Diese kurze Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Traumaerfahrungen und der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Dabei wird die komplexe Posttraumatische Belastungsstörung mit einbezogen.
Das „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders IV, Textrevision” charakterisiert ein traumatisches Ereignis anhand des Vorliegens „einer tatsächlichen oder potenziellen Todesbedrohung, ernsthaften Verletzung oder Bedrohung der körperlichen Versehrtheit bei sich oder anderen, auf die mit intensiver Furcht, Hilflosigkeit oder Schrecken reagiert wird“.
Einige Studien belegten bereits, dass Traumaerfahrungen Beeinträchtigungen somatischer, emotionaler, kognitiver, behavioraler oder charakterologischer Art zur Folge haben können (Cole & Putnam, 1992; Herman, 1992). Darüber hinaus zeigten andere Studien Zusammenhänge zwischen traumaassoziierten Beeinträchtigungen und mehreren Störungsbildern auf (Flatten, 2004; Herman, Perry & van der Kolk, 1989; van der Kolk, McFarlane & Weisaeth, 2000). In diesem Sinne kann dem Vorliegen von Traumaerfahrungen eine nicht unbedeutende Rolle innerhalb der Persönlichkeitsentwicklung zugeschrieben werden (van der Kolk et al., 2000).
Inhaltsverzeichnis
- Theoretischer Hintergrund
- Zusammenhang von Traumaerfahrungen und Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Die Komorbidität von Posttraumatischer Belastungsstörung und Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Die komplexe Posttraumatische Belastungsstörung als Extremform der Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Die komplexe Posttraumatische Belastungsstörung
- Differentialdiagnostische Betrachtung beider Störungsbilder
- Diskussion
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) eine komplexe Traumafolgestörung ist. Sie analysiert die Zusammenhänge zwischen Traumaerfahrungen und BPS, insbesondere die hohe Komorbidität von BPS und Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS).
- Traumaerfahrungen und ihre Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung
- Komorbidität von BPS und PTBS
- Das Konzept der komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (kPTBS)
- Differentialdiagnostische Abgrenzung von BPS und kPTBS
- Bedeutung der Emotionsregulation als Kernproblem bei BPS
Zusammenfassung der Kapitel
Theoretischer Hintergrund
Dieses Kapitel untersucht den Zusammenhang zwischen Traumaerfahrungen und der Entwicklung einer Borderline-Persönlichkeitsstörung. Es wird auf die Auswirkungen von Traumata auf verschiedene Bereiche der Persönlichkeit und die Rolle von Störungen der Emotionsregulation bei BPS eingegangen.
Die Komorbidität von Posttraumatischer Belastungsstörung und Borderline-Persönlichkeitsstörung
Dieses Kapitel beleuchtet die hohe Komorbidität von BPS und PTBS und diskutiert verschiedene Ansätze zur Erklärung dieses Phänomens. Es werden Studien vorgestellt, die die Häufigkeit der gemeinsamen Diagnose von BPS und PTBS belegen.
Die komplexe Posttraumatische Belastungsstörung als Extremform der Borderline-Persönlichkeitsstörung
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Konzept der kPTBS und dessen Relevanz für das Verständnis von BPS. Es wird dargelegt, wie kPTBS als eine schwerwiegendere Form der PTBS mit komplexen Auswirkungen auf die Persönlichkeit angesehen werden kann, die Ähnlichkeiten mit BPS aufweist.
Die komplexe Posttraumatische Belastungsstörung
Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Beschreibung der kPTBS, ihrer Symptome und ihrer Unterschiede zu „klassischer“ PTBS.
Differentialdiagnostische Betrachtung beider Störungsbilder
Dieses Kapitel analysiert die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen BPS und kPTBS und erläutert, wie beide Störungsbilder differenzialdiagnostisch abgegrenzt werden können. Es werden wichtige Kriterien für die Diagnose beider Störungen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Traumaerfahrungen, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Posttraumatische Belastungsstörung, komplexe Posttraumatische Belastungsstörung, Emotionsregulation, Komorbidität, Differentialdiagnose, Persönlichkeitsentwicklung, Affektregulation, Impulskontrolle, Selbstintegration, Dissoziation, Traumafolgestörungen
- Quote paper
- B. Sc. Alexandra Petschnik (Author), 2016, Ist die Borderline-Persönlichkeitsstörung nur eine komplexe Traumafolgestörung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/383090