Gleichnisse sind meist kürzere Texte mit narrativem Charakter, die zwei Ebenen aufweisen. Einerseits die Bildebene, also die konkrete erzählende Geschichte und daneben die Sachebene, die danach fragt, was uns das Gleichnis sagen soll. Die Ebenen beziehen sich aufeinander und im sogenannten Vergleichspunkt tangieren sie. Das Gleichnis vom verlorenen Schaf ist ein Gleichnis im engeren Sinn, hierbei wird die Sachebene parallel zur Bildebene genannt. Es wird etwas bildlich dargestellt, ohne dass es explizit genannt wird.
Das Nutzen bekannter Bilder und die Einbettung in die damalige Lebenswelt hilft den Menschen beim Verständnis. Zentral steht aber nicht das Schaf an sich, sondern die Rolle des Hirten und das Suchen und Wiederfinden verbunden mit großer Freude. Ein Schaf ist ein einfältiges Tier, welches vom Hirten geschützt werden muss. Es folgt blindlings einer Menge und gerät schnell in Panik. Somit hat der Hirte die wichtige Aufgabe alle Schafe seiner Herde beisammen zu halten und auf sie Acht zu geben, damit kein wildes Tier eines der Schafe holt. Ein Hirte kennt seine Schafe und kümmert sich um jedes einzelne.
In Bezug auf die Entwicklung des Glaubens der Kinder wird das Modell von FOWLER betrachtet. Erstklässler sind hier der Stufe des mythisch-wörtlichen Glaubens zuzuordnen. Entsprechend ihres konkret-operationalen Denkens, wird Gehörtes und Gelesenes wörtlich genommen. Erzählungen werden nicht als symbolische Sprache erkannt, sondern dem Wortsinn nach verstanden. Aufgrund dieses wörtlichen Verstehens wird Gott ganz wie ein menschliches Wesen aufgefasst. So wurde er von allen Kindern in einer der Vorstunden auch gemalt.
Auf die Unterrichtsstunde bezogen bedeutet dies, dass die Schüler das Gleichnis sehr kindgerecht erzählt bekommen müssen und Hilfe benötigen, um den eigentlichen Sachgehalt zu verstehen und Gott nur bildlich auch als Hirten erkennen. Metaphern sind für sie nur sehr schwer verständlich. Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler das Gleichnis nicht wörtlich nehmen und meinen, dass ihnen nie etwas passieren kann, wenn sie zum Beispiel weglaufen, weil Gott immer bei ihnen ist. Es gilt, dass den Kindern primär die besondere Fürsorge Gottes, auch bei teils unbeabsichtigt gemachten Fehlern, klar wird.
Inhaltsverzeichnis
- Bezug des Stundenthemas zum LehrplanPlus
- Elementarisierung
- Elementare Strukturen
- Überlegungen zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler
- Elementare Zugänge
- Elementare Erfahrungen
- Elementare Lernformen
- Elementare Wahrheiten
- Theologisch-bildender Schwerpunkt
- Persönlicher Schwerpunkt
- Didaktische Umsetzung
- Sequenzplan
- Beschreibung und Begründung des unterrichtlichen Vorgehens der geplanten Stunde
- Unterrichtsverlaufsplan
- Anhang
- Lehrererzählung der Vorstunde
- Fachlich kommentierter Sitzplan
- Gruppenarbeit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Unterrichtsvorbereitung zielt darauf ab, das Gleichnis vom verlorenen Schaf (Lk 15,3-6) in der 1. Jahrgangsstufe didaktisch aufzuarbeiten und die Gottesvorstellung "Hirte" einzuführen. Die Stunde soll den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, die biblische Botschaft zu verstehen und mit eigenen Erfahrungen zu verbinden.
- Verbindung des Gleichnisses vom verlorenen Schaf zum LehrplanPlus
- Elementarisierung des Themas für die erste Jahrgangsstufe
- Didaktische Umsetzung und methodische Gestaltung des Unterrichts
- Integration der Gottesvorstellung "Hirte"
- Förderung von Empathie und Verständnis für Nächstenliebe
Zusammenfassung der Kapitel
Bezug des Stundenthemas zum LehrplanPlus: Dieses Kapitel untersucht die Relevanz des Stundenthemas "Das Gleichnis vom verlorenen Schaf" im Kontext des Lehrplans Plus. Es analysiert die Einbettung des Themas in die fachlichen und übergreifenden Bildungsziele, insbesondere im Hinblick auf soziale Kompetenz, sprachliche Bildung und Werteerziehung. Die Analyse zeigt, wie das Gleichnis zur Entwicklung eines christlichen Menschenbildes und zur Förderung von Werten wie Empathie und Hilfsbereitschaft beiträgt, und wie es die Schüler befähigt, Gottes Liebe und Fürsorge zu verstehen.
