Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Aufbau der Arbeit
2 Methodik
2.1 Die forschungsleitenden Fragen
2.2 Methodische Vorgehensweise
2.2.1 Literaturrecherche
2.2.2 Befragung
2.2.3 Rechtsquellenanalyse
3 Theorie
3.1 Einordnung der Wissenschaften
3.1.1 Ökologie
3.1.2 Rechtliche Regelungen des Staates
3.1.3 Finanzwirtschaft
3.1.4 Energiewirtschaft
3.1.5 Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft
4 Empirie
4.1 Empirische Ergebnisse zur Immobilienwirtschaft
4.2 Empirische Ergebnisse zur Energiewirtschaft
4.3 Empirische Ergebnisse zur Energiewirtschaft und Ökologie
4.4 Empirische Ergebnisse zur Finanzwirtschaft
4.5 Empirische Ergebnisse zur Finanzwirtschaft und Ökologie
5 Fazit
5.1 Zusammenfassung
5.2 Ausblick und Forschungsbedarf
Quellenverzeichnis
Literaturquellen
Dokumentenquellen
Rechtsquellen
Anhang
Umfragebogen
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Die Einordnung der Wissenschaften.
Abbildung 2: Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit.
Abbildung 3: Umweltbilanz bei der Nutzung der Biomassebrennstoffe.
Abbildung 4: Altersverteilung der Zielgruppen. (N=100)
Abbildung 5: Die Verteilung der Immobilienarten. (n =32)
Abbildung 6: Häufigkeitsverteilung der umweltfreundlichen Ausstattungen. (n=23)
Abbildung 7: Gründe für die nachhaltigen Ausstattungen. (n=23)
Abbildung 8: Benutzung der Förderkredite. (n=23)
Abbildung 9: Einfluss der staatlichen Förderungen. (n=19)
Abbildung 10: Zukünftige Investition in nachhaltige Immobilien. (n=68)
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Die forschungsleitenden Fragen
1 Einleitung
In dieser Studie geht es um die Akzeptanz von nachhaltigen Immobilien, die auf eine Bevölkerungsbefragung in Stuttgart basiert. In den nachfolgenden Abschnitten werden zuerst die Problemstellung dargestellt und die Zielsetzung, welche die Studie hat, aufgezeigt.
1.1 Problemstellung
In Stuttgart gibt es immer wieder Warnungen aufgrund von Feinstaub. Die Stadt versucht durch Ermäßigungen von öffentlichen Verkehrsmitteln die Menschen zu motivieren auf ihr eigenes Auto zu verzichten, um den Schadstoffausstoß möglichst gering zu halten. Hier stellt sich die Frage, ob die Bevölkerung in Stuttgart auch im Bereich der Immobilienwirtschaft umweltfreundlich agieren würde. Die Immobilienwirtschaft hat in Deutschland einen hohen Stellenwert und die Umweltbelastung bzw. -verschmutzung ist ein Problem für jeden in der Bevölkerung. Durch die nachhaltige Entwicklung der Immobilien kann für eine saubere und gesunde Luft gesorgt werden. Aufgrund dessen wird die Bevölkerung in Stuttgart bezüglich der Akzeptanz von nachhaltigen Immobilien untersucht.
1.2 Zielsetzung
Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, die Immobilienwirtschaft auf ihre Nachhaltigkeit zu prüfen und zu analysieren, ob die Bevölkerung in Stuttgart zudem bereit ist im Thema nachhaltige Immobilien sich umweltfreundlicher zu engagieren.
1.3 Aufbau der Arbeit
In dieser Studie werden zunächst die methodischen Vorgehensweisen, die für die Untersuchung der Akzeptanz von nachhaltigen Immobilien notwendig sind, beschrieben. Dabei spielen die forschungsleitenden Fragen, die Literaturrecherche, die Bevölkerungsbefragung und die Rechtsquellenanalyse eine wichtige Rolle.
In Kapitel 3 werden die Wissenschaften, die für diese Studie relevant sind, aufgezeigt. Anschließend bietet die Studie einen Überblick über den bisherigen theoretischen Stand der Forschung an, um genauer die Problemstelllung und den Forschungsbedarf heraus zu erarbeiten.
