Auswirkungen von Computerspielen auf Kinder und Jugendliche


Seminararbeit, 2002

16 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Kategorisierung der Spielprogramme
2.1 Merkmale von Computerspielen
2.2 Actionspiele
2.3 Abenteuerspiele
2.4 Simulationsspiele
2.5 Denkspiele

3 Unterschied zwischen kindlichem Spiel und Computerspielen
3.1 Funktion, Auswirkung und Sinn des Spiels
3.2 Computerspiele im Spielalltag
3.3 Beliebtheit des PC-Spiels Pokémon
3.4 Computerspiele als Lernsoftware

4 Wirkung von Computerspielen
4.1 Wahrnehmung/ Soziale Wahrnehmung
4.2 Soziale Dimension
4.3 Elektronische Ersatzpartner oder Spielgefährten
4.4 Einfluss der medialen Welt auf die Identität
4.5 Bedeutung des Computerspiels in der Kinder- und Jugendbiographie

5 Konträre Argumente
5.1 Potentielle Gefahren von Computerspielen
5.2 Gestörte Lebenswelt, gestörte Psychomotorik
5.3 Exkurs: Implizites Wissen
5.4 Interventionsmöglichkeiten für Eltern und Erzieher

6 Schlussbetrachtung

7 Anhang

Literaturverzeichnis
Quellenverzeichnis

1 Einleitung

Computerspiele sind besonders bei jüngeren Kindern beliebt, gerade, wenn sie über ältere Geschwister oder ihre Eltern Zugang dazu haben. In den USA wurde der Begriff Netgeneration geprägt. Tatsächlich beschäftigt sich eine übergroße Anzahl der Kinder schon in jungen Jahren mit dem Computer. Im Jahre 1998 waren es ca. 17 Millionen US-Kinder. Für 2002 schätzt man 38,5 Millionen (vgl. PSYCHOLOGIE HEUTE, Januar 2002, Sozial isolierte Netzgenerationen, S. 10).

Im Herbst 2001 verkündete die Bundesbildungsministerin, dass jede deutsche Schule über einen Internet-Anschluss verfügt, was in Europa einzigartig sei. Statistisch gesehen teilten sich vierzig Schüler einen Rechner. Unter Pädagogen setzt sich heute die Auffassung durch, dass der Computer gerade in der derzeitigen Bildungskrise ein sinnvolles Hilfsmittel sein kann. Die Vorzüge sind zahlreich.

Die wichtigste Funktion von Medien und somit auch von Computerspielen, ist die Möglichkeit zur Projektion eigener Wünsche oder Ängste, sowie die Hilfestellung bei der Aufarbeitung von unbewältigten Problemen. PC-Spiele bieten mit ihren Themen und Inhalten (Symbolen) einen Spiegel für das, was Kinder in ihrem Inneren beschäftigt. Ähnliche Funktionen haben in früherer Zeit Märchen wahrgenommen.

Das massenhafte Angebot an Spielen ist kaum überschaubar. Computerläden, Kaufhäuser oder gut ausgestattete Buchläden bieten ein umfangreiches Angebot von Lernprogrammen oder Spielsoftware an. Gute und geeignete Software auszuwählen ist nicht einfach. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass Kinder in erster Linie Spaß am Spielen haben sollen und nicht unbedingt etwas lernen müssen.

Viele Eltern und Pädagogen fragen sich, ob häufiges und langes Spielen nicht schädlich für ihr Kind ist. Computerspiele beanspruchen wesentlich mehr Zeit, als bspw. Fernsehsendungen. Ob sich Kinder schon vor ihrer Einschulung mit dem Computer beschäftigen sollen oder nicht, wird auch weiterhin umstritten bleiben.

Die Nutzung des Computers durch Kinder und Jugendliche ist im Laufe der letzten Jahre zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Eine der Ursachen dafür ist die Tatsache, dass Computer in immer mehr Lebensbereichen Eingang gefunden haben. In Schulen werden sie als begleitendes Unterrichtsmedium benutzt, zuhause verwendet man sie überwiegend als Spielgeräte. Im Arbeits- und Berufsleben sind die Geräte in Produktion und Verwaltung kaum noch wegzudenken.

Die Begriffe Jugend, Computer und Zukunft sind mittlerweile so eng miteinander verknüpft, dass sie sich schon als Synonym in den Köpfen von Jung und Alt festgesetzt haben (vgl. ’Vom Kreativen Umgang mit Computern’, Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung, Remscheid, 1988, S. 11).

2 Kategorisierung der Spielprogramme

2.1 Merkmale von Computerspielen

Die Hardware eines Computers besteht aus Komponenten unterschiedlichen Typs, welche in einem Gehäuse untergebracht sind. Bildschirm, Tastatur, Maus, Joystick oder Geräte mit ähnlicher Funktion gehören ebenfalls zu einem PC-System. Die Software besteht aus einer unzähligen Menge an Spielen und Anwendungen, die auf verschiedenen Datenträgern (Disketten, CD-ROM, DVD, etc.) angeboten werden.

Wesentliche Merkmale von Computerspielen sind filmartige bzw. buchartige Handlungsfolgen, die Teil einer eigenen Welt sind. Menschen verbinden oft die Spielwelt mit der eigenen Lebenswelt. Feedback-Elemente sind ein besonderer Reiz, da der Spieler mit ihrer Hilfe Rückmeldungen über sein Verhalten im Spiel erhält.

Die Inhalte von Computerspielen sind eingewoben in ein massenmediales System mit festgelegten Mustern und Strukturen.

