Die Arbeitswelt, in der Unternehmen heutzutage agieren, wurde in den letzten Jahrzehnten einem starken Wandel unterworfen. Wurde früher überwiegend in kleinen Familienbetrieben für den lokalen Markt produziert, sind es heute die global agierenden Konzerne, die auf allen Märkten dominieren. Die Komplexität und Verflechtung der Märkte hat zugenommen, immer neue Technologien reifen heran und erfordern Umdenken. Auch die Kundenanforderungen und –bedürfnisse steigen in vielen Bereichen. Überdies sehen sich deutsche Unternehmer – bedingt durch den internationalen Handel - einem enormen Kostendruck ausgesetzt, dem nur durch Kostenreduzierung und einer gesteigerten Produktivität im Betrieb begegnet werden kann.
Damit werden die Mitarbeiter eines Unternehmens – gleich welcher Größe – zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor im Wettbewerb. Sie müssen flexibel genug sein, sich den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen und gleichzeitig ein vorausschauendes, unternehmerisches Denken und Handeln zeigen.
Dies stellt neue Herausforderungen an die Führung von Mitarbeitern und die Steuerung ihres Verhaltens. Statt sie wie früher lediglich als „Produktionsfaktoren“ zu behandeln, ihre Arbeit zu verwalten und zu kontrollieren, ist es notwendig, den einzelnen Arbeiter zu einem Verhalten zu motivieren, welches mit den unternehmerischen Zielen in Einklang steht. Nur wenn dies gelingt, ist auf lange Sicht der Erfolg des Unternehmens im Wettbewerb mit der Konkurrenz möglich.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, für das fiktive, aber realistisch angenommene mittelständische Unternehmen NAME Werkzeugbau ein umsetzbares Entlohnungs- und Prämienmodell zu entwickeln. Speziell im Hinblick auf die im Werkzeugbau geforderte Flexibilität und hohe Reaktionsgeschwindigkeit ist es wichtig, die betrieblichen Charakteristika zu eruieren und bei der Lösungsfindung zu beachten.
Die Mitarbeiter sollen durch das neue Entgeltsystem besser motiviert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Zielsetzung der Arbeit
- 1.1 Motivation
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 2. Stand der Forschung und Technik
- 2.1 Vorstellung und Vergleich verschiedener Lohnarten
- 2.1.1 Zeitlohn
- 2.1.2 Akkordlohn
- 2.1.3 Prämienlohn
- 2.1.3.1 Arten von Prämien
- 2.1.3.2 Kombinierte Prämie
- 2.1.4 Zeitlohn mit Leistungsbeurteilung
- 2.1.5 Lohn mit Zielvereinbarung
- 2.1.6 Sonstige neuere Lohnformen
- 2.2 Motivationstheorien und Anreizproblematik
- 2.2.1 Motivations- und Bedürfnistheorien
- 2.2.1.1 Bedürfnishierarchie von Maslow
- 2.2.1.2 Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg
- 2.2.1.3 Interpretation
- 2.2.2 Arbeitsanreize
- 2.2.3 Weitere arbeitsökonomische Ansätze
- 2.2.3.1 Nutzenmaximierung des Individuums
- 2.2.3.2 Voraussetzungen für leistungsstimulierende Wirkung von Vergütung
- 2.3 Übersicht über den Stand der Technik
- 2.3.1 Modelle zur rationalen Wahl der geeigneten Entlohnungsform
- 2.3.1.1 Vorstellung der SEPOL-Methode
- 2.3.1.2 Ablauf der SEPOL-Methode
- 2.3.1.3 Bewertung
- 2.3.2 Beispiele erfolgreich eingeführter Prämiensysteme
- 2.3.2.1 Anwendungsbeispiel der SEPOL-Methode
- 2.3.2.2 Einführung eines Bonussystems in einem Unternehmen der Metallindustrie
- 2.3.2.3 Bonus-Entlohnung im Produktionsbereich der Siemens AG
- 2.3.2.4 Einführung von Prämienentlohnung im Formenbau bei der Siemens AG
- 2.3.2.5 Leistungsabhängige Entlohnung bei der Firma Müller Aufzüge
- 2.3.3 Ablaufplan zur Einführung neuer Entlohnungskonzepte
- 3. Das Unternehmen NAME Werkzeugbau
- 3.1 Gegenstand der Unternehmung
- 3.2 Prozesse und Abläufe im Unternehmen
- 3.3 Personalstruktur
- 3.4 Problemfelder im Unternehmen
- 3.5 Derzeitige Entgeltgestaltung im Unternehmen
- 3.5.1 Vorstellung
- 3.5.2 Bewertung
- 3.6 Anforderungen an ein neues Entgeltsystem