Aufbauend auf das 3. Kapitel folgt die Empirie. Kapitel 4 analysiert und stellt die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung dar.
Die Studie wird mit einem kurzen Fazit, einem Ausblick und dem weiteren Forschungsbedarf abgeschlossen.
2 Methodik
Im Folgenden werden die Methoden aufgeführt und beschrieben, die für die Untersuchung der Akzeptanz von nachhaltigen Immobilien von Bedeutung sind. Im nächsten Abschnitt sind die forschungsleitenden Fragen in der Tabelle 1 zu finden. Diese wurden aus dem Theorieteil und dem empirischen Teil dieser Studie abgeleitet. Desweiteren werden die methodischen Vorgehensweisen genauer aufgezeigt.
2.1 Die forschungsleitenden Fragen
In der Tabelle 1 sind die forschungsleitenden Fragen in der zweiten Spalte aufgelistet, die sich aus dem Forschungsproblem und aus der bestehenden Forschungslücke ergeben. Diese Fragen sind in die jeweiligen Wirtschaftsgebiete, die in der ersten Spalte zu finden sind, eingeordnet. Zudem werden in den letzten zwei Spalten angegeben, in welchen Kapiteln die forschungsleitenden Fragen und mit welcher Methodik sie recherchiert werden. Die Tabelle soll eine Unterstützung für die theoretische und empirische Untersuchung darstellen.
Tabelle 1: Die forschungsleitenden Fragen.
Quelle: Eigene Darstellung.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.2 Methodische Vorgehensweise
Für die Erstellung der vorliegenden Studie sind mehrere Vorgehensweisen notwendig. Die Vorgehensweisen, wie die Literaturrecherche, die Auswertung der Befragung und die Rechtsquellenanalyse sind im Einzelnen erklärt.
2.2.1 Literaturrecherche
Einer der ersten Schritte bei der Anfertigung dieser Studie ist die Literaturrecherche. Diese beruht sowohl auf Online-Katalogen als auch vor Ort in verschiedenen Universitäts- bzw. Hochschulbibliotheken.[1] Die Hochschul- bzw. Universitätsbibliothek in Geislingen an der Steige, Ulm, Stuttgart und Heilbronn waren die meist besuchten für diese Studie. Neben den wissenschaftlichen Büchern kommen den wissenschaftlichen Zeitschriften eine große Bedeutung hinzu. Diese garantieren die Aktualität des zu erforschenden Themas.[2] Um umfangreiche Quellen zu finden, können über Online-Kataloge von Hochschul-Bibliotheken, Datenbanken oder Fachportale recherchiert werden.[3] Für eine systematische Literaturrecherche ist es wichtig, zunächst Suchbegriffe festzulegen. Diese kristallisieren sich meist aus den Wissenschaftsgebieten, die Rechtswissenschaft, die Finanzwirtschaft, die Energiewirtschaft, die Immobilienwirtschaft und die Ökologie, heraus. Mit Hilfe dieser Wissenschaften können verschiedene wissenschaftliche Datenbanken durchsucht werden, um gezielt geeignete Literatur zu finden. Bei den Suchbegriffen handelt es sich um primäre und sekundäre Suchbegriffe. Die Oberbegriffe, allgemeine und übergreifende Begriffe, wie z. B. Immobilienwirtschaft oder Bauwirtschaft, sind im primären Suchbegriff enthalten. Die sekundären Suchbegriffe beruhen sich auf Unterbegriffe, spezifische und benachbarte Begriffe, wie z. B. Solaranlagen oder Photovoltaik-Anlagen.[4]
2.2.2 Befragung
