Einleitung
Das Finden der persönlichen Identität ist gewiß eine der wichtigsten Herausforderungen, der sich jeder Mensch stellen muß. Die Identitätsfindung ist oft das Resultat der Sozialisation in einem sozialen Kreise, welchem man sich besonders verbunden fühlt, wie beispielsweise dem Berufsumfeld.
Gegenstand dieser Studienarbeit soll sein, wie Devianz in einem subkulturellen Umfeld zur Genese von Identität beitragen kann.
Als Ausgangspunkt der Untersuchung soll das Buch Turkish Power Boys von Hermann Tertilt dienen. In diesem wird detailliert beschrieben, wie türkische Jugendliche aus Frankfurt/Main mit Hilfe einer zur Delinquenz neigenden Bande eigene Werte und somit Identität bilden. Eine kurze Zusammenfassung erfolgt in Kapitel II. Devianz ist zwar die Hauptquelle der Identitätsbildung, doch müssen in diesem Zusammenhang weitere Faktoren untersucht werden: In Kapitel III wird anhand der Bücher Soziologie des Jugendalters und Einführung in die Gruppensoziologie von Bernhard Schäfers der Einfluß des Lebenszyklus Jugend dargestellt. Augenmerk fällt dabei auf die Sozialisationseffekte der peer-group. Kapitel IV behandelt mit Hilfe verschiedener Aufsätze, die Konstantin Lajios unter dem Titel Die zweite und dritte Ausländergeneration herausgegeben hat, die besonderen Aspekte der Sozialisation aufgrund des Status als Ausländer. Insbesondere werden strukturelle und kulturelle Probleme beleuchtet, sowie die erschwerte familiäre Sozialisation. Mit Kapitel V nähert sich der Schwerpunkt der Studienarbeit. Mit Siegfried Lamneks Werk Neuere Theorien abweichenden Verhaltens sollen Erklärungsansätze des sozialen Phänomens Abweichung aufgezeigt werden. Nützlich erscheinen u.a. der handlungstheoretische Ansatz, der die Genese des Selbst über Devianz erklärt und die Subkultur-Theorie.
In Kapitel VI erfolgt eine genauere Darstellung des Konzeptes Subkultur in Albert Cohens Kriminelle Jugend. In der Subkultur werden die Faktoren Devianz, Jugend, Ausländerstatus, Unterschicht insgesamt als Lebensstil wirksam, die den Jugendlichen Status und Identität geben. Im Rahmen dieses Kapitels lassen sich leicht Parallelen zu den Verhaltensmustern der Turkish Power Boys ziehen sowie Aspekte der Inszenierung und Action-Suche aus Herbert Willems’ Aufsatz Elemente einer Theorie der Theatralität “unanständigen” Verhaltens aufzeigen. In Kapitel VII möchte ich dann noch abschließend Stellung nehmen.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Zusammenfassung der Bandengeschichte der Turkish Power Boys
III. Jugendphase
1. Definition Jugend
2. Identität
3. Peer- group
a. Definition
b. Primärgruppe
IV. Aspekte des Status als Ausländer
1. Gespaltene Identität
2. Familie
3. Sozialstrukturelle Nachteile
a. rechtliche Nachteile
b. Nachteile beim Eintritt ins Berufsleben
4. Familiäre Sozialisation
V. Abweichendes Verhalten
1. Klassische Schule
2. Anomietheorie
3. Theorien des differentiellen Lernens
4. Labeling Approach
5. Handlungstheoretische Ansätze
VI. Subkultur
1. Begrifflichkeit
2. Cohen - Kriminelle Jugend
3. Allgemeine Theorie der Gruppenkultur
a. Handeln
b. Mittelklasse - Normen
c. Familie
4. Kultur der Bande
5. Werte und Verhaltensmuster
der Turkish Power Boys
VII: Stellungnahme
I. Einleitung
Das Finden der persönlichen Identität ist gewiß eine der wichtigsten Herausforderungen, der sich jeder Mensch stellen muß. Die Identitätsfindung ist oft das Resultat der Sozialisation in einem sozialen Kreise, welchem man sich besonders verbunden fühlt, wie beispielsweise dem Berufsumfeld.
