Die Forschungsarbeit "Deutschsprachiger Rap: Praktiken der Zuschreibung in der Migrationsgesellschaft" bewegt sich im multikulturellen Feld der deutschsprachigen Rap-Musik und geht im Kern folgenden Fragestellungen nach: Inwiefern definieren Rapper das Eigene und das Fremde durch ihre Texte? Existiert in der Rap-Szene eine Praxis der kulturellen und ethnischen Abgrenzung? In welchem Maße werden Zuschreibungen verwendet, um ein Machtverhältnis oder eine Überlegenheit auszudrücken?
Als Untersuchungsgegenstand dient die einschlägige Literatur aus dem Feld der Cultural Studies zum Phänomen des Othering und der Praktiken von Zuschreibung, eine Reihe von Beiträgen und Untersuchungen zur Rap-Szene in Deutschland sowie ausgewählte Songtexte deutschsprachiger Rap-Künstler. Darüber hinaus wird auf biographische Informationen, Medienberichte und vorhandene Interviews zurückgegriffen, um exaktere Einordnungen treffen zu können. In direkter Verknüpfung mit den Songtexten als maßgeblichem Untersuchungsgegenstand, wird die Textanalyse und -interpretation als vorwiegende Methode dieser Arbeit herangezogen.
Hierbei gilt es zu beachten, dass interpretative Verfahren nicht frei von subjektiver Wertung sind und damit keine reine Objektivität gewährleisten können. Besonders das untersuchte Musikgenre, in dem die Lyrik stark im Vordergrund steht, bedient sich vielen Metaphern und Umschreibungen. Aus diesem Grund wird das Hauptaugenmerk auf Inhalte gelegt, die sich ihren Merkmalen nach möglichst eindeutig Praktiken der Zuschreibung zuordnen lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Klärung wichtiger Begriffe und Hintergründe
- Migrationsbegriffe in Deutschland
- Einordnung und Differenzierung von HipHop und Rap
- Anriss der Geschichte des deutschsprachigen Rap
- Praktiken der Zuschreibung: Othering, Rassismus, Antisemitismus
- Zuschreibungspraktiken im Rap - der aktuelle Forschungsstand
- Praktiken der Zuschreibung im deutschsprachigen Rap
- Der Rapper mit Migrationshintergrund
- ,Kanaken-Rap' und,Azzlack-Rap'
- Der Standpunkt: Selbst- und Fremddefinitionen im Battle-Rap
- Fazit
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht Zuschreibungspraktiken im deutschsprachigen Rap. Sie analysiert, inwiefern Rapper das Eigene und das Fremde durch ihre Texte definieren und ob in der Rap-Szene eine Praxis der kulturellen und ethnischen Abgrenzung existiert. Die Arbeit beleuchtet auch, in welchem Maße Zuschreibungen verwendet werden, um ein Machtverhältnis oder eine Überlegenheit auszudrücken.
- Die Rolle von Zuschreibungspraktiken im deutschsprachigen Rap
- Die Konstruktion von Identität und Fremdheit in Rap-Texten
- Der Einfluss von Migration und kultureller Diversität auf die Rap-Kultur
- Die Bedeutung von Sprache und Rhetorik in der Konstruktion von Machtverhältnissen
- Die Verwendung von Stereotypen und Klischees im Rap-Diskurs
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und präsentiert einleitend das Konzept des Othering, um die Komplexität der Zuschreibungspraktiken zu verdeutlichen. Das zweite Kapitel beleuchtet die verschiedenen Bedeutungen von Migrationsbegriffen, differenziert zwischen HipHop und Rap und gibt einen kurzen Überblick über die Geschichte des deutschsprachigen Rap. Kapitel drei stellt den aktuellen Forschungsstand zum Thema Zuschreibungspraktiken im Rap dar. Das vierte Kapitel bildet den Kern der Arbeit und untersucht in verschiedenen Unterkapiteln, wie Rapper mit Migrationshintergrund in ihren Texten mit Zuschreibungen umgehen, die Bedeutung von ,Kanaken-Rap' und,Azzlack-Rap' sowie die Selbst- und Fremddefinitionen im Battle-Rap.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen der Arbeit sind Zuschreibungspraktiken, Othering, Rap, HipHop, Migrationshintergrund, kulturelle Diversität, Sprachgebrauch, Machtverhältnisse, Stereotype, Klischees, Selbst- und Fremddefinitionen, Battle-Rap. Die Arbeit befasst sich mit dem Einfluss von Migration und kultureller Vielfalt auf die Rap-Kultur und analysiert die Verwendung von Sprache und Rhetorik in der Konstruktion von Machtverhältnissen.
- Quote paper
- Moritz Bibow (Author), 2017, Deutschsprachiger Rap. Praktiken der Zuschreibung in der Migrationsgesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/383646