Unter Befragung ist die Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Personen zu verstehen. In konkreten sozialen Situationen werden durch verbale Stimuli, also Fragen, verbale Reaktionen, Antworten, hervorgerufen. Die verbalen Reaktionen stellen Meinungen und Bewertungen zu einem bestimmten Thema dar und können sich auf erlebte und erinnerte soziale Ereignisse beziehen. Nicht das soziale Verhalten wird mit Hilfe der Befragung erfasst, sondern nur das verbale Verhalten als Teilaspekt.[5] Die Befragung richtet sich an die Bevölkerung in Stuttgart. Für diese Studie wird ein standardisierter Fragebogen, der aus geschlossenen Fragen besteht, verwendet. Durch das Ankreuzen der verschiedenen Antwortmöglichkeiten können die Befragten diese Fragen beantwortetet. Ebenso haben die Befragten durch den Fragebogen eine gewisse Sicherheit durch die Anonymität als bei einem persönlichen Interview.[6] Da ein Immobilienwunsch bzw. eine genauere Vorstellung der eigenen Immobilie generell ab dem 18. Lebensjahr anfängt, richtet sich demnach die Zielgruppe auf Personen ab 18 Jahren. Die Befragten füllen den Fragebogen selbst aus. Bei der Befragung werden zwei Zielgruppen angesprochen. Hierbei handelt es sich zum einen um die Immobilienbesitzer und zum anderen um die Personen, die keine Immobilie besitzen. Somit unterteilt sich der Fragebogen in zwei Kategorien mit unterschiedlichen Fragen. Dadurch kann eine zielgerichtete Analyse dieser zwei Gruppen durchgeführt werden. Im ersten Teil des Fragebogens, geht es um die Immobilienbesitzer. Ziel ist es hierbei die nachhaltige Ausstattung der Immobilie zu erforschen sowie auf deren Entscheidungsgründe einzugehen. Im zweiten Teil der Befragung richten sich die Fragen an Personen, die keine Immobilie besitzen. Hier soll erforscht werden, inwieweit die Bevölkerung in Stuttgart bereit ist zukünftig in eine nachhaltige Immobilie zu investieren. Zudem wird analysiert, ob die Förderkredite unter der Bevölkerung bekannt sind.
2.2.3 Rechtsquellenanalyse
Die Rechtswissenschaft thematisiert die Rechtsanwendung des privaten und öffentlichen Rechts. Die Rechtsdogmatik, die eine Anleitung zur Anwendung des geltenden Rechts und die Rechtstheorie ist, beschäftigt sich mit der systematischen Ordnung des geltenden Rechts. Außerdem befasst sie sich mit der Entwicklung von Begriffen, Prinzipien und Regeln, der Methodenlehre mit Auslegung und der Anwendung von Gesetzen.[7] Für diese Studie sind die Europäischen Verordnungen, die auf die Immobilienmärkte gerichtet sind, relevant. Hierzu wurden die Richtlinien, die der Staat erlassen hat, analysiert.
3 Theorie
Dieser Teil der vorliegenden Studie bietet einen Überblick über den theoretischen Stand der Forschung an. Die folgenden Erkenntnisse beruhen sich auf fachliche Literatur und wissenschaftliche Zeitschriften.
3.1 Einordnung der Wissenschaften
In der Abbildung 1 sind die Wissenschaftsgebiete aufgezeigt, in denen das Thema "Akzeptanz von nachhaltigen Immobilien - Eine theoretische und empirische Studie auf Basis einer Bevölkerungsbefragung in Stuttgart" eine Rolle spielen. In dieser Studie werden die verschiedenen Wirtschaftswissenschaften, wie Immobilienwirtschaft, Rechtswissenschaft, Ökologie, Finanzwirtschaft und Energiewirtschaft analysiert. Die Wirtschafts-und Sozialforschung ist Bestandteil der Methodik. Diese werden in den einzelnen Kapiteln genauer beschrieben und bilden die Grundlage für die empirische Studie.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Die Einordnung der Wissenschaften.
Quelle: Eigene Darstellung.