Gegenstand dieser Studienarbeit soll sein, wie Devianz in einem subkulturellen Umfeld zur Genese von Identität beitragen kann.
Als Ausgangspunkt der Untersuchung soll das Buch Turkish Power Boys von Hermann Tertilt dienen. In diesem wird detailliert beschrieben, wie türkische Jugendliche aus Frankfurt/Main mit Hilfe einer zur Delinquenz neigenden Bande
eigene Werte und somit Identität bilden.
Eine kurze Zusammenfassung erfolgt in Kapitel II.
Devianz ist zwar die Hauptquelle der Identitätsbildung, doch müssen in diesem Zusammenhang weitere Faktoren untersucht werden:
In Kapitel III wird anhand der Bücher Soziologie des Jugendalters und Einführung in die Gruppensoziologie von Bernhard Schäfers der Einfluß des Lebenszyklus Jugend dargestellt. Augenmerk fällt dabei auf die Sozialisationseffekte der peer-group.
Kapitel IV behandelt mit Hilfe verschiedener Aufsätze, die Konstantin Lajios unter dem Titel Die zweite und dritte Ausländergeneration herausgegeben hat, die besonderen Aspekte der Sozialisation aufgrund des Status als Ausländer. Insbesondere werden strukturelle und kulturelle Probleme beleuchtet, sowie die erschwerte familiäre Sozialisation.
Mit Kapitel V nähert sich der Schwerpunkt der Studienarbeit. Mit Siegfried Lamneks Werk Neuere Theorien abweichenden Verhaltens sollen Erklärungsansätze des sozialen Phänomens Abweichung aufgezeigt werden.
Nützlich erscheinen u.a. der handlungstheoretische Ansatz, der die Genese des Selbst über Devianz erklärt und die Subkultur-Theorie.
In Kapitel VI erfolgt eine genauere Darstellung des Konzeptes Subkultur in Albert Cohens Kriminelle Jugend. In der Subkultur werden die Faktoren Devianz, Jugend, Ausländerstatus, Unterschicht insgesamt als Lebensstil wirksam, die den Jugendlichen Status und Identität geben.
Im Rahmen dieses Kapitels lassen sich leicht Parallelen zu den Verhaltensmustern der Turkish Power Boys ziehen sowie Aspekte der Inszenierung und Action-Suche aus Herbert Willems’ Aufsatz Elemente einer Theorie der Theatralität “unanständigen” Verhaltens aufzeigen.
In Kapitel VII möchte ich dann noch abschließend Stellung nehmen.
II. Zusammenfassung der Bandengeschichte der Turkish Power Boys
Die Bandengeschichte der Turkish Power Boys soll als Hintergrund der Studienarbeit dienen.(vgl. Tertilt 1996: 17-88) Mit ihr als exemplarischen Fall soll die Hauptthese unterstützt werden, daß Devianz Identität generieren kann.
Aufgezeichnet wurden die Erlebnisse der türkischen Jugendlichen im Rahmen einer ethnographischen Arbeit des Soziologen Hermann Tertilt. In seiner etwa einjährigen Feldstudie begleitete er die Jugendlichen, wurde Zeuge ihrer Freizeitgestaltung, Selbstfindung, auch ihrer kriminellen Aktivitäten. Dabei bediente er sich zur Datengewinnung der Methoden von Beobachtung, Gedächtnisprotokollen, Einzel- und Gruppeninterviews.(vgl. Tertilt 1996: 9ff.)
Die Gang wurde im August 1990 in den Frankfurtern Stadtteilen Seckbach und Bornheim gegründet. Im Laufe der Zeit traten ca. 40-50 Jugendliche im Alter von 13-18 Jahren der Bande bei. Es handelte sich dabei um türkische Jungen, die der sogenannten zweiten Generationen angehören, deren Eltern also während der 60er Jahre nach Deutschland einwanderten. Ebenfalls gemein war den Mitgliedern, daß ihre Herkunftsfamilien der Unterschicht zuzurechnen sind.
