Besiedlung Sibiriens bis zum Ende des 2. Weltkriegs


Seminararbeit, 2004

15 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichniss

1. Einleitung
1. 1 Die Zeit bis zum Anschluß Sibiriens an Rußland
1. 2 Völker

2. Geschichte und Erschließung Sibiriens bis um 1900
2. 1 Der Anschluß Sibiriens an das Russische Reich
2. 2 Anfänge der Bauernkolonisation
2. 3 Bevölkerungsentwicklung
2. 4 Erste Städte

3. Entstehung von Verkehrswegen in Sibirien und ihre Bedeutung
3. 1 Der Sibirische/Moskauer Trakt
3. 2 Die Transibirische Eisenbahn

4. Die Entwicklung Sibiriens von 1900 bis zum Ende des 2. Weltkrieges
4. 1 Entwicklung Sibiriens bis zum 2. Weltkrieg
4. 2 Die Kriegsjahre 1941 – 1945

5. Fazit

Literatur

1. Einleitung

In der folgenden Arbeit untersuche ich die Besiedlung Sibiriens bis zum Ende des zweiten Weltkriegs .

Im ersten Teil gehe ich auf die Zeit bis zum Anschluß Sibiriens an Russland sowie die ursprünglich dort ansässige Bevölkerung ein.

Daran knüpft die Erschließung Sibiriens bis um 1900 an. In diesem Punkt werden die Gründe für die Migration der Bevölkerung beschrieben.

Als dritter Punkt wird die Entstehung von Verkehrswegen abgehandelt und welche Bedeutung und Entwicklung sie durchlaufen haben.

Abschließend wird die Entwicklung ab 1900 bis zum Ende des 2. Weltkriegs behandelt.

Am Ende folgt ein Fazit welches die Arbeit beschließt.

1.1 Die Zeit bis zum Anschluß Sibiriens an Rußland

Weit verbreitet ist die Meinung, dass Sibirien ein weites, rauhes und äußerst dünn besiedeltes Land ist. Doch archäologische Funde belegen, dass es bereits im Paläolithikum (Altsteinzeit) an Jenissej, Selenga, Angara und Lena viele Siedlungen von Fischern und Jägern gab. Das Klima sowie die unwirtlichen Landschaften (Sümpfe, undurchdringliche Wälder) in ganz Sibirien, besonders in den nördlichen Gebieten, boten nur wenige Möglichkeiten um Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Anfangs im Süden Sibiriens, lebten Stämme von Fischern und Jägern. Diese entwickelten sich im Laufe der Zeit zu Nomaden und Halbnomaden, die Viehzucht betrieben. Später kamen noch Erzgewinnung und Metallbearbeitung für den Eigenbedarf hinzu. Im laufe der Zeit wanderten Stämme weiter nach Norden und entwickelten sich zu Jägern und Rentierzüchtern.

Bis zum Anschluss an das Russische Reich wurde Sibirien von vielen verschiedenen Völkern beherrscht (u. a. Hunnen, Türken, Uiguren, Mongolen). Die Stämme turkischer und mongolischer Herrschaft vermischten sich mit den Palioasiaten und bildeten die Grundlage einiger heutiger Völker.

Die in Sibirien lebenden Stämme verteilten sich, bis zum Erscheinen der Russen im 17. Jahrhundert, über ganz Sibirien, das heißt auf einer riesigen Fläche von 12,7 Mio km² lebten gerade mal 240.000 Menschen (auf 53km² kam ein Einwohner).

Nur wenige Stämme lebten sesshaft, die meisten waren Nomaden und betrieben auf riesigen Stammesgebieten extensive Landwirtschaft, das bedeutet also Viehzucht.

(AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN DER UDSSR, SIBIRISCHE ABTEILUNG (Hrsg.) 1987, S. 11 )

1.2 Völker

Von den in Sibirien lebenden Völker waren die Tataren, Burjaten, Jakuten und Tungusen die am zahlenmäßig größten und wichtigsten.