Elementarisierung: Dieses Kapitel beschreibt die Anpassung des komplexen Gleichnisses vom verlorenen Schaf an das Verständnis von Erstklässlern. Es erläutert, wie elementare Strukturen, Zugänge und Erfahrungen der Kinder berücksichtigt werden, um ein angemessenes Lernniveau zu gewährleisten. Die didaktischen Überlegungen konzentrieren sich auf die Vereinfachung der Sprache, die Verwendung anschaulicher Materialien und die Einbeziehung spielerischer Elemente. Der Fokus liegt auf der emotionalen Ebene und der Entwicklung eines grundlegenden Verständnisses für Gottes Liebe und Fürsorge. Es werden sowohl theologisch-bildende als auch persönliche Schwerpunkte beleuchtet.
Didaktische Umsetzung: Dieses Kapitel präsentiert den detaillierten Plan für die Unterrichtsstunde, inklusive eines Sequenzplans und einer Beschreibung des methodischen Vorgehens. Es begründet die gewählte Methodik und Didaktik, z.B. die Wahl von Erzählmethoden, Gruppenarbeit und spielerischen Elementen, um das Interesse der Schüler zu wecken und ein aktives Lernen zu ermöglichen. Der Unterrichtsverlaufsplan gliedert die Stunde in einzelne Phasen und spezifiziert die Lernziele und Aktivitäten für jede Phase. Es wird detailliert erklärt, wie die Schüler das Gleichnis verstehen und verarbeiten sollen.
Schlüsselwörter
Gleichnis vom verlorenen Schaf, Gottesvorstellung, Hirte, Elementarisierung, LehrplanPlus, Katholische Religionslehre, Didaktik, Methodik, Empathie, Nächstenliebe, erste Jahrgangsstufe, Lebenswelt der Kinder, biblische Botschaft.
Häufig gestellte Fragen zur Unterrichtsvorbereitung: "Das Gleichnis vom verlorenen Schaf"
Was ist der Inhalt dieser Unterrichtsvorbereitung?
Diese Unterrichtsvorbereitung beschreibt die didaktische Aufarbeitung des Gleichnisses vom verlorenen Schaf (Lk 15,3-6) für die 1. Jahrgangsstufe. Sie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel (Bezug zum LehrplanPlus, Elementarisierung, Didaktische Umsetzung) und Schlüsselwörter.
Wie wird das Gleichnis vom verlorenen Schaf im LehrplanPlus verankert?
Die Unterrichtsvorbereitung untersucht die Relevanz des Gleichnisses im Kontext des Lehrplans Plus. Es wird analysiert, wie das Gleichnis zu den fachlichen und übergreifenden Bildungsziele (soziale Kompetenz, sprachliche Bildung, Werteerziehung) beiträgt und zur Entwicklung eines christlichen Menschenbildes und zur Förderung von Werten wie Empathie und Hilfsbereitschaft genutzt werden kann.
Wie wird das Thema für Erstklässler elementarisiert?
Das Kapitel "Elementarisierung" beschreibt die Anpassung des Gleichnisses an das Verständnis von Erstklässlern. Es werden elementare Strukturen, Zugänge und Erfahrungen der Kinder berücksichtigt, um ein angemessenes Lernniveau zu gewährleisten. Die Vereinfachung der Sprache, anschauliche Materialien und spielerische Elemente stehen im Fokus, um ein grundlegendes Verständnis für Gottes Liebe und Fürsorge zu ermöglichen.
Welche didaktischen und methodischen Ansätze werden verwendet?
Die didaktische Umsetzung beinhaltet einen detaillierten Stundenplan mit Sequenzplan und Beschreibung des methodischen Vorgehens. Es werden Erzählmethoden, Gruppenarbeit und spielerische Elemente eingesetzt, um das Interesse der Schüler zu wecken und aktives Lernen zu fördern. Der Unterrichtsverlaufsplan gliedert die Stunde in einzelne Phasen mit spezifischen Lernzielen und Aktivitäten.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren diese Unterrichtsvorbereitung?
Schlüsselwörter sind: Gleichnis vom verlorenen Schaf, Gottesvorstellung, Hirte, Elementarisierung, LehrplanPlus, Katholische Religionslehre, Didaktik, Methodik, Empathie, Nächstenliebe, erste Jahrgangsstufe, Lebenswelt der Kinder, biblische Botschaft.
Welche Kapitel sind enthalten?
Die Unterrichtsvorbereitung umfasst die Kapitel: Bezug des Stundenthemas zum LehrplanPlus, Elementarisierung (mit Unterkapiteln zu elementaren Strukturen, Zugängen, Erfahrungen, Lernformen und Wahrheiten), Didaktische Umsetzung (mit Sequenzplan und Unterrichtsverlaufsplan), Anhang (mit Lehrererzählung der Vorstunde, kommentierten Sitzplan und Beschreibung der Gruppenarbeit) und Literatur.
Welche Ziele verfolgt die Unterrichtsstunde?
Die Unterrichtsstunde zielt darauf ab, das Gleichnis vom verlorenen Schaf didaktisch aufzuarbeiten, die Gottesvorstellung "Hirte" einzuführen, die biblische Botschaft verständlich zu machen, diese mit eigenen Erfahrungen der Schüler zu verbinden und Empathie und Verständnis für Nächstenliebe zu fördern.
- Arbeit zitieren
- Annika Wiener (Autor:in), 2017, Gleichnis vom verlorenen Schaf (Lk 15,3-6). Eine Unterrichtsvorbereitung für die erste Klasse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/382004