Diese Gemeinsamkeiten egalisierten den Aspekt, daß die Jungen aus verschiedenen schulischen Milieus stammten.
Die Ziele der Gang bzw. die Motivation zur Gründung der Bande lassen sich beispielhaft an den drei Komponenten des Namens festmachen:
“Turkish” steht für “einen positiven Identifikationsrahmen, der die ethnische Zugehörigkeit hervorheben und aufwerten sollte.” (Tertilt 1996: 20). Es erfolgt gleichzeitig eine Abgrenzung zum als feindlich empfundenen deutschen Umfeld.
“Power” steht für die Macht, welche durch das in der Gruppe erzeugte “Wir-Gefühl” geschaffen wurde. Die sonstige Machtlosigkeit als ausländische Minderheit in Deutschland wurde von einem Stigma in ein Qualitätsmerkmal verwandelt. (Tertilt 1996:20). Gleichzeitig betont “Power” die Bereitschaft Rassismus offensiv zu begegnen.
“Boys” betont den Aspekt der männlichen Gruppe und das Anstreben “männlicher” Werte.[1]
Aufgefallen sind die Power Boys in der Öffentlichkeit vor allem durch Straftaten, vor allem Jackendiebstählen, aber auch Prügeleien und Pöbeleien.
Die nach außen ausgestrahlte Feindschaft wurde hingegen nach innen durch die bereits erwähnten solidarischen Werte wettgemacht.
Aufgelöst wurde die Bande im September 1992. Als Gründe sind teilweiser Drogenkonsum zu nennen, Beziehungen zu Freundinnen, Aktivitäten der Polizei, sowie das Herauswachsen aus der Jugendphase.
Tertilt vertritt allgemein die These, welche diese Studienarbeit ebenfalls teilt,
“daß die Entstehung einer sich ethnisch definierenden Bande mit ihren delinquenten Praktiken auf der Erfahrung eines kollektiven Status-und Anerkennungsdefizits in der Gesellschaft beruht und daß die Bande als subkulturelle Gemeinschaft der Bewältigung migrationsspezifischer Schwierigkeiten dient.” (Tertilt 1996: 171).
Insbesondere die Schwierigkeit der Identitätsfindung soll erhellt werden.
Bevor aber auf Devianz und Subkultur eingegangen wird, ist es angebracht sich weiteren Quellen der Identitätsbildung zu widmen.
III. Jugendphase
1.Definition Jugend
Unter soziologischer Betrachtungsweise sind folgende Aspekte des Begriffs Jugend relevant:
- Jugend ist eine Altersphase im Lebenszyklus jedes Menschen; beginnend mit der Pubertät, mündend in das Erwachsenenalter
- Jugend ist die Altersgruppe der 13- bis ca. 25jährigen, die typische als “jugendlich” bezeichnete Verhaltensweisen vorweisen
- Jugend ist nicht nur eine biologisch, sondern auch sozial und kulturell mitbestimmte Lebensphase, in der das Individuum Voraussetzungen für selbständiges Handeln in allen gesellschaftlichen Teilbereichen erwirbt.
- Jugend ist eine Subkultur, gesellschaftliche Teilkultur
- Jugend ist in Form von “Jugendlichkeit” ein idealer Wertbegriff
(Schäfers 1998: 21)
2.Identität
Von besonderem Interesse ist der Punkt, daß Voraussetzungen für selbständiges Handeln während der Jugendphase gelernt werden. Doch Selbständigkeit kann nur erreicht werden, wenn der Jugendliche sich vorher seiner Identität bewußt wird, also einerseits mit den Anforderungen der Gesellschaft an ihn umgehen kann, andererseits aber auch von sich aus “ zu den Werten seiner Kultur und Gesellschaft einen Standpunkt gewinnen.”
