Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 BESUCH EINER KURSEINHEIT
1.1 Phasenverlauf des besuchte Kurses
1.2 Motorische Fähigkeiten im besuchten Kurs
1.3 Betrachtung des Kursleiterverhaltens
2 EXTERNE BEDINGUNGEN EINER KURSEINHEIT
3 KURSPLANANALYSE
4 PLANUNG EINER WIRBELSÄULENGYMNASTIK
4.1 Zielgruppe und Material
4.2 Stundenplanung
5 LITERATURVERZEICHNIS
6 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
6.1 Tabellenverzeichnis
1 Besuch einer Kurseinheit
1.1 Phasenverlauf des besuchte Kurses
Ich habe den Pilates Kurs für Fortgeschrittene im Fitnesscenter in Muttenz besucht. Die Rumpfmuskulatur und die Beweglichkeit sind zwei meiner Schwachpunkte, aus diesem Grund habe ich mich bewusst für diesen Kurs entschieden. Bei Pilates handelt es sich um ein Ganzkörpertraining zur Kräftigung der Muskulatur, primär von BeckenbodenBauch- und Rückenmuskulatur.
Tab 1: Ablauf einer Trainingseinheit nach Studienbrief (Reiss & Eifler, 2014, S. 64) im Vergleich mit dem Ablauf in der Praxis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab 1: Ablauf einer Trainingseinheit nach Studienbrief (Reiss & Eifler, 2013, S. 62) im Vergleich mit dem Ablauf in der Praxis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Fazit: Einige Unterschiede bezüglich des Ablaufs nach Studienbrief waren ersichtlich. Die Begrüssung fand zum Teil vor der Stunde statt, sodass sie bei Beginn der Stunde sehr kurz gehalten wurde. Ein Allgemeines Aufwärmen findet laut der Trainerin nicht explizit statt, darum ging sie direkt zum speziellen Einwärmen über. Das Ziel der Kreislauf Aktivierung und der Mobilisierung wurde meines Erachtens erreicht. Der Hauptteil wiederum glich den Vorgaben des Studienbriefs. Das Niveau war sehr hoch, aber bei diesem Teilnehmerfeld ideal gewählt. Das Cool Down I wurde wiederum nicht berücksichtigt, da es sich bei diesem Kurs nicht um einen hochintensiven Inhalt handelt, mit hohem Anstieg des Pulses. Ich fühlte mich mit dem Abschluss des Cool Downs gelockert und entspannt, somit war keine Einschränkung durch das weg lassen des Cool Down I für mich ersichtlich.
1.2 Motorische Fähigkeiten im besuchten Kurs
Kraft: Laut der Definition wird Kraft unter anderem als Fähigkeit des Nerv-MuskelSystems bezeichnet durch Muskeltätigkeit Widerstände zu überwinden, entgegenzuwirken und zu halten (Hegner, 2012, S.137). Alle drei Komponenten werden beim Pilates berücksichtigt. Die meisten Übungen lassen sich nicht nur in alle drei Richtungen variieren, sondern können auch in der Übung selber kombiniert werden.
Primär wird die Kraftausdauer der Rumpfmuskulatur trainiert. Diese explizite Erscheinungsform der Kraft, wird durch die Kursdauer von 55 Minuten und die hohe Wiederholungsanzahl der kombinierten Übungen erreicht. In der Praxis wurde unter anderem das Bridging angewendet um den Rückenstrecker, das Gesäss und die Beinbeuger zu stärken. Diese Übung variierte die Trainerin in dem am Umkehrpunkt bewusst statisch die Spannung für einige Sekunden gehalten wurde, bevor zur Startposition gewechselt haben. Die geraden Bauchmuskeln wurden mit Crunches, der untere Anteil mit dynamischem Beckenheben in der Rückenlage trainiert. Zur Kräftigung der seitlichen Rumpfmuskulatur hat die Kursleiterin dynamischer und statischer Seitenstütz integriert mit jeweils zwei Variationen um die Schwierigkeit zu variieren.