- 3.7 Definition der Ziele
- 3.8 Auftrags- und Kostenstruktur im Unternehmen
- 4. Eigene Ansätze für ein Prämienmodell für die Firma NAME Werkzeugbau
- 4.1 Workshop zur Klärung und Behebung der eruierten Problemfelder
- 4.2 Ziele und Prinzipien
- 4.3 Vorschlag 1: Kombinierte Prämie
- 4.3.1 Beschreibung
- 4.3.2 Vorteile dieses Systems
- 4.3.3 Nachteile dieses Systems
- 4.3.4 Beispielrechnungen
- 4.4 Vorschlag 2: kennzahlenbasierte Einzelprämie
- 4.4.1 Beschreibung
- 4.4.2 Vorteile dieses Systems
- 4.4.3 Nachteile dieses Systems
- 4.4.4 Beispielrechnungen
- 4.5 Vorschlag 3: Einzelprämie aufgrund kombinierter Bewertung
- 4.5.1 Beschreibung
- 4.5.2 Vorteile dieses Systems
- 4.5.3 Nachteile dieses Systems
- 4.5.4 Beispielrechnungen
- 5. Umsetzung des neuen Modells und Empfehlungen zur Einführung
- 5.1 Grundlagen zur Berechnung der auszuschüttenden Prämienhöhe
- 5.2 Übergangsregelungen
- 5.3 Probephase
- 6. Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Erarbeitung eines Entlohnungs- und Prämienmodells für ein mittelständisches Unternehmen im Form- und Werkzeugbau. Ziel ist die Verbesserung der betrieblichen Abläufe und die Steigerung der Mitarbeitermotivation durch ein angepasstes Vergütungssystem. Die Arbeit analysiert bestehende Lohnformen, Motivationstheorien und erarbeitet darauf basierend konkrete Lösungsansätze.
- Analyse verschiedener Lohn- und Prämienmodelle
- Anwendung von Motivationstheorien auf den Kontext des Werkzeugbaus
- Entwicklung eines maßgeschneiderten Prämienmodells
- Bewertung der Vor- und Nachteile verschiedener Ansätze
- Konkrete Umsetzungsempfehlungen für die Einführung des neuen Systems
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und Zielsetzung der Arbeit: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein, erläutert die Motivation für die Arbeit und definiert die konkreten Ziele. Es wird der Aufbau der gesamten Diplomarbeit skizziert und der Leser auf die folgenden Kapitel vorbereitet. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit eines effizienteren und motivierenderen Entlohnungssystems im untersuchten Unternehmen.
2. Stand der Forschung und Technik: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Übersicht über verschiedene Lohnarten (Zeitlohn, Akkordlohn, Prämienlohn etc.), relevante Motivationstheorien (Maslow, Herzberg) und arbeitsökonomische Ansätze. Es werden verschiedene Modelle zur Auswahl geeigneter Entlohnungsformen vorgestellt, wie z.B. die SEPOL-Methode, und anhand von erfolgreichen Praxisbeispielen aus der Industrie illustriert. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse bestehender Literatur und Praxis, um einen fundierten Vergleich für die spätere Modellentwicklung zu ermöglichen.
3. Das Unternehmen NAME Werkzeugbau: Dieses Kapitel beschreibt das untersuchte Unternehmen, seine Prozesse, die Personalstruktur und identifiziert die Problemfelder, die durch ein neues Entlohnungssystem adressiert werden sollen. Es analysiert die derzeitige Entgeltgestaltung und formuliert die Anforderungen an ein verbessertes System, das die Motivation der Mitarbeiter steigern und die Effizienz der Arbeitsabläufe optimieren soll. Der Fokus liegt auf der detaillierten Darstellung der Ausgangssituation im Unternehmen.
4. Eigene Ansätze für ein Prämienmodell für die Firma NAME Werkzeugbau: In diesem Kapitel werden drei verschiedene Prämienmodelle für das Unternehmen entwickelt und detailliert beschrieben. Für jedes Modell werden die Vorteile und Nachteile diskutiert und anhand von Beispielrechnungen die Auswirkungen auf die Mitarbeiterentlohnung verdeutlicht. Der Vergleich der Modelle ermöglicht eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die Auswahl des geeignetsten Systems. Die Kapitel 4.3, 4.4 und 4.5 beschreiben jeweils die einzelnen Vorschläge.