(Schäfers 1998: 99). Er ist der Notwendigkeit unterworfen, “zwischen der Ich-Identität der Person und dem Rollencharakter der sozialen Existenz ein Gleichgewicht zu finden.” (Schäfers 1998:99)
In heutigen modernen Gesellschaften ist aber die Identitätsfindung durch verschiedene Modernisierungs-, Differenzierungs-, und Individualisierungs-
phänomene erschwert:
- Im Gegensatz zu traditionellen Gesellschaften ist die Einheitlichkeit von Sozialstruktur und Weltauffassung in der Gegenwartsgesellschaft vielfach gebrochen. D.h. es gibt keine einheitliche vorgegebene Weltauslegung für alle Lebensbereiche, man ist gezwungen, sich selbst Überzeugungen zu schaffen.
- Familien haben in dem komplexen System der hochindustrialisierten Gesellschaften nicht mehr die ursprüngliche Kraft der Normvermittlung
- Schule ist kein Ersatz für die verlorene Familienunmittelbarkeit, sie ist selbst Teil der stark differenzierten Gesellschaft
- Das gegenwärtige Gesellschaftssystem schreibt nicht mehr vor, wer man zu sein ist oder zu sein hat(wie z.B. im Ständestaat)
- Moderne Gesellschaften haben ein kompliziertes Zusammenspiel diverser sozialer Teilbereiche, dies produziert Schwierigkeiten in Form von Rollen-anforderungen
(Luckmann 1981:9ff.; zit.in: Schäfers 1998:97 f.)
Aufgrund dieser Aufzählung von Schwierigkeiten bei dem Finden von Identität stellt sich zwangsläufig die Frage, wie dies dennoch gelingen kann. Hilfreich ist dabei die Überlegung, daß es verhaltensstabilisierende Elemente - Institutionen- gibt. Diese schaffen Verhaltensorientierungen, Werte, Entlastungen, machen Handeln und seine Folgen voraussehbar und leisten eine Außenstützung der Motivationen. (Schäfers 1998: 104f.)
Für unsere Überlegungen sind insbesondere zwei Institutionen wichtig:
Familie[2] und Gruppe, speziell peer-group. Diese spielen bei den Turkish Power Boys durch ihr Wirken oder wie im Falle der Familie durch ihr Nicht-Wirken eine entscheidende Rolle bei der Sozialisation.
3. Peer-group
Den größten Teil ihrer Freizeit verbrachten die türkischen Jugendlichen in einer Gruppe Gleichaltriger. Dort planten sie ihre Aktivitäten, tauschten sich untereinander aus, schufen ihre Gemeinschaft. Unter soziologischer Betrachtung läßt sich von einer Bezugsgruppe sprechen, genauer gesagt einer peer-group.
a) Definition
Eine peer-group zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
- Sie leistet Sozialisation in eigener Regie, dient der jugendspezifischen Identitätsbildung
- Peer-group bietet Jugendlichen eine soziale Stützung seiner Opposition und seiner emotionalen Ambivalenzen
- Sozialisation in eigener Regie kann zu abweichendem Verhalten führen. Bildung von abweichendem Verhalten kann durch ungünstige Umstände wie schlechtem Wohnviertel oder ungünstiger Zusammensetzung einer Schulklasse gefördert werden.
- peer-groups sind insbesondere bei der Freizeitgestaltung wirksam
- peer-groups bilden eine Schutz - und Ausgleichsfunktion zu der Welt der Erwachsenen
- sie sind Organe der Außenlenkung, d.h. sie dienen als Ausgleich zu den verschiedenen Bedingungen in den Familien, schaffen gruppenorientierte Einstellungen anstatt individuelle.
- in der Kommunikation dominieren gemeinsame Aktivitäten und Erlebnisse, nicht schulische Themen
- die peer-group bietet einen Erfahrungsraum für erotische und sexuelle Bedürfnisse
- Zusammensetzung der peer-groups erfolgt nach deutlichen Selektionskriterien, z.B. der Schichtzugehörigkeit
- peers reproduzieren die Standards ihrer Klasse und Herkunftsfamilie
- Trotz schleichender Ablösung der Familie bleiben Einfluß von Milieu und Elternhaus präsent
- Spannungen zwischen peer-group und Schule sind grundsätzlicher als zwischen peers und Elternhaus
- peer-groups gleichen in ihren Strukturmerkmalen nur teilweise denen von Primärgruppen, da peer-groups sich oft spontan, kurzfristig zusammenfinden, z.B. beim Spielen
(Schäfers 198: 177f.)
