Axel Honneths "Kampf um Anerkennung" lehrt Theorien und Aufarbeitungen großer Denker und Psychoanalytiker, die sich mit der Tatsache auseinandersetzten, dass ein jedes menschliches Subjekt nur durch wechselseitige Anerkennung mit seinen Bezugspersonen zu einer geglückten, positiven Selbstbeziehung gelangen kann und dass diese Anerkennung oftmals und unter bestimmten Gegebenheiten nur durch einen Kampf erreicht werden kann. Diese Hausarbeit wird sich mit eben diesem Vorgang beschäftigen, der eine gesunde Selbstbeziehung gewährleistet, um im Anschluss Rückschlüsse auf ein missglücktes Endprodukt zu ziehen, dessen Symptomatik sich in der Borderline-Persönlichkeitsstörung widerspiegelt. Die Frage, die sich am Ende ergibt, ist die, ob und durch welchen Antrieb ein Kampf um Anerkennung in der Verhaltensweise eines Borderline-Patienten gegen seine unmittelbare persönliche Umwelt stattfindet.
Zunächst werden dafür das Krankheitsbild und die Symptome vorgestellt, das Sozialverhalten und dessen Auswirkungen sowie Ursachen und Erklärungsansätze psychoanalytischer Modelle. In Anschluss daran werden Auszüge aus dem Werk Honneths hinzugezogen, "Muster intersubjektiver Anerkennung" sowie "Persönliche Identität und Missachtung". Eine besondere Rolle wird dabei der Werdegang des menschlichen Ichs vom frühen Kindesalter bis hin zum Erwachsenenalter spielen, welche Arbeit hinter diesem Prozess steckt und was geschieht, wenn diese durch gewaltsame Erniedrigung oder langwierige Vernachlässigung zunichtegemacht wird. Als direkter Vergleich zu Honneths gesammelten Theorien, wird ein Ausschnitt aus Sigmund Freuds "Das Unbehagen in der Kultur" vorgestellt, welches seine Meinung bezüglich des Verhältnisses zwischen Ich und Objekt wiedergibt, sodass eine Auflösung der hier gestellten Leitfrage möglich sein wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1) Einleitung
- 2) Die Borderline-Persönlichkeitsstörung
- 2.1) Krankheitsbild und Symptome
- 2.2) Sozialverhalten und dessen Auswirkungen
- 2.3) Ursachen und Erklärungsansätze psychoanalytischer Modelle
- 3) Axel Honneth: Kampf um Anerkennung
- 3.1) Kapitel 5. Muster intersubjektiver Anerkennung: Liebe
- 3.2) Kapitel 6. Persönliche Identität und Missachtung: Folter und Vergewaltigung
- 4) Sigmund Freud: Das Unbehagen in der Kultur
- 5) Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Borderline-Persönlichkeitsstörung im Lichte von Axel Honneths Theorie des Kampfes um Anerkennung. Die Arbeit untersucht, inwiefern die Symptomatik der BPS als ein missglückter Kampf um Anerkennung interpretiert werden kann. Dabei werden die Symptome und Ursachen der Störung erläutert und mit Honneths Konzept der intersubjektiven Anerkennung, insbesondere in Bezug auf Liebe und Missachtung, in Beziehung gesetzt.
- Die Symptome und Ursachen der Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Honneths Theorie des Kampfes um Anerkennung und ihre Relevanz für die BPS
- Die Rolle von Liebe und Missachtung in der Entwicklung einer gesunden bzw. gestörten Selbstbeziehung
- Die Bedeutung des frühen Kindesalters und der Interaktion mit Bezugspersonen für die Entwicklung des Selbst
- Ein Vergleich von Honneths Theorie mit Sigmund Freuds Konzept des „Unbehagens in der Kultur“
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1) Einleitung: Die Arbeit führt in das Thema der Borderline-Persönlichkeitsstörung ein und stellt die Leitfrage, ob und wie ein Kampf um Anerkennung in der Verhaltensweise von Borderline-Patienten stattfindet. Die Arbeit stellt die einzelnen Kapitel und die Relevanz der Theorien von Axel Honneth und Sigmund Freud vor.
- Kapitel 2) Die Borderline-Persönlichkeitsstörung: Dieses Kapitel behandelt die Symptome, das Sozialverhalten und mögliche Ursachen der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Es wird auf die Schwierigkeiten der Patienten im Umgang mit Nähe und Distanz eingegangen sowie auf die Instabilität der Selbstwahrnehmung und die Impulsivität.
- Kapitel 3) Axel Honneth: Kampf um Anerkennung: Dieses Kapitel beleuchtet Honneths Theorie des Kampfes um Anerkennung und analysiert die Kapitel 5 („Muster intersubjektiver Anerkennung: Liebe“) und 6 („Persönliche Identität und Missachtung: Folter und Vergewaltigung“). Der Fokus liegt dabei auf der Bedeutung von Liebe und Missachtung für die Entwicklung des Selbst und die Herausforderungen, die ein Mensch in Bezug auf Anerkennung durchmacht.
- Kapitel 4) Sigmund Freud: Das Unbehagen in der Kultur: Dieses Kapitel präsentiert Freuds Sicht auf das Verhältnis zwischen Ich und Objekt und bietet einen Vergleich zu Honneths Theorie. Es soll zur Klärung der Leitfrage beitragen, inwiefern die Borderline-Persönlichkeitsstörung als ein missglückter Kampf um Anerkennung interpretiert werden kann.
Schlüsselwörter
Borderline-Persönlichkeitsstörung, Kampf um Anerkennung, Axel Honneth, intersubjektive Anerkennung, Liebe, Missachtung, Folter, Vergewaltigung, Selbstbild, Identität, Sigmund Freud, Unbehagen in der Kultur, Selbstbeziehung
- Quote paper
- Laura Wirths (Author), 2014, Borderline. Ein missverstandener Kampf um Anerkennung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/382674