Nach einem Literatur-Überlick über Computerbefragungen, deren Vor- und Nachteile und Einfluss auf die Datenqualität wird das Internet mit seinen verschiedenen Diensten vorgestellt. Die Möglichkeiten der Durchführung von Internet-Umfragen über Email, in NetNews und im WWW werden dargestellt und auf die Stichprobenproblematik von Netzbefragungen wird näher eingegangen. In zwei experimentellen Methodenstudien wird das Internet als Datenerhebungsinstrument evaluiert. Die Ergebnisse der Internet-Umfrage an einer Email-Stichprobe, die sich aus allen studentischen Email-Besitzern an der Salzburger Universität zusammensetzte, und einer WWW-Stichprobe, die von sich aus an der Umfrage teilnahmen, werden vorgestellt. Um den Einfluss des Fragebogenthemas auf die Teilnahmebereitschaft zu erheben, wurde bei jeweils einer Hälfte der Stichprobe ein Gesundheitsfragebogen und bei der anderen ein Sexualitätsfragebogen verwendet. In den vier Untersuchungswochen konnten mit geringem finanziellen, aber doch mit technischem Aufwand, 627 Personen zur Teilnahme an den verschiedenen Varianten einer Internet-Umfrage nach einmaliger Aussendung motiviert werden. Bei der Email-Stichprobe waren innerhalb einer Woche 80% der Fragebögen eingelangt. Bei den experimentellen Variationen zeigte sich, dass ohne Nachfaßaktionen 17% über Email beim Gesundheitsfragebogen antworteten. Beim heikleren Sexualitätsfragebogen nahmen deutlich weniger Personen teil. Das WWW wurde zur anonymen Beantwortung noch von wenigen Teilnehmern benutzt, da ihnen vermutlich der Medienwechsel zu viele Schwierigkeiten bereitete. Überraschenderweise nahmen etwa gleich viele Frauen wie Männer bei der Studentenumfrage teil. Die männlichen Respondeten nützen das Internet deutlich häufiger und verwenden mehr Internet-Dienste. Bei der selbstselektierten WWW-Stichprobe nahmen erwartungsgemäß mehr Männer teil, weil an dem Fragebogen jeder Interessierte mitmachten konnte und zurzeit außer auf Universitäten Männer das Internet dominieren. Umfragen im Internet, die einem Repräsentativitätskriterium genügen sollen, stellen zurzeit keine adäquate Alternative zu herkömmlichen Befragungen dar, weil die Stichprobenzusammensetzung sehr spezifisch ist und die Rücklaufquoten gering ausfallen. Die Vorteile von Internetumfragen wie die Kostengünstigkeit und die Automatisierung des Erhebungsprozesses machen sich aber bei Umfragen mit weniger hohen wissenschaftlichen Ansprüchen bezahlt.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG.
- COMPUTERDIAGNOSTIK
- EINSATZ DES COMPUTERS IN DER UMFRAGEFORSCHUNG.
- COMPUTER ASSISTED DATA COLLECTION (CADAC)
- Computer Assisted Telephone Interviewing (CATI).
- Computer Assisted Personal Interviewing (CAPI).
- Computer Assisted Self Interviewing (CASI).
- COMPUTERGESTÜTZTE DATENERHEBUNG...
- Computergestützte Befragungssysteme (CBS)....
- Bildschirmbefragungssysteme (BBS)...
- DATENQUALITÄT VON UMFRAGEN.
- AUSWAHLFEHLER
- Statistischer Zufallsfehler..
- Nichterfassungsfehler.
- Ausfallsfehler..
- Nichterreichbarkeit.
- Kooperationsunwilligkeit - Verweigerung
- Befragungsunfähigkeit
- MEẞFEHLER.
- Interviewerfehler.
- Meẞmethodenfehler.
- Befragtenfehlern...
- FAKTOREN ZUR ERHÖHUNG DER RÜCKLAUFRATE.
- METHODISCHE EINZELASPEKTE
- Stichprobencharakteristika....
- Aufmerksamkeitswert des Untersuchungsthemas.
- Anzahl und Art der Kontakte.
- Umfang des Fragebogens..
- Persönliche Ansprache im Anschreiben.
- Art der untersuchenden Institution..
- Wirkung finanzieller Anreize und Geschenke...
- Anonymität und Vertraulichkeit
- ,,Schwierige“ und „,heikle“ Fragen..
- TOTAL-DESIGN-METHODE (TDM)...
- INTERNET.
- GESCHICHTE UND EINFÜHRUNG.
- INTERNET-ORGANISATION
- INTERNET-DIENSTE.
- Electronic Mail.
- Mailing-Listen.
- News
- Telnet..
- FTP-File Transfer Protocol.
- Gopher..
- IRC-Internet Relay Chat.
- WWW- World Wide Web
- INTERNET-DEMOGRAFIE
- INTERNET-BEFRAGUNG.
- BEFRAGUNGSINSTRUMENTE.
- Electronic Mail...
- Stichprobenrekrutierung.
- Auswertung
- Computer-Monitored Data
- NetNews.
- WWW.
- Stichprobenrekrutierung.
- Fremdplazierungen..
- Rücklaufquote..
- BEISPIELE FÜR PSYCHOLOGISCHE INTERNET-UNTERSUCHUNGEN
- STICHPROBENPROBLEMATIK
- FRAGESTELLUNG UND HYPOTHESEN.