Zieht man das reale Beispiel der Turkish Power Boys zu Rate, ergeben sich bemerkenswerte Übereinstimmungen zu der wissenschaftlichen Definition. Der Reihenfolge der Auflistung nachgehend, läßt sich folgendes kommentieren:
Die Sozialisation in eigener Regie macht sich bei den Power Boys z.B. daran fest, daß die Bande sich einen Vorstand wählt und einen verbindlichen Verhaltenskodex gibt. (Tertilt 1996: 52 ff.) Die soziale Stützung seiner Opposition ist mehr als evident, da sich die gang ja über Abweichung definiert.[3]
Abweichung läßt sich hier sicher auch durch die schlechte Wohngegend
-Hochhausviertel in Frankfurt- , schlechte Gesellschaft Gleichaltriger
(vgl.v.a. Tertilt 1996: 181 ff.) und ungünstige schulische Zusammensetzung
-hoher Ausländeranteil- begünstigt. Damit soll natürlich nicht gesagt werden, daß Ausländer in einer Klasse zur Kriminalität führen. Die verschiedene nationale Zusammensetzung bewirkt aber, v.a. wegen Sprachproblemen, daß die Jugendlichen sich ethnisch organisieren, die Klassengemeinschaft spalten und sich teilweise feindlich gegenüber stehen..
Die Freizeitplanung in dem Jugendtreff (Tertilt 1996: 43 ff.) diente natürlich auch zur Schutz- und Ausgleichsfunktion zu der Erwachsenenwelt, v.a. der strengeren familiären Sozialisation.
“Der Jugendtreff war für die “Power Boys” ihr Ort; hier fühlten sie sich frei von den restriktiven Vorschriften, die ihr Leben zu Hause bestimmten. Es war eine Schutzzone, in der sie sich weitgehend der sozialen Kontrolle entziehen konnten.”
(Tertilt 1996: 48)
Als Erfahrungsraum für sexuelle Bedürfnisse diente die gang ebenfalls. Zum einem für das Erkunden der Männlichkeit untereinander (Tertilt 1996: 189 ff.), aber auch zum Kennenlernen von Mädchen (Tertilt 1996:46).
Die Selektionskriterien sind ebenfalls streng. In erster Linie wird nach der türkischen Staatsangehörigkeit verlangt, auch wenn es seltene Ausnahmen für andere Ausländerkinder gibt, auf jeden Fall werden Deutsche nicht genommen.(Tertilt 1996:24). Bemerkenswert ist aber, daß der schulische Hintergrund keine Rolle spielt. “Durch das verbindende Merkmal, der zweiten Migrantengeneration anzugehören, war hier die stark segregierende Wirkung, die sonst von den unterschiedlichen Schulniveaus ausgeht, außer Kraft gesetzt.” (Tertilt 1996: 26).
Die Frage nach der Reproduktion der Werte der Herkunftsfamilie und der Schicht ist schwerer zu beantworten. Zwar stehen die kriminellen Handlungen der Power Boys in krasser Opposition zu den Werten ihrer Familien. Andererseits versuchen die Jugendlichen aber auch die tradierten türkischen Vorstellungen zu bewahren.(vgl. Tertilt 1996: 62f.)[4] Für eine stärkere Spannung zur Schule als zum Elternhaus lassen sich keine Anhaltspunkte finden. Es scheint eher der umgekehrte Fall zu sein, da wir es in unserer Untersuchung mit ausländischen Kindern zu tun haben. Dazu aber näher im nächsten Kapitel.
[...]
[1] Zu den Werten näher in Kapitel VI.5
[2] Zur Familie näher in Kapitel IV.
[3] Devianz als Definitionskriterium in Kapitel VI näher erklärt.
[4] Schöne Beispiele dazu sind auch in Tertilts Kapitel II zu finden, in dem er drei Bandenmitglieder persönlich interviewt.
- Arbeit zitieren
- Tomas Jerkovic (Autor:in), 1999, Identitätsgenese durch Devianz. Aspekte einer Subkultur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38165
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