3.1.1 Ökologie
Die individuellen Verhaltensweisen des menschlichen Zusammenlebens wird bei der Nachhaltigkeit betrachtet. Dabei ist das Ziel, die Sicherung der jetzigen und zukünftigen Generationen.[8] Daher spielen in der Nachhaltigkeit der ökologische, soziale und ökonomische Aspekt eine wichtige Rolle. Das Konzept der Nachhaltigkeit berücksichtigt diese drei Dimensionen gleichrangig und wird unter anderem auch als "Triple-Bottom-Line-Ansatz" bezeichnet.[9] Die Gleichrangigkeit der einzelnen Dimensionen hat das Ziel, zum einen die Konflikte zwischen den unterschiedlichen Aspekten zu bewältigen und zum anderen die verschiedenen Sichtweisen dieser Dimensionen zu berücksichtigen.[10]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit.
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung von Rottke, N. B./Reichardt, A., 2010, S. 30.
Die Abbildung 2 zeigt die drei gleichgewichteten und miteinander verbundenen Anforderungen, die für die Nachhaltigkeit entscheidend sind. Das Ziel der ökologischen Dimension ist der Erhalt der Lebens- und Wirtschaftsgrundlage, die für die zukünftigen Generationen relevant sind. Auf den schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen, die Grundlage des Wirtschaftens sind, soll geachtet werden.[11] Der Wohlstand und die Leistungs- sowie Entwicklungsfähigkeit der Wirtschaft werden in der ökonomischen Dimension befasst.[12] Die Erreichung eine auf Dauer zukunftsfähige und lebenswerte Gesellschaft ist das Ziel der sozialen Nachhaltigkeit. Zudem sorgt sie für den Ausgleich sozialer Kräfte.[13]
3.1.2 Rechtliche Regelungen des Staates
In den letzten Jahren sind viele Rahmenbedingungen für die Immobilienmärkte geschaffen worden, weil das Interesse der Öffentlichkeit an ökologischen, nachhaltigen Lösungen immer mehr steigt. Diese Rahmenbedingungen sollen im Immobilienbereich den Einsatz von energiesparenden Techniken und nachhaltigen Produkten unterstützen. Nationale, europaweite und internationale Gesetze, Verordnungen, Normen und Richtlinien sind hierfür die Grundlage, um für die Energieeffizienz und den Ressourcenschutz bei Gebäuden vorzugeben.[14] Daher rief die Europäische Kommission die sogenannte EU Leitmarktinitiative aus. Die innovationsfreundlichen Märkte sollen gezielt entwickelt und die Vermarktung von Innovationen erleichtert werden. Die EU-Kommission vertretet die Meinung, dass der höchste Anteil des Endenergieverbrauchs der EU auf Gebäude entfällt. Somit steigt die Bedeutung des Marktes nachhaltiges Bauen. Wichtige Faktoren, wie Umweltschutzaspekte, Gesundheitsfragen und Komfort der Nutzer, spielen im Bereich nachhaltiges Bauen eine Rolle.[15] „Auf dem Gebiet des Nachhaltigen Bauens benannte die Europäische Kommission folgende Ziele:
- den Geltungsbereich der Richtlinien über die Gesamteffizienz von Gebäuden ausweiten und EU-weite Energieeffizienzziele für neue und renovierte Gebäude einführen;
- die Entwicklung europäischer Standards anstoßen, welche das Nachhaltige Bauen berücksichtigen und fördern.“[16] Die Bundesrepublik Deutschland hat dazu Verordnungen und Gesetze, das Erneuerbare Energien Gesetz und die Energieeinsparverordnungen, in der Immobilien- und Baubranche erlassen. Die EnEV, das am 01. Januar 2016 in Kraft getreten ist, gibt bestimmte Vorgaben für das Bauen vor, wie z. B. die Senkung des Jahres-Primärenergiebedarfs für Neubauten um durchschnittlich 25 %.[17] Das reformierte EEG, das am 01. August 2014 in Kraft getreten ist, soll unter anderem die erneuerbaren Energien fördern.[18]
3.1.3 Finanzwirtschaft
