In dieser Arbeit wird eine Parallele zwischen Robert Walser und seinem Gedicht "Puppe" gezogen. Die Puppe wird in dieser Auseinandersetzung als Metapher für Robert Walser, den Dichter, betrachtet. Da das lyrische Ich des Gedichtes eine Puppe ist, müssen die Figur und die Bedeutung dieses menschenähnlichen Geschöpfs eingerahmt werden, um dann die These zu unterstützen, dass Walser, der Dichter, Analogien mit der Puppe aufweist, beziehungsweise, dass die sprechende Puppe metaphorisch für den Dichter steht.
Die sogenannte Beseelung der Puppen, also ihre imaginäre fiktive Lebendigkeit und ihre allegorische Bedeutung in der Literatur, sind ein zentraler Punkt dieser Arbeit, anhand dessen Walser und seine Puppe, charakterisiert werden sollen. Im Voraus soll zuerst die Figur von Robert Walser als sogenannter schreibender Schauspieler skizziert werden. Daraufhin werden zunächst dann drei Beispiele von Puppen in der Literatur dargestellt: "Kafkas Puppe" von Gerd Schneider, "Pinocchio" von Carlo Collodi und "Meine Puppe Mirabell" von Astrid Lindgren.
Der Hauptteil der Arbeit wird aus der Argumentation der These bestehen, indem ein Vergleich zwischen Walser und der Puppe im Gedicht gezogen wird. Anhand von Rilkes Essay "Puppen. Über die Wachspuppen von Lotte Prietzel" und dem Aufsatz von Gundel Mattenklott "Heimlich-unheimliche Puppe: Ein Kapitel zur Beseelung der Dinge", soll die These unterstützt und ihre Metaphorik begründet werden.
Es ist zu bedenken, dass diese Arbeit einen rein interpretatorischen Charakter besitzt und daher als weiterführender Gedanke betrachtet werden soll. Die Puppe wird als Metapher für den Dichter Walser verstanden, dies bedeutet jedoch nicht, dass Walser sich tatsächlich jemals als Puppe beschrieben hätte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Robert Walser, der schreibende Schauspieler
- 2. Die Puppenbeseelung
- 2.1 Puppen in der Literatur
- 2.2 Das Gedicht
- 3. Die Puppe als Metapher für Walsers Dichtung
- 3.1 Walser und die Puppe
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Parallelen zwischen Robert Walser und seinem Gedicht „Puppe“, wobei die Puppe als Metapher für Walser als Dichter interpretiert wird. Die Arbeit beleuchtet die „Beseelung“ der Puppe in der Literatur und analysiert, wie diese metaphorisch auf Walsers Leben und Werk angewendet werden kann. Der Fokus liegt auf der interpretativen Auseinandersetzung mit der Thematik und den literarischen Bezügen.
- Robert Walser als „schreibender Schauspieler“
- Die Bedeutung der Puppe als Metapher in der Literatur
- Der Vergleich zwischen Walser und der Puppe im Gedicht
- Die Interpretation von Walsers literarischem Stil und seiner Persönlichkeit
- Die Rolle des Theaters in Walsers Leben und Werk
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Arbeit: die Interpretation des Gedichts „Puppe“ als Metapher für Robert Walser. Es wird die Methode erläutert, die darin besteht, die „Beseelung“ der Puppe in der Literatur zu untersuchen und diese auf Walser anzuwenden. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit, der von einer Charakterisierung Walsers als „schreibender Schauspieler“ zu einer Analyse von Puppen in der Literatur und schließlich zum Vergleich zwischen Walser und der Puppe führt. Die Arbeit wird als rein interpretatorisch gekennzeichnet, und es wird betont, dass die Metapher nicht Walsers Selbstbeschreibung entspricht.
