Diese Arbeit erörtert, in welcher Art und Weise "race" in Uncle Tomʼs Cabin konstruiert wird. Zu diesem Zweck wird zunächst der Begriff "race" ausführlich dargestellt und definiert, um anschließend einen konsequenten Zusammenhang zum Primärtext herstellen zu können. Anschließend wird knapp auf das von Stowe verfasste Preface eingegangen werden, bevor anhand der entworfenen Wesenszüge und Geschichten ausgewählter Charaktere in Uncle Tomʼs Cabin Stoweʼs Konstruktion von race konkretisiert werden wird. Auf diese Weise sollen Hinweise geben werden, welche der beiden oben genannten Parteien mehr oder weniger im Recht ist.
Als bestverkaufter Roman des 19. Jahrhunderts wird "Uncle Tomʼs Cabin" seit jeher in etlichen literarischen Rezeptionen kontrovers diskutiert. Dabei lassen sich grundsätzlich zwei gegenläufige Positionen erkennen, die den Intentionen der Autorin und ihrer Darstellung sowohl positiv als auch negativ gegenüberstehen. Die erste Gruppe erkennt in Harriet Beecher Stowes Werk maßgeblich das Vorhaben, nicht nur die Sklaverei abzuschaffen, sondern darüber hinaus die Ebenbürtigkeit von Weißen und Afro-Amerikanern herauszustellen.
Die Gegenstimmen kommen zwar hinsichtlich des Abolitionismusgedankens mit ihrer Opposition überein, bestreiten aber einen biologischen oder ethnologischen Gleichstellungsgedanken Stowes. Es stellt sich demnach einerseits die Frage nach den Absichten Stowes, andererseits aber auch nach Stowes innewohnender Grundhaltung im Bezug auf die Afro-Amerikaner ihrer Zeit.
Dabei stellt der historische Kontext ein wesentliches Bewertungskriterium dar, auf welches im Zuge dieser Arbeit nur begrenzt Rücksicht genommen werden kann. Ein weiteres Kennzeichen für Stoweʼs Vorhaben und Gedankengut findet sich in ihrer christlichen Philosophie. Diese steht aufgrund ihrer zentralen Positionierung im Roman in engem Zusammenhang mit der Konstruktion von "race" in Uncle Tomʼs Cabin, kann aber ebenfalls wegen der Kürze der Arbeit nur in Verbindung mit "race" erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Race: Eine Definition
- Das Preface als Einstieg in Stowe's Vorstellung von race
- Stowe's Vorstellung von Kindern und Vätern
- Ansätze eines Gleichstellungsgedankens
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Konstruktion von „Race“ in Harriet Beecher Stowe’s Roman „Uncle Tom’s Cabin“. Der Fokus liegt darauf, die Art und Weise zu untersuchen, wie Stowe die Unterschiede zwischen weißen und afroamerikanischen Charakteren darstellt und welche impliziten Annahmen über „Race“ in ihren Ausführungen zu finden sind.
- Die Konstruktion von „Race“ in „Uncle Tom’s Cabin“
- Stowe’s Vorstellung von „Race“ im Kontext ihrer Zeit
- Die Rolle der christlichen Philosophie in Stowe’s Werk
- Die Darstellung von Unterdrückung und Gleichstellung im Roman
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Definition des Begriffs „Race“ in der Anthropologie, Soziologie und Biologie. Es wird argumentiert, dass „Race“ ein soziales Konstrukt ist, das sich auf biologische und kulturelle Unterschiede stützt.
Das zweite Kapitel analysiert das Preface von „Uncle Tom’s Cabin“ und betrachtet Stowe’s Darstellung von „Race“ als ein grundlegendes Merkmal der Charaktere. Es wird gezeigt, wie Stowe Unterschiede zwischen weißen und afroamerikanischen Charakteren konstruiert und wie sie die Rolle von Geschichte und Kultur in der Entstehung von „Race“ sieht.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen in dieser Arbeit sind: „Race“, soziale Konstruktion, „Uncle Tom’s Cabin“, Harriet Beecher Stowe, Sklaverei, Abolitionismus, Christentum, Unterdrückung, Gleichstellung, Kultur, Geschichte, Biologie, Physiognomie, Phänotyp, Afroamerikaner, Europäer, Angel-Sachsen.
- Quote paper
- Jens Stuhlemer (Author), 2010, Die Konstruktion von "Race" in Harriet Becher Stowes "Uncle Tom's Cabin", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379236