarbeit gegen Rechtsextremismus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beschreibt den Anstieg rechtsradikaler Einstellungen und Straftaten in Deutschland, insbesondere im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise. Sie stellt die Relevanz des Themas dar und skizziert die Zielsetzung der Arbeit.
Forschungsstand
Dieses Kapitel beleuchtet den aktuellen Stand der Forschung zum Thema Rechtsextremismus, insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Radikalisierung und die Rolle von Jugendlichen. Es werden Ergebnisse relevanter Studien, wie der Mitte-Studie, vorgestellt und die Forschungslücken im Bereich der Jugend und Rechtsextremismus aufgezeigt.
Theoretischer Erklärungsversuch für die Rechtsradikalisierung von männlichen Jugendlichen anhand von 3 ausgewählten Theorien
Dieses Kapitel analysiert die Rechtsradikalisierung von männlichen Jugendlichen anhand dreier theoretischer Ansätze: Lebensbewältigung, Sozialisationstheorie und soziale Desintegration. Es werden die zentralen Aspekte der jeweiligen Theorien dargestellt und anhand von Beispielen erläutert, wie diese zur Erklärung von Rechtsradikalisierung beitragen können.
Lebensbewältigung
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Theorie der Lebensbewältigung nach Lothar Böhnisch. Er erklärt, wie die Suche nach psychosozialer Handlungsfähigkeit in kritischen Lebenssituationen zu abweichendem Verhalten, wie Rechtsextremismus, führen kann.
Sozialisationstheorie
Dieser Abschnitt betrachtet die Sozialisationstheorie nach Klaus Hurrelmann. Er analysiert, wie die primäre Sozialisation, also die Erziehung in der Familie und im frühen Lebensumfeld, zur Entwicklung rechtsextremer Einstellungen beitragen kann.
Soziale Desintegration
Dieser Abschnitt präsentiert die Theorie der sozialen Desintegration nach Wilhelm Heitmeyer. Er untersucht, wie soziale Desintegration, z.B. durch Arbeitslosigkeit oder Ausgrenzung, zum Rechtsextremismus bei Jugendlichen beitragen kann.
Wie kann Soziale Arbeit rechtsradikalen Jugendlichen begegnen?
Dieses Kapitel beleuchtet die Möglichkeiten der Sozialen Arbeit, rechtsextremen Jugendlichen zu begegnen und ihnen alternative Lebenswege aufzuzeigen. Es werden konkrete Ansätze und Interventionen vorgestellt, die auf Prävention und Integration zielen.
Schlüsselwörter
Rechtsextremismus, Jugend, Rechtsradikalisierung, Lebensbewältigung, Sozialisation, soziale Desintegration, Fremdenfeindlichkeit, Antiziganismus, Soziale Arbeit, Prävention, Intervention, Mitte-Studie.
- Quote paper
- Christina Stahr (Author), 2017, Ursachen für eine Rechtsradikalisierung von männlichen Jugendlichen. Wie kann Soziale Arbeit rechtsradikalen Jugendlichen begegnen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/378971