In dieser Arbeit soll unter Gesichtspunkten des Governmental-Politics-Modells der Frage nachgegangen werden: Inwieweit war Colin Powell an der Entscheidung der amerikanischen Regierung beteiligt, im März 2003 militärisch gegen den Irak vorzugehen? Zunächst wird das Governmental-Politics-Modell in Grundzügen rekonstruiert, so wie es von Allison und Zelikow in „Essence of Decision“ dargelegt wird. Danach wird auf Colin Powells Biographie und Werdegang eingegangen. Es folgt eine Betrachtung der Kriterien für den Einsatz militärischer Gewalt, wie sie in der Weinberger- und Powell-Doktrin formuliert wurden. Diese Faktoren spielen eine entscheidende Rolle beim Versuch, Rückschlüsse auf Powells Überzeugungen, Einstellungen und seine Perspektive auf das Problem während der Irak-Krise zu ziehen.
Hierauf schliesst sich eine Betrachtung von Powells Rolle in der Irak-Politik der Administration von George W. Bush in drei Phasen an: 1. Das erste Jahr der Bush- Administration; 2. Die Diskussion über die Rolle der UN 2002; 3. Die letzte Phase vor dem Krieg bis zum März 2003. In einer abschließenden Betrachtung sollen die vorangehenden Punkte noch einmal zusammengefasst und verdeutlicht werden. Es wird sich zeigen, dass Powell seine eigenen Kriterien zum Einsatz militärischer Gewalt in den Entscheidungsprozess kaum einbringen konnte, da Powells Position innerhalb der Regierung zu schwach und zu isoliert war. Somit hatte er kaum Einfluss auf die Entscheidung, im Irak militärisch zu intervenieren; ihm blieb nur noch übrig, die Linie der Regierung nach außen zu vertreten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Governmental-Politics-Modell in Grundzügen
- Biographie und Werdegang von Colin Powell
- Kriterien für den Einsatz militärischer Gewalt
- die Weinberger- und die Powell-Doktrin
- Colin Powell und die Irakpolitik in der Administration von George W. Bush
- Das erste Jahr
- Die Diskussion über die Rolle der UN 2002
- Die letzte Phase vor dem Krieg
- Abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle von Colin Powell im Entscheidungsprozess zur militärischen Intervention im Irak im Jahr 2003. Sie untersucht, inwieweit Powells eigene Ansichten und Kriterien für den Einsatz militärischer Gewalt innerhalb der Bush-Administration berücksichtigt wurden.
- Das Governmental-Politics-Modell und seine Anwendung auf den Fall Powell
- Die Biografie und der Werdegang von Colin Powell
- Die Weinberger- und die Powell-Doktrin als Kriterien für den Einsatz militärischer Gewalt
- Powells Rolle in der Irakpolitik der Bush-Administration in verschiedenen Phasen
- Die Bedeutung von Powells Position innerhalb der Regierung für seinen Einfluss auf den Entscheidungsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Thematik und erläutert die Fragestellung der Arbeit. Das zweite Kapitel stellt das Governmental-Politics-Modell vor, das als analytisches Werkzeug dient, um die Interaktion von Akteuren innerhalb einer Regierung zu verstehen.
Kapitel 3 befasst sich mit der Biographie und dem Werdegang von Colin Powell, wobei besonderes Augenmerk auf seine Karriere im Militär und seine Positionierung im politischen System gelegt wird. Zudem werden die Kriterien für den Einsatz militärischer Gewalt, wie sie in der Weinberger- und Powell-Doktrin formuliert wurden, vorgestellt.
Kapitel 4 analysiert Powells Rolle in der Irakpolitik der Bush-Administration in drei Phasen: Das erste Jahr der Bush-Administration, die Diskussion über die Rolle der UN im Jahr 2002 und die letzte Phase vor dem Krieg im Irak.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Irak-Krise, dem Einsatz militärischer Gewalt, dem Governmental-Politics-Modell, der Rolle von Akteuren im Entscheidungsprozess, der Weinberger- und Powell-Doktrin und der Biografie und dem Werdegang von Colin Powell.
- Arbeit zitieren
- Helmut Strauss (Autor:in), 2005, Colin Powell und die Entscheidung zum Krieg im Irak, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38232