Kaum ein Bereich bietet, wie der der niedergelassenen MKG-Praxismodelle des Gesundheitswesens, Medizinern die Möglichkeit, fachspezifische Aspekte und patientenorientiere Behandlungskonzepte umzusetzen und dazu die politisch gewünschte, sektorenübergreifende Zusammenarbeit zwischen Zahnmedizinern, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen (MKG), Kieferorthopäden (KFO) und Dermatologen zu verwirklichen. Daraus ergaben sich neue Praxisstrukturen, die überwiegend von der fachgebietsbezogenen Zuweisung von Patienten profitieren, so auch in niedergelassenen Vertragspraxen der MKG-Chirurgie.
Diese Ausarbeitung befasst sich mit der Erhebung von Expertenangaben, das heißt wie sich die Honorarberechnung der vertragsärztlichen und vertragszahnärztlichen Leistungen in MKG-Praxismodellen zusammensetzt und darstellt. Aus der Selektion der vertragsmedizinischen Berechnung ergeben sich, wie die Praxis zeigt, Grenzfälle, bei denen sich eine genaue Zuordnung des jeweiligen Gebührenkataloges, des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes (EBM) oder Bundeseinheitlichen Bewertungsmaßstabes (BEMA) nur sehr schwer umsetzen lässt. Wie durch die vorherig bestehende Gesetzgebung des BEMA, der Berufsordnung (BZÄK, 2016) und nun nochmals mehr durch die Konkretisierung des Splittingverbotes, soll eine Darlegung der Abrechnungsverteilung aufzeigen, welche Vorgehensweise der Honorarberechnung in der vertragsärztlichen und vertragszahnärztlichen Versorgung angewandt wird.
In dieser Projektarbeit wird nach dem derzeitigen Wissenstand, die Anwendbarkeit von ambulanter Operationsabrechnung und der Selektion der Gebührenberechnung über Kassenärztliche Vereinigung (KV) oder Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) ermittelt. Das Fortbildungsangebot für niedergelassene MKG-Chirurgen, als auch des medizinischen Fachpersonals, weist immense Lücken auf, wie die Praxis zeigt. Es gilt hierbei in Erfahrung zu bringen, wie sich Ärzte und Abrechnungspersonal in MKG-Praxen fortbilden bzw. wie sie an Informationen bzgl. Gesetzesanpassungen und Änderungen in den Gebührenkatalogen gelangen. Zielführend hat eine explorative Analyse durch die Befragung von Experten stattgefunden, um daraus resultierende Theorien generieren zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung zum Thema
- Kurze Darstellung des aktuellen Forschungsstandes
- Grundlagen der MKG-Abrechnung
- Begriffliche Grundlagen zur vertragsärztlichen und vertragszahnärztlichen Abrechnung
- Zulassungen von MKG-Chirurgen bei KV und KZV
- Gesetzliche Grundlagen
- Gesetzliche Grundlagen des EBM
- Gesetzliche Grundlagen des AOP-Vertrages
- Entstehung, Rechtsgrundlage und Voraussetzungen zur Zulassung der Teilnahme am AOP-Vertrages
- Vergütung nach dem AOP-Vertrag
- Nutzen der Gesetzgebung für ambulante Operationen
- Gesetzliche Grundlagen der Operationen- und Prozedurenschlüssel
- Entstehung und Rechtsgrundlage der OPS-Codes
- Aufteilung und Aktualisierung der OPS-Codes
- Gesetzliche Grundlagen ICD-10-M
- Gesetzliche Grundlagen des BEMA
- Gesundheitsökonomische Relevanz des Themas
- Hauptfragestellung
- Methodisches Vorgehen
- Studiendesign
- Studienteilnehmer - Auswahl und Beschreibung der Experten
- Studienmaterial - Instrumente zur Erhebung der Interviews
- Studienablauf - Ablauf der Interviews
- Ergebnisse der Experteninterviews/Transkription
- Instrumente zur Anwendung von Gebührenkatalogen
- Bezugsquellen von Informationen
- Behandlung von Splittingfällen / Schnittstellen EBM und BEMA
- Möglichkeiten zur Fortbildung und Aktualisierung der Kenntnisse
- Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Abrechnung von gebührenrechtlichen Honorarpositionen bei mund-, kiefer-, gesichtschirurgischen Vertragsleistungen. Sie analysiert die Herausforderungen bei der Anwendung des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes (EBM) und des Bundeseinheitlichen Bewertungsmaßstabes (BEMA) im Kontext von MKG-Praxismodellen, insbesondere im Hinblick auf Splittingfälle und die Fortbildungsmöglichkeiten für Ärzte und Abrechnungspersonal.
- Die komplexen Abrechnungsstrukturen in MKG-Praxen im Kontext des EBM und BEMA
- Die Problematik des Splittingverbots und die Auswirkungen auf die Honorarberechnung
- Die Fortbildungslandschaft und Informationsquellen für Ärzte und Abrechnungspersonal im Bereich der MKG-Abrechnung
- Die Entwicklung von Leitlinien für die Anwendung von Gebührenkatalogen in MKG-Praxen
- Die Erhebung und Analyse von Expertenwissen zur Optimierung der Abrechnungsprozesse
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel führt in die Thematik der MKG-Praxismodelle ein und stellt die Relevanz des Themas in Bezug auf die sektorenübergreifende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen dar.
- Das zweite Kapitel beschreibt den aktuellen Forschungsstand zum Splittingverbot und den Herausforderungen bei der Abrechnung von vertragsärztlichen und vertragszahnärztlichen Leistungen in MKG-Praxen.
- Das dritte Kapitel befasst sich mit den begrifflichen Grundlagen der vertragsärztlichen und vertragszahnärztlichen Abrechnung und erläutert die Zulassungen von MKG-Chirurgen bei KV und KZV.
- Die Kapitel 4-6 behandeln die gesetzlichen Grundlagen des EBM, des AOP-Vertrages, der Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS-Codes) sowie des BEMA und des ICD-10-M.
- Das siebte Kapitel beleuchtet die gesundheitsökonomische Relevanz der Thematik.
- Das achte Kapitel formuliert die Hauptfragestellung der Arbeit und beschreibt das methodische Vorgehen.
- Die Kapitel 9 und 10 präsentieren die Ergebnisse der Experteninterviews und analysieren die ermittelten Erkenntnisse.
- Das elfte Kapitel widmet sich der Diskussion der Ergebnisse und stellt die Schlussfolgerungen und den Ausblick dar.
Schlüsselwörter
MKG-Chirurgie, vertragsärztliche und vertragszahnärztliche Abrechnung, EBM, BEMA, Splittingverbot, Fortbildung, Expertenwissen, Leitlinien, Abrechnungsstrukturen, Gesundheitsökonomie.
- Grundlagen der MKG-Abrechnung
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2017, Erfahrungswerte der Abrechnung von gebührenrechtlichen Honorarpositionen bei mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen Vertragsleistungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/380805