2.2 Actionspiele

Actionspiele sind besonders bei Kindern bestens bekannt und beliebt. Solche Handlungsgeladenen Spiele sprechen das Reaktionsvermögen des Spielers an. Man unterteilt sie in Schieß-, Plattform- und Präzisionsspiele. Das wesentliche Merkmal ist die Anforderung an sensumotorische Fertigkeiten. Konzentrationskraft, Reaktionsschnelligkeit und Ausdauer werden in Form einer geübten Auge-Hand-Koordination und motorischer Geschicklichkeit geübt.

2.3 Abenteuerspiele

Bei Abenteuerspielen wird der Spieler in die Handlung, die sich meist über mehrere Episoden erstreckt, miteinbezogen. Abenteuerspiele gleichen einem Film oder Roman, wobei aktiv auf den Spielverlauf Einfluss genommen werden kann. Sie können dazu beitragen, die Kreativität des Spielers anzuregen.

2.4 Simulationsspiele

Simulationsspiele wie Flug- oder Autosimulationen sind bei Kindern sehr beliebt, da oft Lernprogramme integriert sind. Der Spieler kann das Spiel unterbrechen, um das Programm zu einem bestimmten Thema zu befragen. Simulationsspiele eröffnen enorme Lernmöglichkeiten. In bestimmten Fällen können mit solchen Programmen Fertigkeiten konkret geübt werden, wie es auf andere Art kaum möglich wäre.

2.5 Denkspiele

Denkspiele beruhen vor allem auf einer intellektuellen Anstrengung von Seiten des Spielers. Zeit spielt hier, im Gegensatz zu anderen Spielekategorien, eine untergeordnete Rolle. Sie bieten zahlreiche Lernmöglichkeiten, mit denen das Kind verschiedene intellektuelle Fähigkeiten trainieren kann.

3. Unterschied zwischen kindlichem Spiel und Computerspielen

3.1 Funktion, Auswirkung und Sinn des Spiels

Im Leben des Kindes haben Spiele einen hohen Stellenwert. Das Kinderspiel ist eine durch Absprachen und Regelungen festgelegte Tätigkeit, die eine spielerische Auseinandersetzung, Erkundung und Übung des Umgangs mit der Welt darstellt. Ein Merkmal des Spiels ist der Selbstzweck, welcher durch besondere Erfahrung bei der ausführenden Tätigkeit gekennzeichnet ist. Das Kind fühlt sich optimal beansprucht. Der Handlungsablauf geht glatt und flüssig vonstatten, die Konzentration erfolgt von selbst. Das Zeiterleben wird weitgehend ausgeschaltet und geht in der Tätigkeit auf. Das Kind konstruiert eine andere Realität. Wiederholungen und Rituale prägen oft das Spielverhalten.

Sigmund Freud legt den Schwerpunkt auf die Wunscherfüllende Funktion des Spiels. Das Spiel gehorcht dem Lustprinzip, da tabuisierte Impulse ausgelebt werden können. Durch Ausleben früherer Probleme bzw. unerlaubter Triebwünsche wird das Kind von seinen Ängsten befreit. Der Mechanismus der Bewältigung von nicht verarbeiteten Alltagserfahrungen ist die Wiederholung, durch die sich das Kind zum „Herrscher der Situation“ macht und mögliche Konflikte nachträglich verarbeiten können.

Dagegen herrscht außerhalb des Spiels das Realitätsprinzip. Das Spiel übernimmt Aufgaben der Lebensbewältigung zu einem Zeitpunkt, wo andere Techniken und Möglichkeiten noch nicht zur Verfügung stehen (vgl. ’Entwicklungspsychologie’, Oerter/ Montada, 1998 Psychologie Verlags Union, Weinheim, S. 250, 251).

3.2 Computerspiele im Spielalltag

Computergestützte Spielwaren und reine Computerspiele, die mit Home Computer und PC gespielt werden können, haben sich zunehmend im Spielalltag von Kindern und Jugendlichen verbreitet. Meistens findet der erste Kontakt mit dem Computer über Spiele statt.

Kinder und Jugendliche assoziieren mit dem Computer ein modernes technisches Spielzeug. Sie wachsen in Medienwelten auf, in denen der PC seinen selbstverständlichen Platz neben den anderen Medien einnimmt.

Computerspiele stellen eine Form des Spiels dar, dessen Besonderheit darin liegt, dass Spielinformationen symbolisch sind. Eine Reaktion auf diese Informationen ist nur eingeschränkt mit Tastatur, Maus oder Joystick möglich. Die Eingabe von Daten führt zur Rückmeldung auf dem Bildschirm, so dass der Spielende ständig die Erfahrung von Kontrolle über das Spiel macht. Der Spielende gewinnt somit Sicherheit im Spiel, übt Kontrolle und Macht aus und geht Risiken ein, die außerhalb der Spielsituation keine Konsequenzen haben.

Computerspiele gehören heute zur Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Sie können Spielmittel und Spielpartner sein, der aufgrund von erkennbaren Eigenschaften und Verhaltensweisen eine Fehlbarkeit und damit Menschlichkeit vorspielt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Auswirkungen von Computerspielen auf Kinder und Jugendliche
Hochschule
Hochschule Ludwigshafen am Rhein
Veranstaltung
Seminar Pädagogik
Note
2,0
Autor
Jahr
2002
Seiten
16
Katalognummer
V38322
ISBN (eBook)
9783638374156
ISBN (Buch)
9783656313434
Dateigröße
513 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Auswirkungen, Computerspielen, Kinder, Jugendliche, Seminar, Pädagogik
Arbeit zitieren
Sylvana Mengel (Autor:in), 2002, Auswirkungen von Computerspielen auf Kinder und Jugendliche, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38322

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