Beweglichkeit: Laut Definition bezeichnet Beweglichkeit die Fähigkeit, Bewegungen willkürlich und gezielt mit der erforderlichen bzw. optimalen Schwingungsweite der beteiligten Gelenke ausführen zu können (Martin et al., 1993, S.214). Einflussfaktoren wie die Dehn-, Gelenk- und Kraftfähigkeit werden im Pilates berücksichtigt. Die Dehn-
Fähigkeit wird durch verschiedene Dehn- und Mobilitätsübungen in der Einleitung, im Hauptteil und im Schlussteil optimiert. Als gute Beispiele eignen sich dafür das Dehnen der hinteren Oberschenkmuskulatur im Sitzen mit gestreckten Beinen oder die Dehnung des Gesässes in Rückenlage bei dem ein Bein angewinkelt und mit den Händen Richtung Brust gezogen wird. Um Bewegungen über mehrere Wiederholungen korrekt über die volle Bewegungsamplitude durchzuführen hat auch die Kraft der beteiligten Muskulatur einen Einfluss. Gerade beim aktiven Dehnen ist dieser Punkt der Kraftfähigkeit besonders wichtig, da die Kraft der Muskulatur zur Ausschöpfung des Bewegungsspielraums eine grosse Rolle spielt. Für einen gesunden Rücken ist die Beweglichkeit der einzelnen Abschnitte des Rückens elementar. Aus meiner Erfahrung sind die meisten Rückenprobleme im Lendenwirbelbereich aufzufinden. Ein Grund kann die fehlende Beweglichkeit der Zwischenwirbelgelenke in diesem Bereich sein. Durch das bewusste aufrollen der einzelnen Segmente wird diese Beweglichkeit im Pilates optimiert. In der Praxis hat die Kursleiterin das Bridging aufrollend, stehendes aufrollen und den Katzenbuckel integriert um die Beweglichkeit der einzelnen Segmente zu trainieren. Auf das Stretchen hat sie auch grossen Wert gelegt, unter anderem haben wir den Grätschsitz praktiziert, wobei die Knie nach aussen gedrückt wurden. Für die Oberschenkeldehnung legten wir uns auf die Seite und zogen die Fersen Richtung Po. Im ganzen Programm hat sie geschickt Dehnungen kombiniert mit Kraftübungen. Als gutes Beispiel dient eine Übung in Rückenlage. Beide Beine wurden nach oben gestreckt, idealerweise ergab Oberkörper in Kombination der Beine jetzt einen rechten Winkel. Der Kopf blieb in der Verlängerung der Wirbelsäule. Die Hände legten wir sanft neben dem Oberkörper ab und aktivierten das Powerhouse. Ein Bein blieb oben gestreckt, das andere senkten wir langsam ab und achteten uns stets Spannung im Rumpf zu halten.
1.3 Betrachtung des Kursleiterverhaltens
Funktion als Lehrer: Als Lehrer hat der Gruppentrainer die Aufgabe die Übungen zu begründen, zu erklären und korrekt vorzuzeigen. Des Weiteren ist eine gute Vorbereitung Voraussetzung für ein gutes Gelingen der Stunde. Da vor oder nach der Stunde immer Fragen auftauchen, sollte die Kursleiterin in der Lage sein kompetent und freundlich Antwort zu geben (Eifler & Reiss, 2013, S.87).
In der Praxis macht sich der Vorteil von ihrer langjährigen Erfahrung als Gruppenleiterin in der Kombination mit ihrem Eidgenössischen Ausweis als Fitnesstrainerin in den Korrekturen und den Antworten auf Fragen der Teilnehmer bemerkbar.
Vor der Stunde erklärt sie, dass mit dem Einwärmen gestartet wird und anschliessend zum Hauptteil übergegangen wird. Zuletzt wird sie dann zu einem Cool Down wechseln. Die Anweisungen werden kurz gehalten, da es sich um einen fortgeschrittenen Kurs handelt ohne neue Teilnehmer. Die Funktion als Lehrerin ist meines Erachtens durchaus souverän erfüllt.
Funktion als Dienstleister: Als Dienstleister hat sie die Aufgabe gute äussere Bedingungen zu schaffen, als Ansprechpartner für die Mitglieder vor und nach dem Kurs bereit zu stehen und gut vorbereitet sowie rechtzeitig zum Kurs zu erscheinen. Falls neue Teilnehmer anwesend sind, hat sie die Aufgabe diese Personen zu integrieren und ihnen etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken (Eifler & Reiss, 2013, S.87).
Zu erwähnen ist die stets frühe Anwesenheit der Kursleiterin. Bereits eine Stunde vor Kurs Beginn ist sie auf der Trainingsfläche anzutreffen. Zwischen der vorgängigen Stunde und ihrer Lektion liegen 15 Minuten. Sie nutzt diese Zeit um ihr Equipment zu richten, allenfalls mit einigen Teilnehmern zu sprechen und um fünf Minuten durchzulüften. Gerade im Winter achtet sie darauf dass die Fenster nicht länger offen stehen, sodass der Boden nicht unterkühlt. Auffallend war, dass die eintreffenden Teilnehmer jeweils mit dem Namen begrüsst und nach dem allgemeinen Befinden gefragt wurden, die persönliche Wertschätzung jedes einzelnen Mitglieds war durch dieses Verhalten offensichtlich. Durch ihre Sozialkompetenz und ihren Ego Drive überzeugt sie mich auch als Dienstleister.
