Die Schülerinnen und Schüler verbessern mit Hilfe von Übungskarten zu zwei ausgewählten Spielsituationen und einem anschließenden 4:4 bzw. 4:4+1 Spiel ihre Spielfähigkeit im Fußball, indem sie die im Vorfeld erworbene Passfähigkeit situationsgebunden anwenden und ihre Bewegung im Raum erweitern.
Als leistungsstark im Bereich Fußball sind nahezu alle Jungen zu beurteilen, die sich durch eine sehr gute Ballbeherrschung und Motorik auszeichnen. Es ist ein deutlicher geschlechterspezifischer Leistungsunterschied zu erkennen. Aufgrund dieser Leistungsheterogenität ist bei der Auswahl der Übungen sowohl auf eine ausreichend breite Differenzierung der Übungsanforderungen, als auch auf eine
Durchmischung von Jungen und Mädchen bei der Übungsausführung zu achten. Dementsprechend sollen die Mannschaften für das abschließende Turnier heterogen mit jeweils ein bis zwei Experten zusammengesetzt werden.
Aufgrund der didaktischen Vorgaben des Lehrplans soll die Gruppengröße bei vier bzw. fünf Personen pro Mannschaft liegen. Bei größeren Mannschaften, die besonders von den erfahreneren Schülerinnen und Schülern häufig gewünscht wurden, wäre der Schritt zu den durchgeführten Übungsformen zu groß und eine breite Schüleraktivierung nicht gegeben.
Des Weiteren eignen sich Kleingruppen ohnehin besser, um miteinander zu spielen. Die Mannschafteinteilung erfolgte im Vorfeld selbstständig durch die Schülerinnen und Schüler. Allerdings wurden die Rahmenbedingungen eingeschränkt, dass sowohl Jungen und Mädchen als auch erfahrene und weniger erfahrene Schülerinnen und Schüler auf die Mannschaften gleichmäßig verteilt werden. Da dieser Unterrichtsstunde bereits eine Stunde Sportunterricht vorangeht, sind die Lernenden bereits aufgewärmt, sodass eine weitere Erwärmungsphase von meiner Seite als nicht notwendig erachtet wird.
1 Bedingungsanalyse
Der Sportunterricht in der Jahrgangsstufe 6 umfasst drei Wochenstunden und findet in dieser Lerngruppe wochentlich montags in der vierten und freitags in der ersten und zweiten Stunde statt. Insgesamt besteht die Lerngruppe aus 26 Schulerinnen und Schulern, wovon 9 Jungen und 17 Madchen sind. Die Klasse wird seit Beginn des Schuljahres 2011/2012 von Frau
unterrichtet, die Anfang November das zweite Staatsexamen ablegt hat. Das
Verhaltnis zwischen Lehrerin und Lerngruppe kann als auBerst positiv und vertrauensvoll beschrieben werden. Durch die gemeinsame Zusammenarbeit seit der funften Klasse, hat sich ein sehr angenehmer Umgang untereinander entwickelt. Dieses gute Arbeitsklima ist mir insbesondere in meinen ersten Unterrichts- und Vertretungsstunden, die ich in dieser Lerngruppe absolviert habe, zu Gute gekommen. Ich fuhle mich vollstandig als Lehrperson akzeptiert und der Umgang miteinander kann als freundlich und respektvoll beschrieben werden.
Die Raumsituation stellt sich in der heutigen Stunde komfortabler als normal dar, weil die Moglichkeit besteht, zwei Drittel der Halle zu nutzen. Allerdings kann es trotzdem, aufgrund der noch wenig fortgeschrittenen Ballbeherrschung einiger Schulerinnen uns Schulern, immer wieder zu unerwarteten Situationen kommen, in denen der Ball oder eine Spielerin/ ein Spieler das eigentliche Spielfeld verlasst.
Das ungleiche Verhaltnis von Madchen und Jungen bereitet manchmal leichte Schwierigkeiten. Nicht immer finden die Schulerinnen und Schuler auf Anhieb zu geschlechtsheterogenen Gruppen zueinander. Hierin sehe ich einen besonderen Forderbedarf innerhalb der Lerngruppe. In diesem Sinne eignet sich die Spielsportart FuBball besonders gut, da unter der padagogischen Perspektive des „Kooperieren, wettkampfen und sich verstandigen‘[1] trotz unterschiedlicher Vorerfahrung, individuelle und soziale Handlungskriterien thematisiert werden (vgl. 3. Bezug zum Lehrplan).
