Noch heute finden sich in Augsburg eine Reihe von Erinnerungsorten an die NS- Zeit, die allerdings kaum wahrgenommen werden. Das Rahmenthema des Wissenschaftspropädeutischen Seminars, welches da lautet „Spurensuche - Augsburg im Nationalsozialismus“, lädt ein, die Augen zu öffnen und genauere Informationen über bestimmte Augsburger Bürger, Straßen, Siedlungen und Häuser herauszufinden.
Von besonderer Wichtigkeit ist es, sich mit dem damals ausgeprägten Antisemitismus auseinander zu setzen, da Fremdenhass und Rechtsradikalismus leider immer noch höchst aktuell sind. Die zurzeit geführte Flüchtlingsdebatte gibt Anlass gewisse Parallelen zu ziehen: Brennende Flüchtlingsheime erinnern stark an die brennenden Synagogen in der Reichspogromnacht am 9. November 1938.
Es ist also wichtig, dass vor allem unsere Generation von Schülern und Schülerinnen an die Erfahrungen aus der NS-Zeit anknüpfen kann und der Bogen ins Heute gespannt wird. So beschäftige ich mich in dieser Seminararbeit mit dem Thema „Judenhäuser“, nur eine der getroffenen Maßnahmen in Augsburg während des nationalsozialistischen Regimes, um Juden auszugrenzen, zu deklassieren und letztendlich zu vernichten, und ich versuche durch die Fotografien der heutigen Häuser den Bezug zur Gegenwart zu schaffen.
- Arbeit zitieren
- Magdalena Tutsch (Autor:in), 2015, "Judenhäuser" in Augsburg während der NS-Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/384438
