„Theorien der Internationalen Beziehungen“ von dem Herausgeber Siegfried Schieder und der Herausgeberin Manuela Spindler erläutert verschiedene Internationale Theorien wie zum Beispiel den Realismus, Neuer Liberalismus oder die Imperialismustheorie. Das rezensierende Buch, versteht sich als ein Lehrbuch und zielt darauf ab, die sich stetig verändernde Theorienlandschaft in den Internationalen Beziehungen erfahrbar und verständlich zu machen. Insgesamt werden in diesem Lehrbuch achtzehn Theorien erläutert. Wegen der sich stetig verändernden Theorienlandschaft verfassten Schieder und Spindler bereits ihre dritte Auflage. Dies ist unabdingbar, weil sich zwischen den Auflagen „wichtige neuere Entwicklungen in den theoretischen Perspektiven“ (Schieder & Spindler 2010, S. 7) entwickelt haben.
„Theorien der Internationalen Beziehungen“von dem Herausgeber Siegfried Schieder und der Herausgeberin Manuela Spindler erläutert verschiedene Internationale Theorien wie zum Beispiel den Realismus, Neuer Liberalismus oder die Imperialismustheorie (vgl. Schieder & Spindler 2010, S. 5 f.). Das rezensierende Buch, versteht sich als ein Lehrbuch und zielt darauf ab, die sich stetig verändernde Theorienlandschaft in den Internationalen Beziehungen erfahrbar und verständlich zu machen. Insgesamt werden in diesem Lehrbuch achtzehn Theorien erläutert (vgl. Schieder & Spindler 2010, S. 31). Wegen der sich stetig verändernden Theorienlandschaft verfassten Schieder und Spindler bereits ihre dritte Auflage. Dies ist unabdingbar, weil sich zwischen den Auflagen „wichtige neuere Entwicklungen in den theoretischen Perspektiven“ (Schieder & Spindler 2010, S. 7) entwickelt haben. Aus dieser Zielsetzung resultiert der Versuch einer neuen Herangehensweise an das Thema, die die gängige Aufteilung in Großtheorien der Internationalen Beziehungen vermeidet. Das Konzept der so genannten „großen Debatten“ (Schieder & Spindler 2010, S. 9) hat sich für die sich immer stärker ausdifferenzierende Theorie der IB als zunehmend ungeeignet erwiesen, weil es unabdingbar ist, die feinen Verschiebungen aufzuspüren. Stattdessen präsentieren Schieder und Spindler die internationalen Beziehungs-Theorien mit Hilfe eines Referenztheoretiker/innen (S. 28). Zudem erachteten es die Herausgeber als unabdingbar, ein deutsches Theorielehrbuch der Internationalen Beziehungen zur Verfügung zu stellen, das sowohl für Studierende als auch für Lehrende geeignet ist. Dazu passend, liegt den Herausgebern eine große Spannbreite an Theorieangeboten vor, dies führt zu einem wichtigen Merkmal der Internationalen Beziehungen: „dass sie sich nicht trennscharf von Disziplinen wie der Soziologie, Politischen Philosophie und Theorie, aber auch der Ökonomie, Politischen Geographie und den Rechtswissenschaften abgrenzen lassen“ (Schieder & Spindler 2010, S. 10). Es zeigt sich, dass die Internationalen Beziehungen sich nicht nur starr in das Feld der Politik drängen lässt, sondern auch die gerade dargelegten Bereiche beleuchtet werden. Des Weiteren fügen die Herausgeber hinzu, dass eine „Umorientierung in der Theoriebildung“ durch die „reale internationale Politik wie beispielsweise der Herausbildung des bipolaren Systems nach dem Zweiten Weltkrieg, die Entkolonialisierung großer Teile Afrikas und Asiens in den späten 1950 er und frühen 1960 er Jahren oder dem Vietnamkrieg“ verknüpft ist (Schieder & Spindler 2010, S. 10). Es zeigt sich, das weltbewegende Ereignisse, die Theoriebildung beeinflusst und dadurch neue Theorien entstehen oder ältere aktualisiert werden können. Schieder und Spindler zeigen mit diesen klaren und deutlichen Beispielen, dass diese Ereignisse Veränderungen in den Theorien hervorrufen. Die Herausgeber beschreiben eine Art „neue Mächte“ in den internationalen Beziehungen, dass Entstehen von „neuen globalen vernetzten Gewaltakteuren und der weltökonomische und -politische Bedeutungszuwachs Chinas und anderer aufstrebender Mächte (z.B. Indien, Brasilien)“ (Schieder & Spindler 2010, S. 11). Im nächsten