Die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten hat folgende Gründe. Die Öffentlichkeit wird von erhöhten Energiepreisen und absehbaren Ressourcenverknappung beeinflusst. Desweiteren führt der Bewusstseinswandel zu einer stärkeren Hinterfragung von Konsum- und Investitionsentscheidungen bzgl. ihrer Auswirkung auf Umwelt und Gesellschaft.[19] Die Bauherren oder Immobilienerwerber können bei ihren Vorhaben durch den Staat, in Form von zinsgünstigen Darlehen oder Zuschüssen unterstützt werden. Hierzu bietet auf Bundesebene die Kreditanstalt für Wiederaufbau staatliche Förderprogramme an.[20] Die KfW bietet die größten und die bekanntesten Förderprogramme an. Diese wurden in den letzten Jahren weiterentwickelt und an die Rahmenbedingungen des Staates angepasst. Die Förderungen der KfW gliedern sich in mehreren Einzel- und Ergänzungsprogrammen auf.[21] Die Photovoltaik-Anlagen, Solarthermie, Biogasanlagen und weitere Energiesparmaßnahmen bei der Sanierung von Immobilien werden gefördert.[22] Dafür bietet sie unterschiedliche Programme an. Über das KfW-Wohneigentumsprogramm kann der Antragssteller einen Darlehen für eine selbstgenutzte Immobilie erhalten. Dabei ist die Förderhöhe vom erreichbaren KfW-Standard abhängig.[23]
3.1.4 Energiewirtschaft
Erneuerbare oder regenerative Energie bezeichnet unterschiedliche Energiequellen, die dem Menschen von der Natur unbegrenzt zur Verfügung stehen. Da fossile und atomare Energiestoffe umweltschädlich und somit nicht zukunftsfähig sind, müssen regenerative Energiequellen in unserer Gesellschaft in den Vordergrund gebracht werden.[24] Dies geschah erheblich durch den Vorfall in Fukushima. Der Anteil der erneuerbaren Energie an der Bruttostromerzeugung hat sich zum ersten Mal im Jahr 2015 über 30 % entwickelt. Neben dem Klimaschutz profitiert auch die Volkswirtschaft davon. Die Ausgaben beim Import für Kohle, Öl und Gas sinken. Auch ein Ersparnis im Bereich der Gesundheits- und Umweltschäden ist zu erkennen.[25] Die vorliegende Studie begrenzt sich auf die Sonnenenergie und erläutert die Anlagemöglichkeiten, die am häufigsten zur Energiegewinnung an Immobilien vorzufinden sind.[26] Die erste häufig vorkommende Anlage ist die Photovoltaik-Anlage . Die Sonnenenergie wird mit Hilfe von PV-Anlagen zur emissionsfreien und umweltfreundlichen Stromerzeugung genutzt. PV-Module können auf allen geeigneten Flächen an Gebäuden montiert werden.[27] Mittels des photoelektrischen Effekts wird die Sonnenenergie durch Solarzellen, die vor allem aus mono- und polykristallinem Silizium, in Strom umgewandelt und kann direkt für den Haushaltsbedarf genutzt werden.[28] Der überschüssige Strom wird in Akkumulatoren gespeichert.[29] Da die Sonne tages- und jahreszeitlich abhängig ist, wird der in den Akkumulatoren vorhandene Strom als Überbrückung dieser Zeiten verwendet.[30] Neben der PV-Anlage gibt es auch die Solarthermie, die die Sonnenenergie zur Wärmegewinnung mittels Solarkollektoren benutzt. Die höchste Nutzung der Solarthermie erfolgt für die Warmwasserbereitung.[31] Da während der Wassererwärmung höhere Temperaturen erzielt werden müssen, werden Flach- und Röhrenkollektoren verwendet. Durch die thermische Isolierung der Kollektoren können Wärmeverluste minimiert und höhere Temperaturen erzielt werden.[32] Unter einer Biomasse werden alle in der Natur vorhandenen Güter, wie z. B. Pflanzen, Tiere sowie Reststoffe aus dem land- und forstwirtschaftlichen Bereich, verstanden.[33] In dieser Studie wird auf die Strom- und Wärmeerzeugung durch Holzpellets eingegangen, die umwelt- und zugleich ressourcenschonend sind.[34] Die folgende Abbildung zeigt einen geschlossenen Kohlenstoffdioxid-Kreislauf, d. h. die Biomasse nimmt die gleiche Menge an CO2 auf, wie bei deren Nutzung freigesetzt wird. Bei der Verbrennung der Biomasse entstehen unterschiedliche Schadstoffe, die jedoch durch geeignete Filter verhindert werden.[35]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Umweltbilanz bei der Nutzung der Biomassebrennstoffe.