Man kann sagen, dass alle hier genannten Völker halb-nomadisch als Viehzüchter (besonders Rinder und Pferde) lebten und es Anfänge von Ackerbau gab. Auch kannten sie die Metallgewinnung und – bearbeitung. Somit konnten alle notwendigen Werkzeuge und Waffen von den Völkern selbst hergestellt werden.

(AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN DER UDSSR, SIBIRISCHE ABTEILUNG (Hrsg.) 1987, S. 11 – 15)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Völker Sibiriens. Quelle: WEIN 1999, S. 139

2. Geschichte und Erschließung Sibiriens bis um 1900

2. 1 Der Anschluß Sibiriens an das Russische Reich

Dadurch, dass Iwan III. (1462 -1505) und Wassili III. (1505 – 1533) den Zusammenschluss des Russischen Reiches vollendet hatten, das heißt im erbitterten Kampf alle einzelnen Fürstentümer zu einem Reich geeint hatten, waren die politischen und ökonomischen Vorraussetzungen für einen zentralisierten Feudalstaat gegeben. Nun wurde die Expansion des Reiches vorbereitet.

(AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN DER UDSSR, SIBIRISCHE ABTEILUNG (Hrsg.) 1987 S.16)

Während alle anderen europäischen Großmächte in Übersee Kolonien eroberten bzw. erschlossen, war das für Russland nicht so einfach möglich, da es an eisfreien Häfen mangelte, dadurch war es nicht möglich solch weltweite Verbindungen herzustellen.

(WEIN 1999, S. 49)

Zu dieser Zeit unterhielten Nowgoroder Kaufleute bereits seit rund 400 Jahren Handelsbeziehungen jenseits des Urals.

Diese waren aber sehr eingeschränkt, da der nördliche Seeweg, um östlich des Urals zu gelangen, sehr beschwerlich war. Sie wurden aber trotzdem unternommen (in kleinen Holzbooten mit 40 – 60 Mann Besatzung), denn der enorme Pelzreichtum Sibiriens lockte. Vor allem der Pelz des Zobels war auf dem Markt von Byzanz sehr gefragt und erzielte sehr hohe Gewinne.

Der kürzere und gefahrlosere Landweg über den Ural um nach Westsibirien zu gelangen, wurde erst eröffnet als 1552 Iwan IV. das Kasaner Reich an Russland anschloss.

(THOMAS 1982, S. 17 – 18)

Die Erschließung Sibiriens hat die Kaufmannsfamilie Stroganow entscheidend vorangebracht. Diese Familie hat das Gebiet Perm (westlich des Urals) vom Zaren 1558 als Wirkungsraum zugeteilt bekommen. Im Gegenzug dazu verpflichtete sie sich die östliche Grenze zu sichern. Kundschafter, die ausgeschickt wurden, um das Gebiet des Urals und östlich davon zu erkunden, entdeckten viele Reichtümer, so u.a. sehr ergiebige Vorkommen an Blei, Silber, Zinn und Schwefel. Es gelang ihnen, sich das Gebiet vom Zaren (Iwan IV.) verleihen zu lassen, obwohl es ihm gar nicht gehörte. So konnte die Familie Stroganow das östlich vom Ural gelegene Khanat „Sibir“ mit Hilfe eines Atamanen (Führer) namens Jermak und eines Kosakentrupps erobern. Somit war ein erster Schritt in Richtung Eroberung Sibiriens getan. Sibirien wurde jetzt das gesamte, neu - eroberte Land genannt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Besiedlung Sibiriens bis zum Ende des 2. Weltkriegs
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg  (Geographisches Institut)
Veranstaltung
Unterseminar Wirtschafts- und Sozialgeographie
Note
2
Autor
Jahr
2004
Seiten
15
Katalognummer
V38282
ISBN (eBook)
9783638373968
Dateigröße
838 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sozialgeographie, Wirtschaftsgeographie, Besiedelung Sibiriens, Sibirien, Historische Entwicklung Sibiriens
Arbeit zitieren
Albrecht Steinmüller (Autor:in), 2004, Besiedlung Sibiriens bis zum Ende des 2. Weltkriegs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38282

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