Keine Frage beschäftigt die Weltöffentlichkeit in Sachen Außenpolitik mehr als welche, die das Verhalten der aktuellen Regierung der USA aufwirft. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 überschlugen sich offensichtlich die Ereignisse. Unter der Regierung von George W. Bush schien sich eine großgewachsene Hegemonialmacht, gestärkt durch den Sieg im kalten Krieg gegen die Sowjetunion, unilateralistischer zu verhalten als je zuvor. Die Vereinten Nationen wurden ignoriert in der Frage des Angriffskrieges gegen Afghanistan; noch rigoroser schien das Verhalten der USA im Konflikt mit dem Irak zu sein: Gegen den Willen der westlichen Freunde Deutschland und Frankreich, das „old Europe“, fand eine Invasion in den Irak statt - erneut nicht UN-mandatiert. Viele Politikwissenschaftler spekulieren, wie sich das Verhalten der Bush-Administration in ihrer 2. Amtsperiode manifestieren wird. Dabei ist ein Fall, den Experten voraussagten, bereits eingetreten: Der Außenminister Colin Powell, der als Realist dem Multilateralismus am ehesten zugetan ist, wird ab Januar 2005 durch eine treue Anhängerin Bush’s ersetzt: Condoleeza Rice. Die vorliegende Arbeit soll Erklärungsansätze finden, wie es zu dieser Form der Außenpolitik kommen konnte. Dazu werden zunächst die wichtigsten politischen Strömungen innerhalb der USA dargelegt mit einem Schwerpunkt auf den Neokonservatismus. Dieser scheint eine wichtige Rolle in der Philosophie der aktuellen Außenpolitik der Bush-Administration zu spielen. Hierbei wird auch auf die Rolle der Think Tanks eingegangen, die scheinbar einen wesentlichen Einfluss auf Entscheidungen des Präsidenten haben. Der letzte Teil der Arbeit „Die Außenpolitik der Hegemonialmacht USA - Unilateralismus und Willkür?“ legt die operativen, entscheidenden außenpolitischen Handlungen dar, die mit der Idee des Neokonservatismus absolut einher zu gehen scheinen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Außenpolitik: Begriff, Abgrenzung und Ziele
- Ideologische Vorgaben und ihre Bedeutung für die Außenpolitik der USA
- Realismus
- Liberalismus
- Neokonservatismus
- Außenpolitik der Hegemonialmacht USA – Unilateralismus und Willkür?
- Das Ende des Multilateralismus
- Der Afghanistan-Krieg
- Der Irak-Krieg
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Außenpolitik der USA unter der Regierung von George W. Bush, insbesondere im Hinblick auf die Frage, wie es zur vermeintlich unilateralistischen Vorgehensweise der USA nach dem 11. September 2001 gekommen ist. Dabei werden die wichtigsten politischen Strömungen in den USA, mit besonderem Augenmerk auf den Neokonservatismus, beleuchtet.
- Die Bedeutung des Neokonservatismus für die Außenpolitik der USA
- Der Einfluss von Think Tanks auf die Entscheidungsfindung des Präsidenten
- Die Rolle des Unilateralismus in der Außenpolitik der USA
- Die Kritik am Verhalten der USA in den Konflikten in Afghanistan und im Irak
- Die Analyse der Beziehung zwischen Innen- und Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der US-amerikanischen Außenpolitik im Kontext der globalen Politik dar und führt in die Thematik des Unilateralismus und der Hegemonialmacht der USA ein. Kapitel 2 definiert den Begriff der Außenpolitik und beleuchtet die Ziele und die Abgrenzung der Außenpolitik von der Innenpolitik. In Kapitel 3 werden die wichtigsten ideologischen Strömungen in den USA, insbesondere der Realismus, der Liberalismus und der Neokonservatismus, im Hinblick auf ihre Bedeutung für die US-amerikanische Außenpolitik analysiert. Kapitel 4 untersucht die Außenpolitik der USA als Hegemonialmacht, mit besonderem Fokus auf das Ende des Multilateralismus und die Konflikte in Afghanistan und im Irak.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen der Arbeit sind die Außenpolitik der USA, Unilateralismus, Hegemonialmacht, Neokonservatismus, Think Tanks, Afghanistan-Krieg, Irak-Krieg, Multilateralismus, sowie die Beziehung zwischen Innen- und Außenpolitik.
- Arbeit zitieren
- Michael Meurer (Autor:in), 2004, Die Außenpolitik der Bush-Adminstration - Neocons auf dem Vormarsch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38016