In der Geschichte sandte Gott den Menschen immer wieder Propheten, damit sie die Menschen an ihren Ursprung und ihre Verantwortung gegenüber Gott erinnern. Laut einer Überlieferung habe Gott ca. 124.000 Propheten beauftragt, um den Menschen seine Botschaft zu verkünden. Von Prophet Adam bis Muhammed haben alle dieselbe Nachricht übermittelt: Nur einzig und allein Gott anzubeten und ihm keine andere Gottheiten hinzuzugesellen. Jedoch hatten Propheten nicht nur die Funktion eines Boten inne, sondern waren auch beauftragt, selbst die religiösen Gebote zu praktizieren und ihr Volk zu erziehen und auszubilden. In ihrer Erziehungs- und Bildungsarbeit wandten sie verschiedene Methoden an, „die ihnen zu dieser Zeit geeignet schienen“. In diesem Sinne heißt es im Koran: „Gott hat den Gläubigen eine Wohltat erwiesen, als Er unter ihnen einen Gesandten aus ihrer Mitte hat erstehen lassen, der ihnen seine Zeichen verliest, sie läutert und sie das Buch und die Weisheit lehrt. Sie befanden sich ja vorher in einem offenkundigen Irrtum“. In diesem Zusammenhang wird dem Propheten Muhammed eine besondere Bedeutung zugesprochen. Er gilt für Muslime als das „schönste Vorbild“ in allen Lebensbereichen , auch im Bereich der Bildung und Erziehung. Denn ihm gelang es, eine Gesellschaft, „in der in vielerlei Hinsicht Chaos herrschte, wie z.B. in Fragen der Moral und Tugend“, zu einer zivilisierten und humanitären Gemeinschaft umzuerziehen. Er vermittelte seinem Volk die göttliche Botschaft, lebte ihnen diese vor und bemühte sich, die alten Vorstellungen seiner Mitmenschen, die geprägt von Ungerechtigkeit sowie Unmoral waren und den islamischen Werten widersprachen, zu beseitigen. Sein Ziel sei es gewesen, die Menschen zu moralischer Tugend zu erziehen. In diesem Sinne soll er gesagt haben, dass er als Lehrer gesandt worden sei.
Auf Grundlage der Erziehungs- und Lehrtätigkeit des Propheten Muhammed soll in dieser Arbeit die Bedeutung Muhammeds für den Islamischen Religionsunterricht thematisiert werden. In diesem Zusammenhang wird im ersten Teil der Arbeit der Frage nachgegangen, was die Aufgaben und Ziele des Islamischen Religionsunterrichts sind. Darauffolgend soll im zweiten Teil die Frage erarbeitet werden, inwiefern die Erziehungs-und Lehrmethoden des Propheten Muhammed dazu beitragen können, die Ziele des Islamischen Religionsunterrichts zu verwirklichen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Aufgaben und Ziele des Islamischen Religionsunterrichts in Hessen
- 3. Die Erziehungs- und Lehrmethoden des Propheten Muhammed
- 3.1 Die lehrenden Charaktereigenschaften Muhammeds
- 3.2 Die pädagogischen Anwendungen des Propheten Muhammed
- 4. Fazit
- 5. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung des Propheten Muhammed für den islamischen Religionsunterricht. Sie beleuchtet zunächst die Aufgaben und Ziele des Islamischen Religionsunterrichts in Hessen, um anschließend die Erziehungs- und Lehrmethoden des Propheten Muhammed im Hinblick auf die Erreichung dieser Ziele zu analysieren. Die Arbeit fokussiert sowohl explizite als auch implizite (durch Charaktereigenschaften vermittelte) Methoden.
- Aufgaben und Ziele des Islamischen Religionsunterrichts in Hessen
- Erziehungs- und Lehrmethoden des Propheten Muhammed
- Die Rolle von Vorbildfunktion und Charaktereigenschaften Muhammeds
- Anwendung der Lehren Muhammeds im modernen Religionsunterricht
- Beitrag Muhammeds zur moralischen und ethischen Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und betont die prophetische Rolle als Bote Gottes und Erzieher. Sie hebt die besondere Bedeutung des Propheten Muhammed als Vorbild für Muslime hervor und verweist auf seine erfolgreiche Umgestaltung einer chaotischen Gesellschaft zu einer zivilisierten Gemeinschaft. Der Fokus liegt auf der Untersuchung von Muhammeds Wirken im Kontext des islamischen Religionsunterrichts und der Analyse seiner Erziehungs- und Lehrmethoden, sowohl explizit als auch implizit vermittelt durch seine Charaktereigenschaften. Die Arbeit skizziert den Aufbau und die Forschungsfrage.