Abschnitt kommt es zu drei entscheidenen Kategorisierungen von Schieder und Spindler. Sie erläutern drei große Theoriedebatten und beschreiben diese näher. Die erste große Theoriedebatte, ist die Auseinandersetzung zwischen dem Realismus und dem Idealismus in den 1930er und 1940er Jahren (vgl. S. 12). Sie stellen sich hierbei die Frage: „ob und inwieweit es Fortschritte in den Beziehungen zwischen den Staaten geben kann“ (S. 12). In den 1950er und 1960er Jahren folgte die zweite große Theoriedebatte zwischen den Traditionalisten und den Szientisten. Der entscheidende Unterschied wird hierbei, wie folgt beschrieben, „Während Traditionalisten bei ihrer Begründung von Aussagen über den Gegenstand der internationalen Beziehungen auf die traditionellen Methoden der Intuition, Erfahrung und der Textinterpretation der Geisteswissenschaften rekrutieren, vertraten ihre szientistischen Widersacher ausgehen von der Annahme einer methodologischen Einheit der Wissenschaften die Möglichkeit und Notwendigkeit eines naturwissenschaftlichen Zugangs auch bei der Erkenntnis der sozialen Welt. Erkenntnistheoretisches Ziel einer szientistischen Herangehensweise ist es, auf der Basis einer systematischen Beschreibung und Erklärung zu empirisch überprüfbaren Aussagen und allgemein gültigen Theorien der internationalen Beziehungen zu gelangen“ (Schieder & Spindler 2010, S. 12 f.). In der dritten großen Debatte, kommt es zu einer Auseinandersetzung von verschiedenen Theorien die jedoch in zwei Lager unterteilt werden können. Einerseits die „inter-paradigm-debate“ zwischen den Realisten, Pluralisten (1970er Jahre) und Strukturalisten und andererseits die Debatte zwischen Positivisten und Postpositivisten (1980er Jahre). Als Kernmerkmal der dritten große Debatte wird eine Auseinandersetzung mit den wissenschaftstheoretischen Grundlagen der Disziplin gesehen, welche zahlreiche Annahmen über die Beschaffenheit der internationalen Beziehungen wie etwa die Anarchie des internationalen Systems in Frage stellt (vgl. S. 13). Auf Grund einer zunehmend komplexen Theorielandschaft ist für Schieder und Spindler klar, dass der Bedarf an einer Einführung in die Theorien der Internationalen Beziehungen vorhanden ist. Für sie ist es elementar wichtig, dass in der universitären Lehre die wichtigsten gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre, auf den Politikfeldern: Sicherheit, Herrschaft, Wirtschaft, Umwelt und Kultur theoretisch bearbeitet und mit diesem Band den Studierenden und Lehrenden näher zu bringen (vgl. S. 15). Es ist entscheidend, dass Studierende bereits zum Beginn ihrer Ausbildung lernen, Theorien zu reflektieren und diese auch anwenden zu können. Dies ist eines der Ziele, die dieses Sammelband verfolgt. Ein weiteres Ziel ist es, die Leser des Sammelbandes einen erweiterten Horizont an weiterer Fachliteratur über internationale Beziehungen zu geben. Sie verweisen hierbei auf Seite 16 auf Werke von: Schimmelfennig, Schöningh und Lehmkuhl. Dies zeigt, dass Spindler und Schieder nicht nur auf ihr Sammelband pochen, sondern auch weiterführende Literatur angeben, damit die Leser/Studenten/Lehrenden ein erweitertes Angebot an Materialen erhalten. Eine zentrale These von den Herausgebern lautet „Die didaktische Aufbereitung des Wissens über Theorien der Internationalen Beziehungen entscheidet maßgeblich über die Qualität der Lehrbücher und ist folglich ein zentrales Kriterium für die Wahl des richtigen Buches“ (S. 17). Sie wollen damit ausdrücken, dass zuvor publizierte Bücher sich eher mit den „großen Theorien“ der 1970er und 1980er Jahren beschäftig haben und dies bringen sie auch durch eine Studie zum Vorschein. Diese Studie aus dem Jahr 2001 besagt, dass die Studierenden in erster Linie über die großen Theoriedebatten der 1970er und 1980er Jahre sozialisiert werden und aktuelle Theorienentwichklung in der deutschen Curricula, der Internationalen Beziehungen nur geringen Anteil findet (vgl. Alber/Hellmann 2001). Um dies zu ändern, gehen die Herausgeber mit