Das Klima im Sportunterricht kann als freundlich und motiviert beschrieben werden. Zusatzlich wurden am Anfang der Ubungsreihe gemeinsame Verhaltensregeln fur das FuBballspielen (vgl. 7. Anhang) erarbeitet, um Storungen im Stundenablauf einzuschranken und das Verletzungsrisiko zu minimieren. Diese von den Lernenden entwickelten Regeln wurden von mir erganzt und als verbindlich fur die weiteren Stunden vorausgesetzt. Zuletzt ist zu erwahnen, dass die Schulerinnen und Schuler mit dem Prinzip des kooperativen Arbeitens durch den bisherigen Sportunterricht vertraut sind, so dass sie Arbeitsauftrage eigenstandig in Kleingruppen umsetzen konnen.
Die kognitiven Fahigkeiten im Sportunterricht sind ebenfalls als stark zu bewerten. Dies zeigt sich durch eine rege Beteiligung in Diskussions- und Reflexionsphasen. Die Schulerinnen und Schuler achten auf eine bewusste Prasenation ihrer Beitrage vor der Klasse und respektieren die sprechende Person so gut wie immer. Das gesamtsportliche
Leistungsvermogen der Kinder lasst sich nur schwer auf ein Niveau festlegen, ist aber im Mittel als gut einzustufen. Allerdings ist nach Geprachen mit den Schulerinnen und Schulern sowie Frau Taudor davon auszugehen, dass ein GroBteil der Lernenden uber Sporterfahrungen, insbesondere im Spiel-Sport-Bereich (Handball, FuBball, Basketball) im Sportverein verfugt. Da man hier auf Vorerfahrungen aufbauen kann, ist die Einfuhrung neuer Ubungen leicht und es ist ein schneller Verstandnisprozess zu erkennen. Hervorzuheben ist die Integration von Schulerinnen und Schulern als Experten im Bereich FuBball, mit deren Hilfe Ubungen demonstriert werden konnen. Trotz des grundsatzlich positiven sportlichen Leistungsniveaus gibt es naturlich Unterschiede in der konditionellen und koordinativen Leistungsfahigkeit, was auch auf die biologische Reife zuruckzufuhren ist. Deswegen fuhre ich neben der zentralen Schulung des Spielverstandnisses, immer wieder verschiedene Ubungen zur motorischen Schulung im Umgang mit dem Ball und des Bewegens im Raum durch.
Als leistungsstark im Bereich FuBball sind nahezu alle Jungen zu beurteilen, wobei insbesondere Jannik, Lars und Jan sich durch eine sehr gute Ballbeherrschung und Motorik auszeichnen. Bei den Madchen stechen Lucie und Cemre ebenfalls hervor. Letztendlich ist jedoch ein deutlicher geschlechterspezifischer Leistungsunterschied zu erkennen.
Aufgrund dieser Leistungsheterogenitat ist bei der Auswahl der Ubungen sowohl auf eine ausreichend breite Differenzierung der Ubungsanforderungen, als auch auf eine Durchmischung von Jungen und Madchen bei der Ubungsausfuhrung zu achten. Dementsprechend sollen die Mannschaften fur das abschlieBende Turnier (vgl. 2. Reihenplanung) heterogen mit jeweils ein bis zwei Experten zusammengesetzt werden. Aufgrund der didaktischen Vorgaben des Lehrplans soll die GruppengroBe bei vier bzw. funf Personen pro Mannschaft liegen. Bei groBeren Mannschaften, die besonders von den erfahreneren Schulerinnen und Schulern haufig gewunscht wurden, ware der Schritt zu den durchgefuhrten Ubungsformen zu groB und eine breite Schuleraktivierung nicht gegeben. Des Weiteren „eignen sich Kleingruppen ohnehin besser, um miteinander zu spielen" (vgl. Kugelmann 2007, S. 99). Die Mannschafteinteilung erfolgte im Vorfeld selbststandig durch die Schulerinnen und Schuler. Allerdings wurden die Rahmenbedingungen eingeschrankt, dass sowohl Jungen und Madchen als auch erfahrene und weniger erfahrene Schulerinnen und Schuler auf die Mannschaften gleichmaBig verteilt werden.
Da dieser Unterrichtsstunde bereits eine Stunde Sportunterricht vorangeht, sind die Lernenden bereits aufgewarmt, sodass eine weitere Erwarmungsphase von meiner Seite als nicht notwendig erachtet wird.