Quelle: Quaschning, V., 2015, S. 376.
3.1.5 Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft
Die Ressourcen werden immer knapper und der Energiebedarf steigt. Aufgrund dieser Tatsache, rückt die Nachhaltigkeit immer mehr in den Vordergrund. Um die CO2-Emissionen zu senken, muss auch die Immobilienbranche einen wesentlichen Beitrag leisten. Bei allen Gebäudetypen gilt es die Energieeffizienz und CO2-Bilanz auf den Prüfstand zu stellen. Der Carbon Footprint rückt in der Immobilienwirtschaft in den Fokus, da die CO2-Emission sich durch die jahrzehntelange Nutzung von fossilen Brennstoffen erhöht hat.[36] Die Ursachen für den steigenden Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung sind das weltweite Bevölkerungswachstum und Wirtschaftswachstum in Entwicklungs- und Schwellenländern. Aus diesem Grund gibt es konkrete Nachhaltigkeitsanforderungen an die Immobilien. Mit der ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit sollen recycelbare Materialien verwendet und erneuerbare Energien genutzt werden. Während der Immobiliennutzung soll der Energieverbrauch minimiert und die Kosten über den gesamten Lebenszyklus gesenkt werden.[37] Die Energiekosten können z. B. durch eine Ziegelwand, die über eine hohe Wärmespeicherkapazität besitzt, eingespart werden.[38] Das Beheizen der Wohnung sollte stets auf regenerativen Energiequellen beruhen, um somit schadstoffreiche Heizsysteme zu vermeiden.[39] Somit ist eine Immobilie dann nachhaltig, wenn sie einen möglichst großen ökologischen, sozialen und ökonomischen Nutzen stiftet bzw. einen entsprechenden Schaden vermeidet.[40] Zudem steht die zukünftige Generation an erster Stelle. Hier ist es wichtig, die Bedürfnisse der Generationen so zu befrieden, ohne zu riskieren, dass die künftige Generation ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.[41] Die Nachhaltigkeit bei Immobilien wird anhand der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, die im Kapitel 3.1.1 genannt werden, gemessen. Die ökologische Dimension hat das Ziel den Schadstoffausstoß der Immobilie zu reduzieren. Der Gesamtenergiebedarf im Lebenszyklus soll minimiert werden. Dabei soll der Einsatz von nicht erneuerbarer Primärenergie verringert und der Einsatz von erneuerbare Energie maximiert werden. Die verwendeten Materialien sollen umweltfreundlicher und recyclingfähig werden.[42] Die ökonomische Dimension zielt auf eine dauerhafte tragfähige Wirtschaftsweise und auf die Gewährleistung der Grundbedürfnisse mit nachhaltigen Produkten, die gesamtwirtschaftliche Stabilität erreichen sollen. Zudem beschäftigt sie sich mit der Wirtschaftlichkeit einer Immobilie über den gesamten Lebenszyklus. Um die Werte der Immobilie stabil zu halten, sollen niedrige Lebenszykluskosten und hohe Flächeneffizienz angestrebt werden. Dadurch können für nachhaltige Immobilien höhere Mieten und Preise erzielt werden. Der soziale bzw. gesellschaftliche Aspekt erfordert, dass sich die Menschen in ihren Häusern wohlfühlen sollen.[43]
4 Empirie
Nach der Durchführung der empirischen Untersuchung werden in diesem Abschnitt die gewonnenen Ergebnisse dargestellt. Die Befragung fand, wie schon in der Methodik erwähnt, in Stuttgart statt. Die Altersverteilung ist für die Analyse der zweiten Zielgruppe relevant. Für den ersten Teil der Befragung, die sich auf die Immobilienbesitzer bezieht, spielt das Alter der Befragten keine Rolle. Die jeweiligen Zielsetzungen werden in den einzelnen Abschnitten erläutert. Die Abbildung 4 zeigt zunächst die allgemeine Verteilung der Altersgruppen der Personen, die entweder eine oder keine nachhaltige Immobilie besitzen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Altersverteilung der Zielgruppen. (N=100)
In den nächsten Abschnitten werden die zwei Zielgruppen bezüglich ihrer Akzeptanz von nachhaltigen Immobilien nach bestimmten Kriterien genauer analysiert. Die empirischen Ergebnisse beziehen sich nicht auf die einzelnen Wissenschaften, sondern werden gemeinsam analysiert. Diese Vorgehensweise soll die Vergleichbarkeit der Wissenschaftsgebiete in dieser Studie erleichtern.
