Die heutige Situation am Arbeitsmarkt ist geprägt durch eine Vielzahl an Geschehnissen, die sich scheinbar aller Kenntnis seiner Betrachter entziehen. Anders ist die Hilflosigkeit, mit der Forscher und Theoretiker der hiesigen Massenarbeitslosigkeit begegnen, kaum zu erklären. Jahrzehntelang haben diverse Forschungsansätze die unterschiedlichsten Theorien zum Arbeitsmarktgeschehen hervorgebracht und dennoch ist es bisher nicht gelungen, eine einhellige Erklärung für die Vorgänge auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Würde es gelingen, irgendwann einen eindeutigen Einblick in die Struktur der Märkte zu gewinnen, stünde den Marktforschern erstmals die Möglichkeit offen, dem gegenwärtigen Geschehen aktiv entgegenwirken zu können. Die neoklassische Arbeitsmarkttheorie wird den Prozessen am Arbeitsmarkt längst nicht mehr gerecht und allein wirtschaftliche Prozesse scheinen i mmer öfter unzureichend. Aus diesem Grund haben sich im Laufe der letzten Jahrzehnte eine Reihe neuer Ansätze herausgebildet, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Fehler bestehender Theorien auszubessern. Als eine Gruppe der jüngsten Konzepte, seien hier die Segmentationstheorien zu nennen, welche auf Grundlage der Arbeitsmarktspaltung versuchen, neue Erklärungsansätze für das Geschehen am Arbeitsmarkt zu finden. Vor allem die Betrachtung sozialer Faktoren rückt hierbei immer stärker in den Vordergrund der Untersuchung. Die Lücken neoklassischer Ökonomie, die daraus resultierenden ersten Ansätze der Segmentationsforschung und ihre bedeutendsten Konzepte sollen Thema dieser Hausarbeit sein und werden im folgenden näher erläutert werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Kurze Übersicht zur neoklassischen Arbeitsmarkttheorie
- Die Entstehung der Segmentationsforschung
- Segmentationstheorien
- horizontale Segmentation
- Doeringer/Piore - die ,,dual labor market theory“
- Der Ansatz der Radical Economists
- Der Ansatz Jan Priewes
- Die Alternativrollentheorie
- Die Theorie von Vietorisz/Harrison
- vertikale Segmentation
- Interne vs. externe Arbeitsmärkte bei Doeringer/Piore
- Der dreigeteilte Arbeitsmarkt nach Lutz und Sengenberger
- Der Ansatz von Biehler und Brandes
- Das Warteschlangenkonzept nach Thurow
- Das Konzept bei Williamson
- horizontale Segmentation
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Segmentationstheorien, die auf der Spaltung des Arbeitsmarktes basieren und neue Erklärungsansätze für das Arbeitsmarktgeschehen bieten. Sie untersucht die Defizite der neoklassischen Arbeitsmarkttheorie, die zur Entwicklung der Segmentationsforschung führten, sowie die wichtigsten Konzepte der Segmentationstheorien. Der Fokus liegt dabei auf der Berücksichtigung sozialer Faktoren und der Einbindung gesellschaftlicher Institutionen in die Analyse des Arbeitsmarktes.
- Kritik der neoklassischen Arbeitsmarkttheorie
- Entstehung und Entwicklung der Segmentationsforschung
- Horizontale und vertikale Segmentation des Arbeitsmarktes
- Bedeutung sozialer Faktoren für die Arbeitsmarktsituation
- Einfluss gesellschaftlicher Institutionen auf die Arbeitsmarktsegmentierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Diese Einleitung beleuchtet die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt, die durch Massenarbeitslosigkeit geprägt ist und von herkömmlichen Theorien unzureichend erklärt wird. Die Hausarbeit stellt die Segmentationstheorien als neues Konzept vor, das die Arbeitsmarktspaltung in den Vordergrund stellt und alternative Erklärungsansätze bietet.
- Kurze Übersicht zur neoklassischen Arbeitsmarkttheorie: Dieser Abschnitt beschreibt die neoklassische Arbeitsmarkttheorie als ein ökonomisches Modell, das den Arbeitsmarkt als selbstregulierendes System durch den Mechanismus von Angebot und Nachfrage versteht. Die Theorie geht von Vollbeschäftigung und einem Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage aus, wobei Abweichungen von diesem Gleichgewicht durch Störungen oder Einschränkungen des Marktes erklärt werden. Die Kritik an der neoklassischen Theorie bezieht sich auf die unrealistischen Annahmen, die der Theorie zugrunde liegen, wie beispielsweise die Homogenität der Arbeitskräfte und deren uneingeschränkte Mobilität.
- Die Entstehung der Segmentationsforschung: Dieser Teil schildert die Entwicklung der Segmentationsforschung als Reaktion auf die Defizite der neoklassischen Arbeitsmarkttheorie. Der Segmentationsansatz zeichnet sich durch eine praxisorientierte Herangehensweise aus, die empirische Erkenntnisse des Arbeitsmarktgeschehens in den Mittelpunkt stellt. Die Segmentationsforschung hebt die Bedeutung gesellschaftlicher Institutionen und sozialer Einflüsse auf die Arbeitsmarktsituation hervor.
- Segmentationstheorien: In diesem Abschnitt werden verschiedene Konzepte der Segmentationstheorien vorgestellt, die sich in zwei Kategorien unterteilen lassen: horizontale und vertikale Segmentation.
- Horizontale Segmentation: Dieser Teil beleuchtet verschiedene Theorien, die sich mit der Unterscheidung verschiedener Arbeitsmärkte befassen, wie z.B. die "dual labor market theory" von Doeringer/Piore, der Ansatz der "Radical Economists", der Ansatz von Jan Priewes, die Alternativrollentheorie und die Theorie von Vietorisz/Harrison.
- Vertikale Segmentation: Dieser Abschnitt behandelt verschiedene Theorien, die sich mit der Hierarchie innerhalb des Arbeitsmarktes beschäftigen, wie z.B. die interne vs. externe Arbeitsmarktdifferenzierung bei Doeringer/Piore, der dreigeteilte Arbeitsmarkt nach Lutz und Sengenberger, der Ansatz von Biehler und Brandes, das Warteschlangenkonzept nach Thurow und das Konzept von Williamson.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter der Hausarbeit umfassen: Arbeitsmarkt, Segmentation, neoklassische Arbeitsmarkttheorie, Segmentationsforschung, horizontale Segmentation, vertikale Segmentation, soziale Faktoren, gesellschaftliche Institutionen, Arbeitsmarktspaltung, dual labor market theory, Radical Economists, Alternativrollentheorie, interne vs. externe Arbeitsmärkte, dreigeteilter Arbeitsmarkt.
- Quote paper
- Franziska Höfer (Author), 2004, Segmentationstheorien - eine Einführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37926