Unter Beachtung und Erläuterung des historischen Kontextes setzt sich diese Arbeit in erster Linie mit der Frage auseinander, welche Möglichkeiten der Souveränitätswahrung das antike Tarent in der Auseinandersetzung mit Rom ab 282 v. Chr. hatte, beziehungsweise durch welche Faktoren es letztlich unterlag. Im Sinne einer groben Bestandsaufnahme soll hierbei zuerst Tarents militärischer und politischer Status Beachtung finden, respektive die Entwicklung dorthin. Auch sollen die verschiedenen Prozesse und Gegebenheiten im komplizierten süditalienischen Umfeld sowie prägnante Umstände des Pyrrhischen Feldzuges beleuchtet werden, welche die strategische Postition Tarents innerhalb dieser Region maßgeblich (mit-)bestimmten.
Aufmerksamkeit verdienen weiterhin – als wichtige Elemente politischer und militärischer Aspekte – wirtschaftliche, geographische oder demographische Gegebenheiten, derer sich Tarent in seiner Auseinandersetzung mit Rom bedienen konnte beziehungsweise musste. Anhand einer so erfolgten groben Darstellung des Status quo ante und der anschließenden Entwicklung soll im weiteren Verlauf schließlich versucht werden, die fraglichen Prozesse und Ereignisse zu beleuchten, welche letztenendes das labile Machtgefüge im süditalischen Raum verschoben und damit den Untergang des souveränen tarentinischen Stadtstaates bewirkten. Unterschieden wird hierbei zwischen unmittelbaren, die Auseinandersetzungen direkt beeinflussenden Geschehnissen, sowie längerfristigen, strukturellen Ursachen. Folgen soll eine kurze Zusammenstellung der gewonnenen Ergebnisse in Form eines Resümees.
Die Arbeit orientiert sich nach Möglichkeit am aktuellen Forschungsstand, einzelne unklare Aspekte wie die Frage nach der letztendlichen Schuld am Kriegsausbruch werden unter Verweis auf die schlechte Quellenlage beziehungsweise die Uneinigkeit der Forschung hierüber dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Kontext
- Militärische und politische Entwicklung
- Der Aufstieg Tarents
- Tarent und die griechische Welt
- Tarents Stellung in Süditalien
- Tarents Verhältnis zu Rom
- Faktoren des tarentinischen Niederganges
- Unmittelbare Ursachen
- Strukturelle Ursachen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Möglichkeiten der Souveränitätswahrung des antiken Tarents im Konflikt mit Rom zwischen 282 und 272 v. Chr. Sie beleuchtet Tarents militärische und politische Entwicklung sowie die Faktoren, die letztendlich zu seinem Untergang führten. Besondere Aufmerksamkeit wird den prägnanten Umständen des Pyrrhischen Feldzugs gewidmet, die die strategische Position Tarents im süditalienischen Raum maßgeblich beeinflussten.
- Tarents militärische und politische Entwicklung im 4. Jahrhundert v. Chr.
- Die Bedeutung der strategischen Lage und des Handels für Tarent
- Tarents Verhältnis zu Rom und die Ursachen des Konflikts
- Die Rolle des Pyrrhischen Feldzugs und seine Folgen für Tarent
- Die strukturellen und unmittelbaren Ursachen des Untergangs Tarents
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach den Möglichkeiten der Souveränitätswahrung des antiken Tarents im Konflikt mit Rom und den Faktoren, die zu dessen Scheitern führten. Sie umreißt den zeitlichen Rahmen und die methodischen Schwerpunkte der Arbeit.
Historischer Kontext
Dieses Kapitel beschreibt die Gründung Tarents als spartanische Apoikia im 8. Jahrhundert v. Chr. und beleuchtet die Herausforderungen, die mit der westgriechischen Kolonisation verbunden waren. Es werden die kulturellen und politischen Besonderheiten Tarents im Vergleich zu anderen griechischen Städten in Süditalien herausgearbeitet.
Militärische und politische Entwicklung
Dieses Kapitel zeichnet die militärische und politische Entwicklung Tarents im 4. Jahrhundert v. Chr. nach. Es beleuchtet die Bedeutung des Handels für den Wohlstand der Stadt und die Rolle der strategischen Lage an einem wichtigen Handelsknotenpunkt. Das Kapitel geht auch auf die instabile Gemengelage im süditalischen Raum mit expansionistischen Bergstämmen und wechselnden Allianzen ein.
Schlüsselwörter
Griechisches Tarent, Rom, Souveränitätswahrung, Pyrrhische Feldzüge, Süditalien, antike Geschichte, militärische Entwicklung, politische Entwicklung, strategische Lage, Handel, Kolonisation, griechische Kultur, Expansionismus, Allianzen, Niedergang, Untergang.
- Quote paper
- Matthias Hasenstab (Author), 2017, Das griechische Tarent. Versuch der Souveränitätswahrung gegenüber Rom 282 - 272 v. Chr. und dessen Scheitern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379037