4.1 Empirische Ergebnisse zur Immobilienwirtschaft
Bei der Umfrage wurden zunächst die Personen untersucht, die eine Immobilie besitzen. Hierbei haben 32 % der Befragten eine Immobilie. Um zu analysieren, ob es sich um eine nachhaltige oder eine herkömmliche Immobilie handelt, wurden die Immobilienbesitzer nach ihrer Ausstattung gefragt. Auf diese Frage konnten sie sich zwischen mehreren Antwortmöglichkeiten entscheiden. In der Abbildung 5 ist die Verteilung der Immobilienbesitzer, ob sie eine nachhaltige oder eine herkömmliche Immobilie besitzen, zu erkennen. Eine herkömmliche Immobilie bedeutet in dieser Studie, dass die Immobilie nicht im Hinblick auf die Nachhaltigkeit gebaut, erworben oder saniert wurde und die Kriterien dafür nicht erfüllt. Von diesen 32 % der Immobilienbesitzer haben 28,13 % eine herkömmliche und 71,87 % eine nachhaltige Immobilie. Für die Besitzer einer herkömmlichen Immobilie ist die Umfrage abgeschlossen, da die weiteren Fragen sich nur auf die nachhaltigen Immobilien beziehen. In der Abb. 5 ist die Verteilung der Immobilienarten abgebildet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Die Verteilung der Immobilienarten. (n =32)
4.2 Empirische Ergebnisse zur Energiewirtschaft
Die Besitzer einer nachhaltigen Immobilie konnten sich auf die Frage " Womit ist Ihre Immobilie ausgestattet" für mehrere Antworten entscheiden. Hierbei ist das Ziel, zu erforschen welche Ausstattungen am beliebtesten sind und am häufigsten vorkommen. In der Abbildung 6 ist ein Kreisdiagramm abgebildet, der die Antwortmöglichkeiten darstellt. Knapp 56,52 % der Immobilienbesitzer haben eine Wärmedämmung an ihrer Immobilie. Unter "Sonstiges" konnten die Befragten Ausstattungen ergänzen, die in der Befragung nicht angegeben sind. Unter anderem gaben einige an, dass sie dreifach verglaste Fenster haben oder mit Erdwärme heizen. In der Energiewirtschaft werden die Anlagemöglichkeiten erläutert, die am häufigsten zur Energiegewinnung an Immobilien vorzufinden sind. Dazu gehören unter anderem die PV-Anlagen, Solarthermie und Biomasse. Durch die Befragung ist festzustellen, dass diese Ausstattungen am häufigsten von den Immobilienbesitzern verwendet werden. Die Biomasse, die zu 8,70 % der Befragten angegeben wurde, wird unter den Befragten in Stuttgart seltener benutzt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Häufigkeitsverteilung der umweltfreundlichen Ausstattungen. (n=23)
4.3 Empirische Ergebnisse zur Energiewirtschaft und Ökologie
Im Kapitel 3.1.5 Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft wird erläutert, warum die Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft immer mehr in den Vordergrund rückt. Mit der Befragung sollen die Gründe erforscht werden, weshalb die Immobilienbesitzer sich für nachhaltige Immobilien entschieden haben. Der Vergleich zwischen Theorie und Empirie zeigt, dass für die Befragten, wie auch in den Literaturen angegeben ist, Kosteneinsparung und Umwelt ein wichtiger Grund für die nachhaltige Ausstattung ist. Die Mehrheit der Immobilienbesitzer möchte durch die Anwendung der nachhaltigen Energiegewinnung Kosten einsparen, umweltschonend agieren und auf die weitere Generation achten.
