Die Auswirkungen von Maschinen auf das Leben der Menschen wurden immer schon kontrovers diskutiert. Mit dem Einzug von Maschinenteilen in den menschlichen Körper, zum Beispiel durch Prothesen, wird dieses Thema greifbarer als je zuvor. Menschen werden maschinenähnlicher und Maschinen werden immer menschenähnlicher, wie man zum Beispiel an den immer natürlicher werdenden Dialogen mit automatisierten Telefonhotlines feststellen kann. In dieser Arbeit werden zwei verschiedene Positionen zu den gesellschaftlichen Auswirkungen der Vereinigung von Mensch & Maschine verglichen und auf ihre Plausibilität hin überprüft. Zum einen wird die Position von William Gibson beschrieben, dem Vater des Cyberpunk und dem Erfinder des Cyberspace, der bereits in den achtziger Jahren auf mögliche Probleme derartiger Technologien hinwies. Dem wird die Position von Donna Haraway gegenübergestellt, die in der Erschaffung von Cyborgs, also der Vermischung von Mensch und Maschine, eine Chance für den Feminismus und die Position der Frauen in der Gesellschaft sieht. Auch Haraway entwickelt Szenarien, die negative Auswirkungen dieser Vermischung nahelegen. Beide Positionen werden getrennt voneinander auf logische Richtigkeit und inhaltliche Glaubwürdigkeit hin überprüft und anschließend miteinander verglichen. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Positionen werden herausgestellt und die Überzeugungskraft ihrer jeweiligen Schlussfolgerungen kritisch hinterfragt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung Borging
- Borging und seine gesellschaftlichen Auswirkungen bei Donna Haraway
- William Gibsons Neuromancer
- Möglichkeiten des Borging in William Gibsons Neuromancer
- Gesellschaftliche Auswirkungen des Borgings in Neuromancer
- Die Gesellschaftsstruktur in Neuromancer
- Das Körperbild in Neuromancer
- Das Kontinuum von Mensch und Maschine in Neuromancer
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Begriff des Borging und untersucht seine Auswirkungen auf die Gesellschaft, insbesondere im Kontext der Science-Fiction-Literatur. Die Arbeit befasst sich mit den Werken von William Gibson und Donna Haraway und analysiert ihre Positionen zu den gesellschaftlichen Folgen von Borging-Technologien.
- Die Definition von Borging in der Literatur und ihre Anwendung auf die Werke von Gibson und Haraway
- Die gesellschaftlichen Auswirkungen des Borging, insbesondere in Bezug auf das Selbstbild des Menschen, moralische Werte und den Status in der Welt
- Der Vergleich der Positionen von Gibson und Haraway zum Borging und dessen Auswirkungen
- Die Rolle des Cyborgs als Symbol für die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine in der Literatur und in der Gesellschaft
- Die Entwicklung des Körperbildes und des Selbstverständnisses im Kontext des Borging
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Thematik des Borging vor und beleuchtet die Bedeutung des Begriffs im Kontext der Trennung von Körper und Geist.
- Das Kapitel „Begriffsbestimmung Borging" analysiert die Definition des Borging und untersucht die verschiedenen Arten von Borging, die in der Literatur vorkommen.
- Das Kapitel „Borging und seine gesellschaftlichen Auswirkungen bei Donna Haraway" untersucht Haraways Position zum Borging und dessen Bedeutung für die Gesellschaft. Der Cyborg wird als eine Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, Tier und Organismus, physisch und nichtphysisch betrachtet.
- Das Kapitel „William Gibsons Neuromancer" analysiert Gibsons dystopischen Roman „Neuromancer" und untersucht die Möglichkeiten und Auswirkungen des Borging in diesem Kontext. Die Analyse konzentriert sich auf die Gesellschaftsstruktur, das Körperbild und das Kontinuum von Mensch und Maschine im Roman.
Schlüsselwörter
Borging, Cyborg, Donna Haraway, William Gibson, Neuromancer, Cyberpunk, Gesellschaftliche Auswirkungen, Selbstbild, Moral, Status, Körperbild, Mensch-Maschine-Kontinuum, Transgenese, Technologie.
- Arbeit zitieren
- Franz Wegener (Autor:in), 2005, Folgen der Vereinigung von Mensch und Maschine bei Gibson und Haraway, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38425