Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Zielen und der Methodik der Risikoanalyse. Hierbei werden verschiedene Definitionen der Risikoanalysen einander gegenübergestellt und für die Analyse notwendige Ableitungen essentieller Parameter und Surogatparameter erläutert. Exemplarisch wird der Risikomanagementansatz des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auf der unteren Katastrophenschutzeben aufgegriffen und es wird auf Limitierungen und Nutzen für den Anwender eingegangen. Ergänzend wird das Prinzip der Multirisikoanalyse skizziert, welches weit über die aktuell meistgebräuchliche Form der singulären Risikoanalyse hinausgeht und kaskadierende bzw. sequentielle Ereignise berücksichtigt.
Betrachtet man den Begriff der Risikoanalyse, wird deutlich, dass sie als essentieller Bestandteil der Katastrophenvorsorge begriffen wird und unterschiedliche Ansätzen und Methoden existieren. Dies liegt zum einen, je nach fachlichem Hintergrund, in der unterschiedlichen Definition des Begriffes als auch an den unterschiedlichen Disziplinen, die mit ihm arbeiten. Exemplarisch sei an dieser Stelle die naturwissenschaftliche Risikoanalyse erwähnt, die sich laut Heinimann neben Systemabgrenzung, Gefahrenanalyse in Expositions- und Folgenanalyse unterteilt. Formal lässt sich die Risikoanalyse nach Glade unterteilen in quantitative/ probalistische, qualitativ/ deterministische und semi- quantitative Verfahren. Erstere beschreiben die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Ereignisses innerhalb eines Systems, während letztere Aussagen über relevante Ereignisketten darstellen und eine Abschätzung der Relevanz von Risiken erlaubt. Betrachtet man die Begriffe genauer, so können quantitative Risiken Werte auf eine Ratio- Skala und qualitative Risiken Werte auf einer Ordinal- Skala zugeordnet werden. Bei der Zuordnung von semi- quantitativen Risiken hingegen findet eine Kombination von quantitativen Angaben zu einer Zahl bzw. mehreren Zahlen zu einer qualitativen Kategorie statt. Die Aufgabe einer Risikoanalyse besteht darin, eine Bestandsaufnahme des aktuellen Wissens über Risiken als auch eine Bestandsaufnahme des fehlenden Wissens über Risiken zu generieren, diese im Verlauf zu beobachten und zu bewerten sowie entsprechende Maßnahmen hieraus abzuleiten.
Inhaltsverzeichnis
- Ziele und Methodik der Risikoanalyse.
- Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz - Methode des BBK
- Multirisikoanalyse
- Fazit
- Literaturverzeichnis.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Thema der Risikoanalyse im Kontext von Katastrophenvorsorge und Katastrophenmanagement. Sie untersucht verschiedene Methoden und Ansätze der Risikoanalyse, insbesondere im Hinblick auf den Bevölkerungsschutz. Dabei werden sowohl quantitative als auch qualitative Ansätze betrachtet und die Bedeutung von Indikatoren und Indizes für die Bewertung und Kommunikation von Risiken beleuchtet.
- Definition und Methodik der Risikoanalyse
- Anwendungen der Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz
- Multirisikoanalyse als komplexer Ansatz
- Bedeutung von Indikatoren und Indizes
- Herausforderungen und Grenzen der Risikoanalyse
Zusammenfassung der Kapitel
1. Ziele und Methodik der Risikoanalyse
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Risikoanalyse und stellt verschiedene Ansätze und Methoden vor. Es wird die Unterscheidung zwischen quantitativen, qualitativen und semi-quantitativen Verfahren erläutert und die Bedeutung von Indikatoren und Indizes für die Bewertung von Risiken hervorgehoben. Der Prozess der Risikoanalyse wird anhand des "Traffic Light Model" veranschaulicht.
2. Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz - Methode des BBK
Dieses Kapitel analysiert die spezifischen Herausforderungen und Methoden der Risikoanalyse im Bereich des Bevölkerungsschutzes. Es werden die Ansätze des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) vorgestellt und die Bedeutung von Risikokommunikation für die präventive Katastrophenvorsorge betont.
3. Multirisikoanalyse
Dieses Kapitel beleuchtet die Komplexität von Multirisikoanalysen, die verschiedene Gefahrenquellen und ihre möglichen Folgen berücksichtigen. Es werden die Vorteile und Herausforderungen dieses Ansatzes diskutiert und Beispiele für die Anwendung in der Praxis gegeben.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit den Themen Risikoanalyse, Katastrophenvorsorge, Katastrophenmanagement, Bevölkerungsschutz, Multirisikoanalyse, Indikatoren, Indizes, Risikokommunikation, Vulnerabilität und Risikoakzeptanz. Sie konzentriert sich insbesondere auf die Methoden des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) sowie auf die Bedeutung von quantitativem und qualitativem Risikomanagement.
- Arbeit zitieren
- Thomas Rielage (Autor:in), 2016, Risikoanalyse und Risikomanagement, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379567