1.1 Robert Walser, der schreibende Schauspieler: Dieses Kapitel zeichnet ein Bild von Robert Walser als komplexer und vielschichtiger Persönlichkeit. Es beschreibt ihn als einen „Verwandlungskünstler“, der verschiedene Rollen einnahm und seine Erfahrungen in seinem Schreiben widerspiegelte. Sein Schreibstil wird als ironisch und widersprüchlich charakterisiert, was seine literarische Produktion zu einer Mischung aus Autobiografie und Fiktion macht. Die Analyse betont Walsers Schwierigkeiten, von der Verlagswelt und Kritik akzeptiert zu werden und sein ungleichmäßiges literarisches Schaffen. Seine gescheiterte Schauspielkarriere und sein späteres Leben als „schreibender Schauspieler“, in dem er die Theaterwelt in seine literarische Arbeit integrierte, wird ausführlich erläutert. Der Abschnitt unterstreicht die Verbindung zwischen Walsers innerem und äußerem Leben sowie seiner literarischen Produktion, indem sein ambivalentes Selbstbild als Schauspieler und Dichter hervorgehoben wird.
2. Die Puppenbeseelung: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der Puppe in der Literatur. Es analysiert verschiedene literarische Beispiele, um die Bedeutung und die metaphorische Kraft der Puppe zu verdeutlichen. Es wird die „Beseelung“, also die imaginäre Lebendigkeit und die allegorische Bedeutung von Puppen in der Literatur, ausführlich diskutiert. Durch die Analyse von Werken wie "Kafkas Puppe", "Pinocchio" und "Meine Puppe Mirabell" wird ein breites Spektrum an Interpretationen der Puppe als literarisches Motiv herausgestellt. Das Kapitel dient als Grundlage für die spätere Analyse von Walsers Gedicht „Puppe“ und legt die theoretischen Voraussetzungen für die metaphorische Deutung.
Schlüsselwörter
Robert Walser, Puppe, Metapher, Dichtung, Schreibender Schauspieler, Beseelung, Literatur, Interpretation, Theater, Autobiografie, Fiktion, Ironie, Widersprüchlichkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Robert Walser und das Gedicht "Puppe"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit analysiert Robert Walsers Gedicht "Puppe" und interpretiert die Puppe als Metapher für Walser selbst als Dichter. Sie untersucht die Parallelen zwischen Walser und seinem Gedicht, beleuchtet die "Beseelung" der Puppe in der Literatur und deren Anwendung auf Walsers Leben und Werk.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Robert Walser als "schreibender Schauspieler", die Bedeutung der Puppe als Metapher in der Literatur, den Vergleich zwischen Walser und der Puppe im Gedicht, die Interpretation von Walsers literarischem Stil und Persönlichkeit, und die Rolle des Theaters in Walsers Leben und Werk.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Zielsetzung und den methodischen Ansatz erläutert. Es folgt ein Kapitel über Robert Walser als "schreibender Schauspieler", welches seine Persönlichkeit und seinen literarischen Stil beschreibt. Ein weiteres Kapitel analysiert die "Beseelung" der Puppe in der Literatur anhand verschiedener literarischer Beispiele. Abschließend wird Walsers Gedicht "Puppe" im Lichte der vorherigen Analysen interpretiert, bevor die Arbeit mit einem Fazit abschließt.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet eine rein interpretative Methode. Sie analysiert das Gedicht "Puppe" und untersucht die metaphorische Bedeutung der Puppe, um Parallelen zu Walsers Leben und Werk aufzuzeigen. Die Interpretation basiert auf einer Analyse von Walsers Persönlichkeit, seinem literarischen Stil und dem literarischen Motiv der Puppe.
Welche literarischen Beispiele werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene literarische Werke, um die Bedeutung der Puppe als literarisches Motiv zu verdeutlichen. Genannt werden unter anderem Werke von Kafka und Beispiele wie "Pinocchio" und "Meine Puppe Mirabell".
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen über die Beziehung zwischen Robert Walser und seinem Gedicht "Puppe", indem sie die Puppe als Metapher für Walsers dichterisches Selbstverständnis interpretiert. Die genauen Schlussfolgerungen sind im Fazit der Arbeit detailliert dargelegt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Robert Walser, Puppe, Metapher, Dichtung, Schreibender Schauspieler, Beseelung, Literatur, Interpretation, Theater, Autobiografie, Fiktion, Ironie, Widersprüchlichkeit.
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- Lilian Sassanelli (Author), 2017, Die allegorische Bedeutung der beseelten Puppen in der Literatur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/380511