[...]
[1] Vgl. Balzert, H./Schröder, M./Schäfer, C., 2015, S. 166.
[2] Vgl. Stickel-Wolf C./Wolf, J., 2011, S. 134.
[3] Vgl. Balzert, H./Schröder, M./Schäfer, C., 2015, S. 166.
[4] Vgl. Döring, N./Bortz, J., 2016, S. 158.
[5] Vgl. Atteslander, P., 2010, S. 109.
[6] Vgl. Bortz, J./Döring, N., 2016, S. 398ff..
[7] Vgl. Honsell, H./Mayer-Maly, T., 2015, S.12f.
[8] Vgl. Leßmann, S., 2016, S. 7.
[9] Vgl. Rottke, N. B./Reichardt, A., 2010, S. 30.
[10] Vgl. Leßmann, S., 2016, S. 11.
[11] Vgl. Rottke, N. B./Reichardt, A., 2010, S. 30.
[12] Vgl. Leßmann, S., 2016, S. 9.
[13] Vgl. Ringer, M., 2012, S. 48.
[14] Vgl. Bauer, M./Mösle, P., 2011, S. 138.
[15] Vgl. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Stand 05.12.2016.
[16] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Stand 05.12.2016.
[17] Siehe § 1 Abs. 3 Nr. 8b EnEV.
[18] Siehe § 1 Abs. 1 EEG.
[19] Vgl. Gromer, C., 2012, S. 76f.
[20] Vgl. Schulze, E./u.a., 2015, S. 72.
[21] Vgl. Henger, R./Hude, M.: Energetische Förderung: Zu viele Anbieter, zu wenige Nachfrage, in: Neues Bauvertragsrecht - Was sagen Parteien und Verbände dazu?, 67. Jahrgang (2016), S. 433.
[22] Vgl. Bauer, M./u.a., 2013, S. 12.
[23] Vgl. Schulze, E./u.a., 2015, S. 72f.
[24] Vgl. Quaschning, V., 2015, S. 34.
[25] Vgl. o.V., Die Energiewende: Möglich und sinnvoll, in: Das Wirtschaftsstudium 5/16, S. 513; Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Stand: 22.11.2016.
[26] Vgl. Kaltschmitt, M., 2016, S. 1.
[27] Vgl. Drusche, V., 2010, S. 195; Watter, H., 2015, S. 20.
[28] Vgl. Bauer, M./u.a., 2010, S. 124f.; Bundesverband Erneuerbare Energie e.V., Stand: 20.10.2016.
[29] Vgl. Drusche, V., 2010, S. 197.
[30] Vgl. Quaschning, V., 2015, S. 229.
[31] Vgl. Watter, H., 2015, S. 35.
[32] Vgl. Günther, M., 2015, S. 66ff..
[33] Vgl. Quaschning, V., 2015, S. 365ff.; Kaltschmitt, M., 2016, S. 3.
[34] Vgl. Döring, S., 2011, S, 3ff..
[35] Vgl. Quaschning, V., 2015, S. 376.
[36] Vgl. Böhnke, S.: Transparent und energieeffizient - auf dem Weg zur CO2-neutralen Immobilie 67. Jahrgang (2016), S. 803.
[37] Vgl. Brauer, K. U., 2011, S. 48f.
[38] Vgl. Lehmden, A./Krische, A./Meyer-Fössl, G., 2013, S. 111.
[39] Vgl. Artelt, H., 2014, S. 13.
[40] Vgl. Meins, E./Burkhard, H., 2014, S. 36.
[41] Vgl. Brauer, K. U., 2011, S. 48f.
[42] Vgl. Rottke, N., B./Reichardt, A., 2010, S. 31.
[43] Vgl. Vornholz, G., 2013, S. 81.