ihrem Sammelband eine neue Herangehensweise an die ThematikTheorien der Internationalen Beziehungenein. Sie nutzen in ihrem Band eine Darstellung der wichtigsten Theorien der Internationalen Beziehungen, über eine Übersicht verschiedener Theorieentwürfe und Theoretiker (vgl. Schieder & Spindler 2010, S. 27) Zudem werden wie Anfangs beschrieben, Referenztheoretiker/innen integriert. Es wurden stets Referenztheoretiker/innen ausgewählt, deren Theorie oder theoretischer Ansatz den Rahmen für die Theorienentwicklung festlegte und damit repräsentativ wurden (vgl. S. 29). Alle einzelnen Beiträge folgen immer dem gleichen Schema (bestehen immer aus fünf Komponenten). Schieder und Spindler wollen infolgedessen Kontinuität in allen Beiträgen integrieren, damit die Leser/Studenten/Lehrenden jede Theorie immer im gleichen Muster erarbeiten/verstehen können. Der erste Teil ist stets dieEinleitung, hierbei geht es um die Veranschaulichung des grundlegenden Verständnis der jeweiligen Theorie. Hinzukommend wird sich der Darstellung des historisch-politischen Kontextes gewidmet. Dies dient, wie am Anfang bereits erläutert, der Verknüpfung der Theoriebildung der internationalen Beziehungen mit den realhistorischen Ereignissen (vgl. S. 29). Der zweite Teil beinhaltet „die Rekonstruktion und Entfaltung der Theorie des gewählten Referentheoretikers bzw. der Referenztheoretikerin“(ebd.). In diesem Abschnitt sind entscheidende Fragen erläutert wie zum Beispiel,durch welches Grundverständnis sich der jeweilige Referenztheoretiker/in in den internationalen Beziehungen auszeichnet? Welche sind die zentralen Frage- und Problemstellungen seiner/ihrer Theorie? Welche Erklärungsfaktoren werden herangezogen, auf welcher Analyseebene und mit welchem Akteur?Im dritten Teilabschnitt befindet sich immer, dietheorieinternen Differenzierungen und konzeptionellen Querverbindungen, Weiterentwicklungen und die interne Kritik(S. 30). Durch den Einsatz von Referenztheoretikern zu den jeweiligen Theorien, haben sich Schieder und Spindler Experten der jeweiligen Theorie herangeholt und bekommen dadurch einen repräsentativen Einblick. Im vierten Teilabschnitt erfolgt eineDarstellung und Rezeption der externen Kritik. In diesem Abschnitt werden Fragen beantwortet wie beispielsweise,„Was sind die Hauptpunkte der aus anderen theoretischen Strömungen heraus geäußerten Kritik?oderWelche Relevanz hat die Theorie für die heutige Diskussion und wie innovativ ist ihr Forschungsprogramm?“(ebd.). Im Großen und Ganzen geht es hierbei, um die externe und interne Kritik des theoretischen Ansatzes der jeweiligen Theorie. Die Herausgeber wollen dadurch, nicht nur die jeweiligen Referenztheoretiker/innen als den perfekten Erklärungsansatz der Theorie darstellen, sondern auch diese Ansätze kritisch bewerten und erläutern. Im letzen Teilabschnitt befindet sich eindidaktisch aufbereitetes Literaturverzeichnis. Es dient der Vertiefung, in dem es explizit auf die wichtigsten Primär- und Sekundärtexte verweist (vgl. S. 31). Es entsteht auf diese Weise eine Möglichkeit, über die jeweiligen Theorien erweiterte Kenntnisse zu erlagen. Denn der Ansatz des Lehrbuches ist es, einen Einstieg in die MaterieTheorien der Internationalen Beziehungenzu geben. Falls eine vertiefte Auseinandersetzung einer jeweiligen Theorie angestrebt wird, legen sie mit der Primär- und Sekundärliteratur einen Grundstein dafür. Das die didaktische Komponente so ausgeprägt ist, liegt einerseits am Motiv der Herausgeber, beide können mehrjährige Lehrerfahrungen an verschiedenen Universitäten vorweisen, und andererseits an den zu erreichenden Lernzielen, erstens die „Sensibilisierung für den Theorienpluralismus in den internationalen Beziehungen und zweitens die „Aneignung der inhaltlichen Kenntnis“ (S. 18).
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- Quote paper
- Anonymous,, 2017, Buchbesprechung zu "Theorien der Internationalen Beziehungen" von Schieder & Schindler, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/383202