Die Commedia, Dante Alighieris größtes Werk, ist in italienischer Sprache gedichtet, obwohl es die rhetorische Tradition im Trecento verlangt hätte, es in Latein zu schreiben. Dies bestätigen auch Zeugen, u.a. Giovanni Boccaccio, die behaupten, Dante Alighieri habe sein Meisterwerk in lateinischen Hexametern begonnen. Es lässt sich nur mutmaßen, weshalb Dante die lateinische Version verwarf und stattdessen die Commedia in italienischer Sprache dichtete.
Ob, wie Boccaccio behauptet, die caritas idiotarum einer der Gründe war, oder die höhere Ausdrucksfähigkeit, die Dante in seinem Heimatidiom besaß: Dass sich ein Dichter wie Dante Alighieri dazu entscheidet, sein größtes Werk in der Volkssprache zu verfassen, ist von außerordentlicher Bedeutung.
Es stellt sich nun die Frage, inwiefern sich die italienische Volkssprache zur Zeit Dantes vom Lateinischen als antike Dichtersprache unterschied? Wodurch zeichnete sich das Italienische des Trecento aus? Unter dem Gesichtspunkt der Eigenheiten des Altitalienischen soll diese Hausarbeit als eine Art historische Kurzgrammatik verstanden werden. Zur Erläuterung dienen ausgewählte Textstellen aus Dantes Commedia, Inferno, canto I.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Metrum und Reim
- Verso Piano
- Verso Tronco
- Verso Sdrucciolo
- Lexik und Semantik
- Toskanismen
- Provenzalische Wörter
- Sizilianismen
- Morphologie und Syntax
- Phonologie
- Etymologie
- Interpretation
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Besonderheiten des Altitalienischen im Trecento anhand ausgewählter Textstellen aus Dantes Commedia, Inferno, Canto I. Dabei wird die Frage geklärt, inwiefern sich die italienische Volkssprache im 14. Jahrhundert vom Lateinischen als antike Dichtersprache unterschied. Im Zentrum stehen die sprachlichen Eigenheiten des Altitalienischen und deren Relevanz für die Entstehung der italienischen Literatursprache.
- Untersuchung der sprachlichen Eigenheiten des Altitalienischen im Trecento
- Analyse von Textstellen aus Dantes Commedia, Inferno, Canto I
- Vergleich des Altitalienischen mit dem Lateinischen als antike Dichtersprache
- Bedeutung der sprachlichen Eigenheiten für die Entstehung der italienischen Literatursprache
- Einfluss von Dialekten und anderen Sprachen auf die italienische Volkssprache
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Einleitung stellt die Commedia, Dantes größtes Werk, vor und erläutert den Grund für die Entscheidung, in italienischer Sprache statt Latein zu schreiben. Zudem wird der Fokus der Hausarbeit auf die sprachlichen Eigenheiten des Altitalienischen gelegt und die Methode der historischen Kurzgrammatik vorgestellt.
Metrum und Reim
In diesem Kapitel werden die Prinzipien des Metrums und Reimes in der Commedia anhand der ersten Terzine des Inferno, Canto I erläutert. Es werden verschiedene Arten von Versen und Reimen vorgestellt, darunter Verso Piano, Verso Tronco und Verso Sdrucciolo sowie Rima Piana und Rima Incatenata. Besonderes Augenmerk wird auf die Bedeutung der Synalöphe und Dialöphe gelegt.
Lexik und Semantik
Dieses Kapitel analysiert die lexikalische Vielfalt der Commedia und untersucht die Verwendung von Toskanismen, Provenzalischen Wörtern und Sizilianismen. Anhand der Wörter „omo“, „noia“ und „loco“ wird die semantikgeschichtliche Entwicklung dieser Wörter vom Lateinischen bis ins Altitalienische gezeigt.
Schlüsselwörter
Altitalienisch, Commedia, Dante Alighieri, Inferno, Canto I, Metrum, Reim, Verso Piano, Verso Tronco, Verso Sdrucciolo, Rima Piana, Rima Incatenata, Synalöphe, Dialöphe, Lexik, Semantik, Toskanismen, Provenzalische Wörter, Sizilianismen, Sprachgeschichte, Literatursprache.
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- Anuschka Wanner (Author), 2014, Eigenheiten des Altitalienischen. Dantes "Divina Commedia", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/381999