In dieser Arbeit geht es um die Feststellung, dass sich Sicherheit in einer komplexen Weltgesellschaft nicht nach einem einheitlichen Maßstab herstellen lässt. Es soll zuerst den Entwicklungen hin zu "transnationalen Konflikten" nachgegangen und deren Erscheinungsform skizziert werden. Dann erfolgt eine etwas spezifischere und zugleich kritische Darlegung der Ereignisse in Afghanistan.
Mit dem Phänomen der Vergesellschaftung geht nun aber auch eine "Transnationalisierung" von Gefahren beziehungsweise Konflikten einher. Es sind "weltgesellschaftliche" Konflikte, die als „transnationale Kriege“ in Erscheinung treten können. Dem oben skizzierten Gedankengang folgend, beteiligen sich sowohl staatliche als auch nicht-staatliche Organisationen oder lose Netzwerke, was eine ehemals relativ klare Unterscheidung zwischen "innen und außen" erschwert, wenn nicht gar verunmöglicht.
Das "Staatsgebiet" deckt sich nicht mehr mit der geographischen Allokation des "Staatsvolkes" sowie der Wirkungsreichweite der "Staatsgewalt", sodass mancherorts eher von ethnisch ineinandergreifenden oder divergierenden Gruppierungen, zerfransten Gebietsflächen und oftmals mehreren, konkurrierenden Gewalten auszugehen ist. Am Beispiel Afghanistans verdeutlicht sich das anhand der Tatsache, dass sich lokal-politische, regional-religiöse und wirtschaftliche Motive mit den Stammesloyalitäten derart vermengen, dass Interessensfronten nur schwer auseinanderzuhalten sind.
Inhaltsverzeichnis
- Von Transnationalisierung, globalen Konflikten und Weltsicherheit
- Die Bedeutung des Westphälischen Territorialstaates als herrschaftliche Primärinstanz schwindet offensichtlich
- Wie verändert sich vor diesem Hintergrund die Erscheinungsform von Konflikten beziehungsweise Kriegen?
- Mit dem Phänomen der „Vergesellschaftung“ geht nun aber auch eine „Transnationalisierung“ von Gefahren beziehungsweise Konflikten einher.
- Am Beispiel Afghanistans verdeutlicht sich das anhand der Tatsache, dass sich lokal-politische, regional-religiöse und wirtschaftliche Motive mit den Stammesloyalitäten derart vermengen
- Die oben erwähnten „nicht-staatlichen“ Akteure können nämlich auf transnationale, illegale Netzwerke oder gar offizielle Akteure und Organisationen zurückgreifen
- Wenn vor dem Hintergrund der „Transnationalisierung“ die USA mit ihren Bündnispartnern den afghanischen Staatenbildungsprozess mit Staatsgewalt zu „produzieren“ und eine „afghanische Nationalarmee\" aus dem Zentrum Kabuls heraus aufzubauen versuchen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert die Herausforderungen, die sich für die Weltgesellschaft durch die zunehmenden transnationalen Konflikte ergeben. Der Fokus liegt auf der Frage, wie die traditionellen staatlichen Sicherheitskonzepte in einer globalisierten Welt adäquat auf diese neuen Formen der Gewalt reagieren können.
- Transnationalisierung von Konflikten und Kriegen
- Die Bedeutung der Weltgesellschaft und ihre Auswirkungen auf die Sicherheit
- Die Rolle nicht-staatlicher Akteure in transnationalen Konflikten
- Der Einfluss von Stammesloyalitäten und ethnischen Spannungen auf die Konfliktdynamik
- Die Herausforderungen für die internationale Konfliktlösung in einer komplexen Weltgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Essay beginnt mit einer Einführung in die transnationale Konfliktdynamik und die Herausforderungen für die Weltsicherheit. Er diskutiert die Entstehung und die Ausprägung von transnationalen Konflikten im Kontext der Globalisierung und der Vergesellschaftung.
- Im nächsten Abschnitt wird die Bedeutung des Westphälischen Territorialstaates als herrschaftliche Primärinstanz in Frage gestellt und die wachsende Rolle von nicht-staatlichen Akteuren in der Weltgesellschaft beleuchtet.
- Der Essay analysiert die Veränderungen in der Erscheinungsform von Konflikten im Kontext der „Transnationalisierung“ und der „Vergesellschaftung“. Er beleuchtet die Schwierigkeiten, die sich aus der zunehmenden Verflechtung von staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren ergeben.
- Am Beispiel Afghanistans wird die komplexe und vielschichtige Natur transnationaler Konflikte verdeutlicht. Der Essay geht auf die Verflechtung von lokal-politischen, regional-religiösen und wirtschaftlichen Motiven mit den Stammesloyalitäten ein und zeigt die Schwierigkeiten auf, die sich daraus für die Konfliktlösung ergeben.
- Im letzten Abschnitt des Essays werden die Herausforderungen für die internationale Konfliktlösung in einer transnationalen Welt beleuchtet. Der Essay diskutiert die Grenzen staatlicher Macht in der Bewältigung dieser Konflikte und die Notwendigkeit neuer Ansätze für die Friedensgestaltung.
Schlüsselwörter
Transnationale Konflikte, Weltgesellschaft, Vergesellschaftung, Globalisierung, Nicht-staatliche Akteure, Stammesloyalitäten, Afghanistan, Weltsicherheit, Konfliktlösung, Friedensgestaltung.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2011, Afghanistan im Fokus. Transnationale Konflikte als Konflikte der Weltgesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/382038