In vielen linguistischen Studien stehen lediglich sprachliche Aspekte im Vordergrund. Dem entgegen werden gesellschaftliche, technische und vor allem wirtschaftliche Einflüsse oftmals nur bedingt Aufmerksamkeit geschenkt. Ähnlich vollzieht es sich in betriebswirtschaftlichen Untersuchungen. Hierbei stehen profitable Ergebnisse wie Umsatzzahlen und Zielerreichungsgrade im Fokus. Nur selten spielen hierbei linguistische und kommunikative Aspekte eine bedeutende Rolle.
Das Wissen über die gegenseitige Beeinflussung und Bereicherung von technischen, kulturellen, sprachlichen und gesellschaftlichen Aspekten in der internationalen Wirtschaftskommunikation soll in dieser Diplomarbeit jedoch bewusst im Zusammenhang untersucht werden und wie ein globales Brückennetz zwischen den unterschiedlichsten Wissenschaften aufbauen, um die Last der Konflikte in der interkulturellen Wirtschaftskommunikation und Ansätze einer stabileren Kommunikation aufzeigen zu können.
Es sollen hierbei Ansätze und Fragestellungen für weitere empirische Fallstudien in den unterschiedlichsten Wissenschaften wie den Wirtschaftswissenschaften, Kulturwissenschaften, Kommunikationswissenschaften, Psychologie und insbesondere in der Gesprächslinguistik geschaffen und insbesondere eine neue Richtung der Herangehensweise von Untersuchungen zur interkulturellen Wirtschaftskommunikation aufgezeigt werden.
Diese Diplomarbeit enthält ein eigens entwickeltes Sprachmodell zugeschnitten auf die internationale Wirtschaftskommunikation in Unternehmen unter Berücksichtigung aller Faktoren, die eine interkulturelle Kommunikation beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die Interkulturelle Wirtschaftskommunikation
- 2.1 Modelle zur Erforschung von interkultureller Kommunikation
- 2.2 Vorschlag eines Kommunikationsmodells zur Erforschung von interkultureller Wirtschaftskommunikation (KWS-Modell)
- 3 Der Kulturbegriff
- 3.1 Die Fähigkeit zu großen Gefühlen und die Schicksalsergebenheit der Russen
- 3.2 Der mögliche Einfluss von stereotypischen Auffassungen auf Wirtschaftsbeziehungen
- 3.3 Das Metabild von Deutschen und Russen über einander
- 3.4 Sprachliche Aspekte in der interkulturellen Kommunikation
- 4 Der Fortschritt der Technik in der Telekommunikation: Videokonferenzen als neue Form der Kommunikation
- 4.1 Die Bedeutung von Videokonferenzen im internationalen Business
- 5 Die Einzelfallstudie als Forschungsansatz zur gesprächslinguistischen Analyse eines interkulturellen Videokonferenzgespräches
- 5.1 Vor- und Nachteile einer Einzelfallstudie
- 5.2 Ziele einer Einzelfallstudie
- 5.3 Erhebung und Auswertung der Daten der Einzelfallstudie
- 6 Die Transkription nach GAT 2 in der durchgeführten Einzelfallstudie
- 7 Die Einzelfallstudie zur Untersuchung der internationalen Wirtschaftskommunikation zwischen Russland und Deutschland anhand der Transkription eines Videokonferenzgespräches
- 7.1. Personenvorstellung der durchgeführten Einzelfallstudie
- 8 Gesprächslinguistische Untersuchung der Einzelfallstudie zur Wirtschaftskommunikation zwischen Russland und Deutschland
- 8.1 Aufgaben und Gliederung der Konversationsanalyse
- 8.2 Das Gespräch
- 9 Die Analyse der Makroebene einer Konversation
- 9.1 Die Konversationsphasen
- 9.1.1 Die Struktur der Gesprächseröffnung und Gesprächsbeendigung
- 9.1.1.1 Die Struktur der Gesprächseröffnung und Gesprächsbeendigung in der durchgeführten Einzelfallstudie
- 9.1.2 Die Struktur der Gesprächsmitte
- 9.1.2.1 Die Struktur der Gesprächsmitte in der durchgeführten Einzelfallstudie
- 9.1 Die Konversationsphasen
- 10 Die Analyse der Mesoebene einer Konversation
- 10.1. Die Kategorien der Mesoebene
- 10.1.1 Der Gesprächsschritt (turn)
- 10.1.2 Die Gesprächssequenz in der durchgeführten Einzelfallstudie
- 10.1.3 Der Sprecherwechsel (turn taking)
- 10.1.3.1 Formen des Sprecherwechsels
- 10.1.4 Gliederungssignale: Sprecher- und Höreraktivitäten
- 10.1.5 Reperaturmechanismen
- 10.1. Die Kategorien der Mesoebene
- 11 Nonverbale Kommunikation
- 11.1 Körpersprache im interkulturellen Kontext
- 12 Auswirkungen der Technik auf den Interaktionsprozess der durchgeführten Videokonferenz
- 12.1 Das Videokonferenzgespräch im Vergleich zum face-to-face Gespräch
- 13 Schlussfolgerung und Ausblick mit Hilfe des KWS-Modellvorschlags
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die interkulturelle Wirtschaftskommunikation zwischen Russland und Deutschland am Beispiel einer Videokonferenz. Das Ziel ist es, die spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten der Kommunikation zwischen den beiden Kulturen in diesem Kontext zu beleuchten.
- Die Bedeutung von kulturellen Unterschieden für die Wirtschaftskommunikation
- Die Rolle von stereotypischen Auffassungen in der interkulturellen Kommunikation
- Die Auswirkungen der Technik auf den Interaktionsprozess
- Die Analyse der Gesprächsstruktur und -dynamik in Videokonferenzen
- Die Entwicklung eines Kommunikationsmodells für die interkulturelle Wirtschaftskommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext der internationalen Wirtschaftskommunikation und die Relevanz der interkulturellen Kommunikation für Unternehmen beschreibt. Kapitel 2 führt in die Theorie der interkulturellen Wirtschaftskommunikation ein und stellt verschiedene Modelle zur Erforschung dieses Feldes vor. Kapitel 3 befasst sich mit dem Kulturbegriff und den spezifischen Besonderheiten der russischen Kultur. Kapitel 4 analysiert den technischen Fortschritt in der Telekommunikation und die Bedeutung von Videokonferenzen im internationalen Business. Kapitel 5 erläutert die Methode der Einzelfallstudie und ihre Anwendung in der gesprächslinguistischen Analyse. Kapitel 6 behandelt die Transkription nach GAT 2, die für die Analyse des Videokonferenzgespräches verwendet wird. Kapitel 7 stellt die Rahmenbedingungen und Personen der durchgeführten Einzelfallstudie vor. Die Kapitel 9 und 10 analysieren die Makro- und Mesoebene des Videokonferenzgespräches anhand der Transkription. Kapitel 11 untersucht die nonverbale Kommunikation. Kapitel 12 betrachtet die Auswirkungen der Technik auf den Interaktionsprozess. Die Arbeit endet mit einer Schlussfolgerung und einem Ausblick, die die gewonnenen Erkenntnisse zusammenfassen und zukünftige Forschungsfragen aufzeigen.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Wirtschaftskommunikation, Russland, Deutschland, Videokonferenz, Kultur, Sprache, Kommunikation, Gesprächsanalyse, Transkription, stereotypische Auffassungen, KWS-Modell.
- Quote paper
- Janine Heiner (Author), 2012, Die interkulturelle Wirtschaftskommunikation mit Russland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/383023