2 Einordnung der Stunde in die Unterrichtsreihe
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3 Bezug zum Lehrplan
Der Hessische Lehrplan fur Gymnasien sieht fur die sechste Klasse die verbindliche Einfuhrung eines ersten Zielschussspieles aus dem Bewegungsfeld „Spielen“ vor. Dafur werden insgesamt ca. 12 Schulstunden vorgeschlagen[2] Vor dem Hintergrund der padagogischen Perspektive des „Kooperieren, wettkampfen und sich verstandigen“[3] steht die Vermittlung von Losungskompetenzen zur Losung elementarer Spielsituationen im Vordergrund. Daruber hinaus soll eine Schulung sportartspezifischer Ballfertigkeiten, welche anhand der Zielschussspiele Handball, Basketball, Hockey oder FuBball geschehen kann, erfolgen. Ausgehend von der Mehrheit der Lernenden, habe ich mich fur FuBball entschieden. Der Lehrplan schlagt fur die Vermittlung drei verschiedene Lernstufen vor: „1. Ball ins Tor bringen, 2. Ball durch dribbeln ins Tor bringen, 3. Ball durch passen ins Tor bringen"[4] Unter dem ubergeordeten Ziel „elementare Sportspielsituationen zu „lesen" und zu „verstehen" sowie die Situationslosungen motorisch zu „schreiben"[5] bilden diese drei Lernstufen die Basis der jeweiligen Ubungseinheit (vgl. 2. Einordnung der Stunde in die Unter-richtsreihe)
In der heutigen Stunde sollen insbesondere Erfahrungen und Erkenntnisse im Miteinander und Gegeneinander gesammelt werden und die Kooperationsbereitschaft innerhalb der Mannschaft und mit gegnerischen Mannschaften erweitert werden. -
4 Lernziele
Didaktisches Zentrum:
Die Schulerinnen und Schuler verbessern mit Hilfe von Ubungskarten zu zwei ausgewahlten Spielsituationen (3:1, 2:2 bzw. 3:2, 2:2+1) und einem anschlieBenden 4:4 bzw. 4:4+1 Spiel ihre Spielfahigkeit im FuBball, indem sie die im Vorfeld erworbene Passfahigkeit situationsgebunden anwenden und ihre Bewegung im Raum erweitern.
Teillernziele:
Die Schulerinnen und Schuler sollen im motorischen Bereich...
- prazise Passe innerhalb der Mannschaft spielen.
- ihre koordinativen Fahigkeiten verbessern, indem sie Freiraume im eingeschrankten Spielfeld erkennen.
Die Schulerinnen und Schuler sollen im kognitiven Bereich...
- Gassen und Lucken, durch die der Ball gespielt werden kann, antizipieren.
- das Lauf- und Spielverhalten sowohl der eigenen als auch der gegnerischen Spieler
und Spielerinnen beobachten und adaquat handeln.
- erkennen, dass FuBball mit einer teamfagigen Mannschaft stattfinden kann.
- in Reflexionsphasen erkennen, welche Probleme beim Spielen in der Halle auftreten
und wie diese gelost werden konnen.
Die Schulerinnen und Schuler sollen im sozial-affektiven Bereich...
- in Kleingruppen kooperativ und selbstandig arbeiten.
- selbstandig das Lerntempo innerhalb der Kleingruppe bestimmen.
- gezielt von besseren Schulerinnen und Schulern profitieren.
- in der Spielform 4:4 bzw. 4:4+1 ohne Schiedsrichter fair miteinander umgehen, das
Spiel aufrechterhalten und bei Storungen wiederherstellen.
5 Verlaufsplan
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
6 Literatur
Brodtmann, D. / Klupsch-Sahlmann, R.: Unterricht vorbereiten. In: Sportpadagogik 1/99, S. 21-28.
Deutscher FuBball Bund (2010). FuBball in der Schule - Stundenbeispiele. [Quelle: http://www.training-wissen.dfb.de/index.php?id=507611 - letzter Zugriff am 13.11.2010].
Hessisches Kultusministerium: Lehrplan Sport - Gymnasialer Bildungsgang - 5-10. 2010. Kroger, C/Roth, K. (1999): Ballschule - ein ABC fur Spielanfanger (2. Auflage). Schorndorf: Hofmann.
Kugelmann, C. (2007). Koedukation im Sportunterricht oder: Madchen und Jungen gemeinsam im Spiel, Sport und Bewegung unterrichten - ein altes Thema neu betrachten. In R. Laging (Hrsg.), Neues Taschenbuch der Sportpadagogik (S. 78 - 101). Baltmannsweiler: Schneider.
[...]
[1] Vgl. Hessisches Kultusministerium: Lehrplan Sport - Gymnasialer Bildungsgang - 5-10. 2010. S. 45
[2] Vgl. Hessisches Kultusministerium: Lehrplan Sport - Gymnasialer Bildungsgang - 5-10. 2010. S. 45 & 46.
[3] Ebd. S.45
[4] Ebd. S. 45/46
[5] Ebd. S. 15 richtsreihe).
- Quote paper
- Steffen Weber (Author), 2012, Fußball als erstes Zielschussspiel. Kleinfeld-Spiele als Grundspiel auf dem Weg zum Wettspiel (Unterrichtsentwurf Sport), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/382937
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