2. Aufgaben und Ziele des Islamischen Religionsunterrichts in Hessen: Dieses Kapitel analysiert die Aufgaben und Ziele des Islamischen Religionsunterrichts in Hessen anhand des Kerncurriculums. Es werden die überfachlichen Kompetenzen (personale, soziale, Lern- und Sprachkompetenz) und die fachspezifischen Kompetenzen ("Wahrnehmen und Beschreiben", "Verstehen und Deuten", "Kommunizieren und Teilhaben", "Gestalten und Handeln") erläutert. Der Fokus liegt auf den fachspezifischen Kompetenzen und den damit verbundenen inhaltlichen Aspekten wie Mensch und Identität, Gott, Glaube und Handeln, Koran und Sunna, Muhammed und andere Propheten, Religionen und interreligiöse Befähigung sowie die Verantwortung des Menschen in der Welt. Die Kapitel beschreibt wie diese Inhalte im Unterricht vermittelt werden sollen.
Schlüsselwörter
Islamischer Religionsunterricht, Prophet Muhammed, Erziehungsmethoden, Lehrmethoden, Kerncurriculum Hessen, Islamische Pädagogik, Vorbildfunktion, Moral, Ethik, Kompetenzen, Glaubensinhalte, Koran, Sunna.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Erziehungs- und Lehrmethoden des Propheten Muhammed im Islamischen Religionsunterricht Hessens
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Erziehungs- und Lehrmethoden des Propheten Muhammed und deren Bedeutung für den Islamischen Religionsunterricht in Hessen. Der Fokus liegt dabei sowohl auf expliziten als auch impliziten Methoden (vermittelt durch Muhammeds Charaktereigenschaften).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Aufgaben und Ziele des Islamischen Religionsunterrichts in Hessen, Die Erziehungs- und Lehrmethoden des Propheten Muhammed (inkl. Unterkapitel zu Muhammeds Charaktereigenschaften und pädagogischen Anwendungen), Fazit und Literaturverzeichnis.
Welche Ziele werden im Islamischen Religionsunterricht in Hessen verfolgt?
Das Kapitel 2 beschreibt die Ziele des Islamischen Religionsunterrichts in Hessen anhand des Kerncurriculums. Es werden sowohl überfachliche Kompetenzen (personale, soziale, Lern- und Sprachkompetenz) als auch fachspezifische Kompetenzen ("Wahrnehmen und Beschreiben", "Verstehen und Deuten", "Kommunizieren und Teilhaben", "Gestalten und Handeln") erläutert. Inhaltliche Schwerpunkte sind Mensch und Identität, Gott, Glaube und Handeln, Koran und Sunna, Muhammed und andere Propheten, Religionen und interreligiöse Befähigung sowie die Verantwortung des Menschen in der Welt.
Wie werden die Erziehungs- und Lehrmethoden des Propheten Muhammed analysiert?
Die Arbeit untersucht sowohl die expliziten Lehren Muhammeds als auch die impliziten Methoden, die durch seine Vorbildfunktion und Charaktereigenschaften vermittelt werden. Es wird analysiert, wie diese Methoden im modernen Religionsunterricht angewendet werden können und welchen Beitrag sie zur moralischen und ethischen Bildung leisten.
Welche Rolle spielt die Vorbildfunktion Muhammeds?
Die Arbeit betont die besondere Bedeutung des Propheten Muhammed als Vorbild für Muslime und seine erfolgreiche Umgestaltung einer chaotischen Gesellschaft zu einer zivilisierten Gemeinschaft. Seine Vorbildfunktion und seine Charaktereigenschaften werden als wichtige Quelle für die pädagogische Praxis im Islamischen Religionsunterricht betrachtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Islamischer Religionsunterricht, Prophet Muhammed, Erziehungsmethoden, Lehrmethoden, Kerncurriculum Hessen, Islamische Pädagogik, Vorbildfunktion, Moral, Ethik, Kompetenzen, Glaubensinhalte, Koran, Sunna.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage ist implizit, aber sie zielt darauf ab, die Relevanz der Erziehungs- und Lehrmethoden des Propheten Muhammed für den zeitgenössischen Islamischen Religionsunterricht in Hessen aufzuzeigen und zu analysieren.
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- Ömer Zorlu (Author), 2017, Bedeutung des Propheten für den Islamischen Religionsunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379347