Alle Menschen des 21. Jahrhunderts konsumieren Drogen. Der eine oder andere möchte bei dieser Aussage vielleicht protestieren, aber das rührt dann vermutlich daher, dass der Begriff „Droge“ eine negative Konnotation hat und außerdem vollkommen unterschiedlich definiert wird. Der Gebrauch von illegalen Substanzen wie beispielsweise Heroin, Kokain und Cannabis wird meist als „Drogenmissbrauch“ bezeichnet und lässt das Bild eines kranken, abgehalfterten Junkies entstehen. Der gesellschaftskonforme Mensch konsumiert ebenfalls Drogen, ohne jedoch dafür geächtet zu werden, oder wirklich zu wissen, was ihn von den „Junkies“ unterscheidet.
Der Trick ist, so meine Theorie, dass sich das Konsumverhalten des funktionierenden Menschen perfekt in das System der modernen Leistungsgesellschaft eingliedern lässt und nicht zuletzt von ihr auferlegt wurde. Denn die Arbeitsbelastungen haben immer größere Auswirkungen auf die geistige und körperliche Gesundheit der Mitglieder unserer Gesellschaft, in der das "funktionieren" höchste Priorität erhält.
In dieser Zeit, in der Medikamente Abhilfe schaffen sollen, die von Pharmaunternehmen mit Profitinteresse entwickelt wurden, ist das harmloseste Pharmazeutika Cannabis noch immer verteufelt und verboten.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Eine kranke Leistungsgesellschaft
- Doping als Systemzwang?
- Beispiel Methylphenidat
- Die Pharmaindustrie
- Gegenbeispiel Cannabis
- Drogenwirklichkeit
- Schlussüberlegungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Konsum von Medikamenten, die im Kontext der Leistungsgesellschaft als „Doping“ betrachtet werden können. Ziel ist es, aufzuzeigen, wie sich das Konsumverhalten des funktionierenden Menschen in das System der modernen Leistungsgesellschaft integriert und von ihr vorgegeben wird.
- Analyse der kranken Leistungsgesellschaft und ihre Auswirkungen auf den Einzelnen
- Doping als Mittel zur Leistungssteigerung im beruflichen Kontext
- Die Rolle der Pharmaindustrie in der Herstellung und Vermarktung von Medikamenten mit Doping-Effekten
- Abgrenzung von legalem und illegalem Drogenkonsum
- Die Auswirkungen von Drogenkonsum auf die Gesellschaft und den Einzelnen
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Einleitung in die Thematik und Vorstellung der zentralen Fragestellung.
- Einleitung: Definition des Begriffs "Droge" und Abgrenzung von illegalem und legalem Drogenkonsum. Vorstellung der These, dass sich das Konsumverhalten des funktionierenden Menschen in die Leistungsgesellschaft integriert.
- Eine kranke Leistungsgesellschaft: Analyse der Belastungen und Herausforderungen der modernen Leistungsgesellschaft. Fokus auf Arbeitsverdichtung, Zeit- und Leistungsdruck, sowie die Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit.
- Doping als Systemzwang?: Untersuchung des Prinzips der Leistungssteigerung durch Drogen im beruflichen Kontext. Darstellung von Beispielen wie Methylphenidat.
Schlüsselwörter
Leistungsgesellschaft, Doping, Medikamentenkonsum, Pharmaindustrie, Arbeitsverdichtung, Zeitdruck, psychische Belastung, Burn-out, Methylphenidat, Cannabis.
- Arbeit zitieren
- Franzina Braje (Autor:in), 2017, Leistungsjunkies. Der Drogenkonsum des funktionierenden Menschen innerhalb der Leistungsgesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/381172