Wenn man die Entwicklung der Wirtschaft in Lateinamerika in den letzten zwei Jahrzenten beobachtet, fällt schnell auf, dass die Länder vor allem von ausländischen Investoren geprägt sind. Die meisten der Investoren von Großindustrie und Großhandel haben europäische, oft spanische, oder nordamerikanische Wurzeln.
Die Frage, die sich aufwirft, ist berechtigt: Warum investiert ein Land wie Spanien, welches im Vergleich zu anderen Nationen der Europäischen Union wirtschaftlich eher schlecht abschneidet, zu so hohen Anteilen in die Entwicklungsländer Lateinamerikas? Zur Klärung der Frage wird im ersten Teil die spanische Sprachpolitik mit geschichtlichem und politischem Hintergrund dargestellt. Im zweiten Teil wird kurz auf die Wirtschaftsgeschichte Lateinamerikas eingegangen, gefolgt von einer Vorstellung der investierenden Unternehmen im Kontext der spanischen Sprache. Abschließend werden im letzten Teil konkret Projekte über die Zusammenarbeit von Wirtschaft und spanischen sprachpolitischen Institutionen vorgestellt, deren Resultate das alltägliche Leben der Konsumenten global betreffen und beeinflussen.
Die Kolonialisierung der Neuen Welt durch die Spanische Krone brachte seit 1492 große Veränderungen auf lateinamerikanischem Boden mit sich. Die hegemonialen Ansprüche seitens Spaniens in Bezug auf kulturelle und sprachliche Diversifizierungen, die sich vor allem in schnell wachsenden urbanen Kernen der eroberten Regionen entwickelten, sollten eingedämmt und in Einklang mit den spanischen Ideologievorstellungen gebracht werden. Ziel dabei war die Reduzierung des Machtverlustes in den stets wachsenden eroberten Gebieten, politisch sowie als auch ökonomisch. Als Motor diente dabei vor allem die Idee der Nationenbildung, welche sich seit Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte. In diesem Zug versuchte Spanien, die nationale Einheit, Kultur und Sprache in die Neue Welt zu vermitteln.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die spanische Sprache als wirtschaftliches Gut in Lateinamerika
- Das postkoloniale kulturelle Imperium
- Die Institutionen der spanischen Sprache
- Kritik an der spanischen Sprachenpolitik
- Spanische Firmen in Lateinamerika
- Entwicklung der spanischen Wirtschaft in Lateinamerika
- Investierende Unternehmen und die Rolle der Sprache
- Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und RAE / Instituto Cervantes
- Microsoft und RAE
- Fundéu BBVA
- ENDESA
- Die Fundación Endesa
- Kritik
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Einfluss der spanischen Sprache auf die lateinamerikanische Wirtschaft, insbesondere im Kontext des wachsenden Engagements spanischer Unternehmen in der Region seit den 1990er Jahren. Die Studie analysiert die Rolle der spanischen Sprachpolitik, die von staatlichen Institutionen wie der Real Academia Española (RAE) und dem Instituto Cervantes vertreten wird, und beleuchtet, wie diese Politik mit Wirtschaftsinteressen verknüpft ist.
- Das postkoloniale kulturelle Imperium Spaniens und die Rolle der Sprache als Instrument der Macht
- Die Bedeutung der spanischen Sprache als wirtschaftliches Gut und die Interessen der spanischen Regierung und der Institutionen der Sprache
- Die Zusammenarbeit zwischen spanischen Unternehmen und den Institutionen der spanischen Sprache, um das Prestige der Sprache zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Sprachimperien zu stärken
- Die kritische Analyse der spanischen Sprachpolitik und deren Einfluss auf die kulturelle und sprachliche Vielfalt in Lateinamerika
- Die Bedeutung der Globalisierung für die Verbreitung und Entwicklung der spanischen Sprache.
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Ausgangssituation der spanischen Investitionen in Lateinamerika vor und erläutert die Forschungsfragen der Arbeit.
- Das zweite Kapitel analysiert die spanische Sprachpolitik im postkolonialen Kontext, beleuchtet die Rolle der Institutionen wie der RAE und des Instituto Cervantes und präsentiert kritische Perspektiven auf diese Politik.
- Kapitel drei widmet sich der Entwicklung der spanischen Wirtschaft in Lateinamerika und untersucht die Rolle von Unternehmen und der spanischen Sprache in diesem Zusammenhang.
- Im vierten Kapitel werden konkrete Beispiele für die Zusammenarbeit zwischen spanischen Unternehmen und den Institutionen der spanischen Sprache vorgestellt und analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen spanische Sprache, lateinamerikanische Wirtschaft, Sprachpolitik, postkoloniales Imperium, RAE, Instituto Cervantes, spanische Unternehmen, Globalisierung, Kultur und Diversität.
- Quote paper
- Madeleine B. (Author), 2013, Die spanische Sprache im Kontext lateinamerikanischer Wirtschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379677