- METHODIK.
- VERSUCHSPLAN
- STICHPROBE
- Selektionskriterien.
- Rekrutierungsprozedur..
- Beschreibung der Stichproben
- Email-Stichprobe.
- WWW-Stichprobe..
- UNTERSUCHUNGSVERFAHREN..
- UNTERSUCHUNGSABLAUF
- Email-Stichprobe...
- WWW-Stichprobe.
- ETHISCHE UND JURISTISCHE GESICHTSPUNKTE .
- STATISTIK
- KRITISCHE DISKUSSION DER VERSUCHSPLANUNG
- STATISTISCHE AUSWERTUNG.
- FRAGEBOGENEINGANG..
- ZUVERLÄSSIGKEIT.
- EMAIL-STICHPROBE
- Rücklaufverteilungen über Untersuchungstage.......
- Kumulierte prozentuale Rücklaufverteilungen..
- Bearbeitungsquote...
- Rücklaufunterschiede zwischen den zwei Fragebogenthemen.
- Entscheidung zwischen persönlichem Email und anonymem WWW..
- Rücklaufunterschiede zwischen Varianten und Themen
- Unterschiede in den soziodemografische Merkmalen.
- Geschlecht.
- Alter.
- Familienstand
- Studiensemester.
- Studienrichtung
- Nationalität.
- Unterschiede in den Internet-Nutzungsmerkmalen.
- Zeitraum der Internet-Nutzung..
- Wöchentliche Nutzung des Internets
- Wöchentliche Email-Nutzung
- Privater Email-Verkehr..
- Internet-Kenntnisse...\li>
- Fragebogenbewertung.
- Benutzte Internet-Dienste
- Erster Zugang zum Netz.
- Gründe für die Internet-Nutzung.
- Befragungserfahrung.
- Dauer der Computerarbeit.
- WWW-STICHPROBE
- Rücklauf der WWW-Stichprobe...
- Unterschiede in den soziodemografischen Merkmalen.
- Geschlecht
- Alter.
- Familienstand
- Nationalität.
- Beruf..
- Bildungsabschluß
- Unterschiede in den Internet-Nutzungsmerkmalen.
- Zeitraum der Internet-Nutzung ..
- Wöchentliche Nutzung des Internets
- Wöchentliche Email-Nutzung
- Privater Email-Verkehr..
- Internet-Kenntnisse.....
- Bewertung der Datenqualität von Online-Befragungen
- Analyse der Faktoren, die die Rücklaufquote bei Internet-Befragungen beeinflussen
- Vergleich der Eignung von Electronic Mail und dem World Wide Web als Befragungsinstrumente
- Untersuchung der Stichprobenprobleme bei der Durchführung von Internet-Befragungen
- Ethische und rechtliche Aspekte der Internet-Befragung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Eignung des Internets als neue Methode der Datenerhebung in der Psychologie. Der Fokus liegt dabei auf der Verwendung von Electronic Mail und dem World Wide Web zur Befragung im Internet. Ziel ist es, die Potenziale und Herausforderungen dieser Methode aufzuzeigen und ihre praktische Anwendbarkeit im wissenschaftlichen Kontext zu bewerten.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der Computerdiagnostik und dem Einsatz des Computers in der Umfrageforschung. Es werden verschiedene Formen der computergestützten Datenerhebung, wie Computer Assisted Telephone Interviewing (CATI) und Computer Assisted Personal Interviewing (CAPI), vorgestellt. Kapitel 4 befasst sich mit der Datenqualität von Umfragen, wobei verschiedene Fehlerquellen wie Auswahlfehler und Meßfehler analysiert werden. In Kapitel 5 werden Faktoren beleuchtet, die die Rücklaufquote von Umfragen beeinflussen, wie zum Beispiel die Stichprobencharakteristika, die Art der Ansprache und die Anonymität der Befragung. Kapitel 6 liefert einen Überblick über die Geschichte und Entwicklung des Internets sowie seine Organisation und Dienste. In Kapitel 7 wird die Internet-Befragung als neue Methode der Datenerhebung genauer betrachtet, wobei die Eignung von Electronic Mail und dem World Wide Web als Befragungsinstrumente im Detail beleuchtet werden. Des Weiteren werden Stichprobenprobleme und Beispiele für psychologische Internet-Untersuchungen dargestellt. Kapitel 8 formuliert die Fragestellung und die Hypothesen der Arbeit. In Kapitel 9 wird die Methodik der Studie erläutert, wobei der Versuchsplan, die Stichprobe und das Untersuchungsverfahren beschrieben werden. Kapitel 10 analysiert die statistischen Ergebnisse der Studie, wobei die Rücklaufquote, die Zuverlässigkeit der Daten und die soziodemografischen Merkmale der Stichprobe beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Internet-Befragung, Datenerhebungsmethode, Psychologie, Electronic Mail, World Wide Web, Datenqualität, Rücklaufquote, Stichprobenprobleme, Ethische Aspekte, Rechtliche Aspekte.
- Quote paper
- Dr. Andreas Fida-Taumer (Author), 1997, Internet als neue Datenerhebungsmethode in der Psychologie - Die Verwendung von Electronic Mail und dem World Wide Web zur Befragung im Internet, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38050