Unabhängig von Alter, sprachlicher, physischer, psychischer, wie auch motorischer Entwicklung können meiner Meinung nach alle Menschen Theater spielen. Zurzeit gibt es sehr viele und unterschiedlichste Formen des Theaterspiels, sodass für alle Personen, die sich in dieser Richtung sich interessieren, eine bestimmte Form als passend zu finden ist.
Einige Theaterspielarten werden in dieser Arbeit vorgestellt, die für den Kontext dieser Arbeit bzw. für die theaterpädagogische Arbeit mit Kindern mit geistiger Behinderung relevant sind. Da erfahrungsgemäß nicht nur das Ergebnis bzw. die Premiere des Theaterstücks, sondern der Prozess selbst als wirksam erscheint, möchte ich diesen Verlauf im Rahmen der kulturellen Inklusion in dieser Arbeit nun näher betrachten. Was tut sich bei einem Theaterspiel? Welche Auswirkungen hat es auf die Wahrnehmung des eigenen Selbsts? Welche Kommunikationsmittel werden in den theatralischen Prozessen benutzt?
Kinder mit geistiger Behinderung haben wie alle Menschen, ihre Bedürfnisse und viele von Ihnen würden gern Theater spielen. Aber was bedeutet das für PädagogInnen? Was bedeutet es für die Gesellschaft? Was bedeutet es für dieTeilnehmerInnen? Ist es eine Herausforderung für PädagogInnen? Sollte es für besondere Kinder ein "Sondertheater" geben? Was muss beachtet werden? Inwieweit kann die Theaterpädagogik bei der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern mit geistiger Behinderung unterstützend sein? Welche für die Identitätsbildung von Kindern und Jugendlichen wichtigen Erfahrungen ermöglicht das Theaterspiel?
Es geht in dieser Arbeit nicht darum, klare Antworten zu bekommen, sondern es wird versucht, die unterschiedlichen Stellungnahmen zu beleuchten und dieses Thema aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten. Weiterhin soll es als Grundwissen für PädagogInnen als TheaterspielleiterInnen dienen, welches die wichtigsten Schwerpunkte dazu enthält.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung
- Methodische Vorgehensweise
- Begriffsdefinitionen
- Kulturelle Inklusion
- Theaterspiel
- Geistige Behinderung
- Identitätsentwicklung
- Förderrelevante Besonderheiten und Fähigkeiten
- Förderschwerpunkte und die Möglichkeiten des Theaterspiels
- Ich-Kompetenzen
- Verbale Kommunikationsfähigkeiten
- Körperbewusstsein
- Wahrnehmung
- Selbstvertrauen und persönliche Freiheit
- Wir-Kompetenzen
- Empathie
- Sozialverhalten
- Disziplin
- Kooperation
- Ich-Kompetenzen
- Zuschauer
- Organisatorische Rahmenbedingungen
- Ausstattung und Räumlichkeit
- Methodische Kriterien und Fördermöglichkeiten
- Tanz
- Musik
- Textproduktion
- Improvisation
- Rollenvielfalt
- Voraussetzungen seitens der Pädagoginnen als SpielleiterInnen
- Arten des Theaterspiels für Menschen mit geistiger Behinderung
- Pantomime
- Puppentheater
- Masken
- Schwarzlichttheater
- Schattentheater
- Praxisbeispiele
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Möglichkeiten und Herausforderungen des Theaterspiels für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung im Kontext der interkulturellen Inklusion. Der Fokus liegt dabei auf der Identitätsentwicklung der TeilnehmerInnen und den förderlichen Auswirkungen des Theaterspiels auf ihre individuellen Kompetenzen.
- Identitätsentwicklung von Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung durch Theaterspiel
- Bedeutung des Theaterspiels für die Förderung von Ich- und Wir-Kompetenzen
- Einsatz von Theaterpädagogik zur Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung
- Kulturelle Inklusion und die Bedeutung des Theaterspiels für die Teilhabe aller Menschen
- Methoden und Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche theaterpädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die persönliche Motivation der Autorin, sich mit der Thematik des Theaterspiels für Menschen mit geistiger Behinderung zu beschäftigen.
Die Fragestellung definiert die zentralen Forschungsfragen der Arbeit. Es wird untersucht, inwieweit Theaterpädagogik die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern mit geistiger Behinderung fördern kann, welche Bedeutung das Theaterspiel für die Identitätsbildung hat und welche spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten sich im Kontext der kulturellen Inklusion ergeben.
Im Kapitel „Begriffsdefinitionen“ werden die zentralen Begriffe der Arbeit, wie kulturelle Inklusion, Theaterspiel, geistige Behinderung und Identitätsentwicklung, im Detail erläutert.
Das Kapitel „Förderrelevante Besonderheiten und Fähigkeiten“ beleuchtet die individuellen Stärken und Herausforderungen von Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung im Hinblick auf ihre Teilnahme am Theaterspiel.
Der Abschnitt „Förderschwerpunkte und die Möglichkeiten des Theaterspiels“ befasst sich mit der Rolle des Theaterspiels bei der Entwicklung von Ich- und Wir-Kompetenzen. Hierbei werden wichtige Aspekte wie verbale Kommunikation, Körperbewusstsein, Wahrnehmung, Selbstvertrauen und soziales Verhalten im Detail betrachtet.
Das Kapitel „Zuschauer“ diskutiert die besondere Rolle von Zuschauern im Kontext des Theaterspiels mit Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung.
Der Abschnitt „Organisatorische Rahmenbedingungen“ befasst sich mit den notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Theaterarbeit. Hier werden Aspekte wie Ausstattung, Räumlichkeiten, methodische Kriterien und die Rolle der SpielleiterInnen beleuchtet.
Das Kapitel „Arten des Theaterspiels für Menschen mit geistiger Behinderung“ stellt verschiedene Formen des Theaterspiels vor, die sich besonders gut für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung eignen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Inklusion, Theaterpädagogik, Identitätsentwicklung, geistige Behinderung, Kommunikation, Körperbewusstsein, Wahrnehmung, Selbstvertrauen, Sozialverhalten und verschiedenen Arten des Theaterspiels wie Pantomime, Puppentheater und Maskenspiel.
- Arbeit zitieren
- Jenny Kuprin (Autor:in), 2017, Kulturelle Inklusion und Identitätsentwicklung durch das Theaterspiel bei Kindern mit geistiger Behinderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379816