Funktion als Vorbild: Als Gruppentrainer hat der Leiter eine Vorbilds Funktion. Das Vorleben von dem was sie den Teilnehmer vermittelt ist eine wichtige Aufgabe seinerseits. Ein gepflegtes äusseres Erscheinungsbild mit einem souveränen, freundlichen Auftreten sind weitere Aufgaben. Als Group Fitness Leiter wird er sehr bewusst wahrgenommen, dessen sollte er sich stets im Klaren sein (Eifler & Reiss, 2013, S.87). Wie erwähnt ist die Pilates Trainerin bereits eine Stunde vor Kurs Beginn anwesend und trainiert auf der Trainingsfläche. Mit ihrer extrovertierten, freundlichen Art kommt sie sehr gut bei den Mitgliedern an. Sie hält mit zahlreichen Mitgliedern Small Talk und probiert sie für ihre Stunde zu motivieren. Durch ihre Disziplin, die Freude zum Sport und ihre langjährige Tätigkeit als Gruppentrainerin eignet sie sich meiner Meinung als optimales Vorbild.
Funktion als Animateur: Als Animateurin hat er die Aufgabe die Teilnehmer zu motivieren und für gute Laune zu Sorgen. Möglicherweise ist ihre Pilates Stunde das Highlight von ihrem Tag, ein positives Erlebnis zu ermöglichen sollte ihr Ziel sein. Ebenfalls wird erwartet, dass die Kursleiterin ihre Alltagssorgen zurückstellt und sich voll auf die Rolle der Trainerin fokussiert. Von der Trainerin auf der Trainingsfläche wie auch von der Gruppenleiterin wird gefordert stets auf ihr Erscheinungsbild, Auftreten und den Umgang mit den Mitgliedern zu achten (Eifler & Reiss, 2013, S.87).
Bei meiner Beobachtung fällt mir auf das die Kursleiterin eine extrem positive Ausstrahlung besitzt, sehr extrovertiert ist und es für sie ein Einfaches, Spass und Lebensfreude zu vermitteln. Ihr Erscheinungsbild ist ebenfalls positiv. Sie wirkt sportlich, dynamisch und sehr gepflegt. Als Animateurin überzeugt sie auf ganzer Linie. Sie kann ihre Teilnehmer mitreissen und Freude an der Bewegung weiter zu geben.
2 Externe Bedingungen einer Kurseinheit
Rahmenbedingungen: Die Ausstattung hat einen grossen Einfluss. Um optimal zu planen können, muss der Kleingerätebestand überprüft werden. Dabei sollte die Palette der verschiedenen einzusetzenden Hilfsmittel sowie die Anzahl bekannt sein (Eifler & Reiss, 2013, S.66). Wird zum Beispiel eine Stunde geplant mit Einsatz der Thera- Bänder ohne den Bestand zu kennen, kann es zu Problemen während der Lektion kommen. Wenn im Vorfeld mit einer hohen Teilnehmerzahl gerechnet wird und zu wenige Hilfsmittel zur Verfügung stehen, sollten rechtzeitig zusätzliche Kleingeräte organisiert werden. Eine andere Möglichkeit wäre eine Beschränkung der Teilnehmeranzahl, wirtschaftlich gesehen die deutlich schlechtere Lösung.
Das Klima und die Tageszeit sind bei den Rahmenbedingungen ebenfalls zu nennen. Je nach Tageszeit ist z.B. die Beweglichkeit unterschiedlich, am Morgen ist sie eingeschränkter als am Abend. Nun besteht die Möglichkeit solch eine Stunde mit Schwerpunkt der Verbesserung der Beweglichkeit am Morgen zu integrieren um einen optimalen Start in den Tag zu gewährleisten oder in die Nachmittag- bzw. Abendstunden um über optimale Voraussetzungen zu verfügen. Die Temperatur sollte bei der Zielsetzung bzw. der Schwerpunktauswahl berücksichtig werden. Ein intensives Intervall Training im Hochsummer bei Temperaturen von 30 Grad und mehr, ist nicht zu empfehlen. Die Gefahr eines Kreislaufkollapses ist je nach Alter und Konstitution sehr gross.
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