Verschiedene Phasen lassen sich hinsichtlich des Umgangs mit der deutschen Minderheit in Polen bestimmen. Die erste Zäsur liegt um das Jahr 1949, die zweite um das Jahr 1989 bzw. 1990. Daher befasst sich diese Arbeit insbesondere mit dem Zeitraum zwischen diesen beiden Marktsteinen. Anhand des Gebrauchs der deutschen Sprache soll untersucht werden, inwieweit versucht wurde beziehungsweise es geglückt ist, die Deutschen zu polonisieren und welche Entwicklung die Sprachproblematik in Polen bis zur Wiedervereinigung Deutschlands nahm.
In diesem Zusammenhang soll beleuchtet werden, wie man den Prozess der Entwicklung nennen kann; ob die Begriffe Assimilation, Integration oder Selbstbehauptung auf diesen am besten zutreffen. Der Aspekt des Sprachgebrauchs wird hier aufgegriffen, da Sprache eines der wichtigsten, wenn nicht das wichtigste Kommunikations- und Identitätsmedium einer ethnischen Bevölkerungsgruppe darstellt und z.B. ein Verwendungsverbot Rückschlüsse auf die Unterdrückung der Identität einer ethnischen Minderheit zulässt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Phasen der sprachlichen und rechtlichen Entwicklungen der deutschen Minderheit in Polen
- Die 1. Phase (1950-1989): Das Verbot der deutschen Sprache in Gebrauch und Lehre
- Die 2. Phase (1989-2000): Die Entwicklung zur vollständigen Anerkennung der deutschen Minderheit in Polen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der deutschen Minderheit in Polen im Zeitraum von 1950 bis 1990, wobei der Fokus auf die sprachliche und rechtliche Situation liegt. Das Ziel ist es, die politischen Maßnahmen der polnischen Regierung in Bezug auf die deutsche Minderheit und deren Einfluss auf den Sprachgebrauch zu analysieren.
- Die Rolle des Sprachverbots in der „Entdeutschung“ der Minderheit
- Der Einfluss von gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen auf die Sprachsituation
- Die Bedeutung der deutschen Sprache für die Identität der Minderheit
- Die Auswirkungen des Sprachverbots auf die Bildung und Kultur der deutschen Minderheit
- Die Frage nach Integration und Assimilation der deutschen Minderheit in Polen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext der deutschen Minderheit in Polen nach dem Zweiten Weltkrieg dar und führt die Zielsetzung der Arbeit ein.
Das Kapitel 2.1 analysiert die erste Phase (1950-1989), in der die deutsche Sprache in Gebrauch und Lehre verboten war. Es beleuchtet die staatlichen Maßnahmen, die gesellschaftlichen Folgen des Sprachverbots und die Auswirkungen auf die Identität der Minderheit.
Schlüsselwörter
Deutsche Minderheit, Polen, Sprachverbot, Entdeutschung, Integration, Assimilation, Identität, Bildung, Kultur, Oberschlesien, Kirche, Politik
- Arbeit zitieren
- Ilka Schillings (Autor:in), 2016, Die deutsche Minderheit in Polen zwischen Assimilation, Integration und Selbstbehauptung in den Jahren 1960-1990. Eine Untersuchung anhand der Sprachproblematik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/384647