5. Umsetzung des neuen Modells und Empfehlungen zur Einführung: Dieses Kapitel skizziert die praktischen Schritte zur Umsetzung des ausgewählten Prämienmodells. Es beinhaltet die Berechnungsgrundlagen für die Prämienhöhe, beschreibt notwendige Übergangsregelungen und schlägt eine Probephase zur Evaluierung des neuen Systems vor. Der Fokus liegt auf der praktischen Anwendbarkeit des gewählten Modells und der Minimierung möglicher Probleme bei der Einführung.
Schlüsselwörter
Entlohnungssystem, Prämienmodell, Motivation, Werkzeugbau, Produktivitätssteigerung, Mitarbeitermotivation, Leistungsbeurteilung, Zeitlohn, Akkordlohn, SEPOL-Methode, Kennzahlen, Zielvereinbarung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Entlohnungs- und Prämienmodell für NAME Werkzeugbau
Was ist das Thema der Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Entwicklung eines neuen Entlohnungs- und Prämienmodells für das mittelständische Unternehmen NAME Werkzeugbau. Ziel ist die Verbesserung der betrieblichen Abläufe und die Steigerung der Mitarbeitermotivation durch ein angepasstes Vergütungssystem.
Welche Lohnformen werden analysiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene Lohnformen, darunter Zeitlohn, Akkordlohn und Prämienlohn (einschließlich verschiedener Prämienarten und kombinierter Prämien). Es werden auch neuere Lohnformen und Lohnmodelle mit Zielvereinbarungen betrachtet.
Welche Motivationstheorien werden angewendet?
Die Diplomarbeit bezieht sich auf relevante Motivationstheorien, insbesondere die Bedürfnishierarchie von Maslow und die Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg. Diese Theorien werden im Kontext des Werkzeugbaus angewendet, um die Mitarbeitermotivation besser zu verstehen und zu beeinflussen.
Welche Methode zur Auswahl der Entlohnungsform wird vorgestellt?
Die SEPOL-Methode wird als ein Modell zur rationalen Wahl der geeigneten Entlohnungsform vorgestellt. Der Ablauf der Methode wird detailliert beschrieben und bewertet. Zusätzlich werden erfolgreiche Praxisbeispiele aus der Industrie präsentiert.
Wie ist der Aufbau der Diplomarbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung und Zielsetzung, Stand der Forschung und Technik, Beschreibung des Unternehmens NAME Werkzeugbau, Entwicklung eigener Prämienmodelle, Umsetzung des neuen Modells und schließlich Zusammenfassung und Ausblick.
Welche Prämienmodelle werden vorgeschlagen?
Die Arbeit entwickelt drei verschiedene Prämienmodelle: ein kombiniertes Prämienmodell, ein kennzahlenbasiertes Einzelprämienmodell und ein Einzelprämienmodell basierend auf einer kombinierten Bewertung. Jedes Modell wird detailliert beschrieben, inklusive der Vor- und Nachteile sowie Beispielrechnungen.
Wie wird das neue Modell umgesetzt?
Das Kapitel zur Umsetzung beschreibt die praktischen Schritte, einschließlich der Berechnung der Prämienhöhe, notwendiger Übergangsregelungen und einer vorgeschlagenen Probephase zur Evaluierung des neuen Systems.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Entlohnungssystem, Prämienmodell, Motivation, Werkzeugbau, Produktivitätssteigerung, Mitarbeitermotivation, Leistungsbeurteilung, Zeitlohn, Akkordlohn, SEPOL-Methode, Kennzahlen, Zielvereinbarung.
Welche Problemfelder im Unternehmen NAME Werkzeugbau werden adressiert?
Die Arbeit identifiziert spezifische Problemfelder im Unternehmen NAME Werkzeugbau, die durch ein neues, motivierenderes und effizienteres Entlohnungssystem adressiert werden sollen. Diese Problemfelder werden im Detail im entsprechenden Kapitel beschrieben.
Wo finde ich detaillierte Informationen zu den einzelnen Prämienmodellen?
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Prämienmodellen (kombinierte Prämie, kennzahlenbasierte Einzelprämie und Einzelprämie aufgrund kombinierter Bewertung) befinden sich in Kapitel 4 der Diplomarbeit. Jedem Modell sind eigene Unterkapitel gewidmet, die Beschreibung, Vorteile, Nachteile und Beispielrechnungen enthalten.
- Quote paper
- Christian Ferber (Author), 2004, Erarbeitung eines Entlohnungs- und Prämienmodells bei einem mittelständischen Industriepartner im Form- und Werkzeugbau, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38447