Integrierte Nachhaltigkeitsmanagementsysteme. ISO 14001, ISO 45001, EMAS


Hausarbeit, 2017

17 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Entwicklung von Nachhaltigkeitsmanagementsystemen

3 Umweltmanagementsysteme
3.1 EG-Öko-Audit-Verordnung (EMAS)
3.2 DIN EN ISO 14001
3.3 Vorteile eines Umweltmanagementsystems

4 Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystems
4.1 DIN EN ISO 45001
4.2 Vorteile eines Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Anzahl der Organisationen in Deutschland mit einem registrierten Umweltmanagementsystem von 2005 bis 2014

Abb. 2: EMAS Kreislauf

Abb. 3: Official statistics of the European EMAS Helpdesk

Abb. 4: ISO Survey 2015

Abb. 5: ISO 14001

Abb. 6: ISO 45001

1 Einleitung

Schmelzende Polkappen, steigende Wasserspiegel, extreme Wetterbedingungen und vermehrte Umweltkatastrophen. Diese Schlagwörter spiegeln die weitreichenden Folgen des derzeitigen Klimawandels wider. Ausschlaggebend dafür ist die steigende Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre seit Beginn der Industrialisierung. Seitdem „stiegen die Konzentrationen von Kohlendioxid (CO2) bis zum Jahr 2005 um über 35 Prozent, die des Methans (CH4) um 148 Prozent und die des Distickstoffmonoxids (N2O) um 18 Prozent weltweit“.[1] Zusätzlich werden soziale Probleme, wie Kinderarbeit und miserable Arbeitsbedingungen, zu einer immer größeren Herausforderung für Unternehmen. Laut einer Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) von 2013 arbeiten in der Altersgruppe zwischen 5 und 17 Jahren weltweit 265 Millionen Kinder.[2]

Um diese Auswirkungen der Unternehmen auf soziale und umwelttechnische Belange zu vermindern, wurde das Konzept des Corporate Social Responsibility entwickelt. Dieses Konzept dient den Unternehmen als Grundlage, um auf freiwilliger Basis Nachhaltigkeit in ihre Tätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit ihren Stakeholdern zu integrieren. Das Ziel von CSR ist die Optimierung der drei Säulen der Nachhaltigkeit (sozial, ökologisch und ökonomisch). Auf Grundlage der drei Säulen ist es den Unternehmen möglich, Nachhaltigkeitsmanagementsysteme in ihre Unternehmensprozesse zu integrieren, welche dem Zweck dienen, Unternehmen nachhaltiges Handeln zu erleichtern, den Prozess zu strukturieren und dabei das unternehmerische Risiko zu minimieren.

In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, durch welche integrierten Nachhaltigkeitsmanagementsysteme Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsbemühungen im ökologischen und sozialen Bereich optimieren können.

Um das Fundament der wissenschaftlichen Untersuchung zu legen, wird zunächst eine Literaturanalyse von Nachhaltigkeitsmanagementsystemen durchgeführt und auf Basis der Auswertung von Fachliteratur diskutiert. Darauf aufbauend werden im ökologischen Bereich verschiedene Umweltmanagementsysteme und im sozialen Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsysteme analysiert sowie deren Vorteile aufgezeigt.

2 Entwicklung von Nachhaltigkeitsmanagementsystemen

Mit der Entwicklung der Nachhaltigkeitsmanagementsysteme wurde ein methodisches Hilfsmittel zur Systematisierung und Strukturierung der unternehmerischen Nachhaltigkeitsmanagementaktivitäten generiert. Durch die Strukturierung der Aktivitäten des Nachhaltigkeitsmanagements in ein Nachhaltigkeitsmanagementsystem werden diese für Stakeholder transparenter und verbindlicher. Die Nachhaltigkeitsmanagementsysteme werden nach dem Ansatz des Plan-Do-Check-Act (PDCA) Zyklus von Edwards Deming gestaltet, welcher Unternehmen einen Rahmen bietet, Risiken zu minimieren. Zur erfolgreichen Umsetzung eines PDCA Zyklus sind mehrere Managementprozesse erforderlich. Der erste Managementprozess „Plan“ beinhaltet eine Analyse des Ist-Zustandes der ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekte des Unternehmens. Daraufhin werden bei dem Prozessabschnitt „Do“ die Ressourcen und Aufgaben verteilt und Schulungen zum Thema durchgeführt. Bei dem darauffolgenden Prozess „Check“ wird das eingeführte Nachhaltigkeitsmanagement überprüft sowie anhand von internen Audits zur Evaluation bewertet. Zuletzt wird bei dem Managementprozess „Act“ der Nachhaltigkeitsbericht erstellt und das Nachhaltigkeitsmanagementsystem durch die oberste Managementebene bewertet.[3]

3 Umweltmanagementsysteme

Grundsätzlich sind Umweltmanagementsysteme definiert als „die strukturierte und organisierte Form des systematisch ablaufenden betrieblichen und produkt- bzw. leistungsbezogenen Umweltschutzes“.[4] Es werden dabei die Komponenten aller betrieblichen Maßnahmen zum Schutz der Umwelt bei der Planung, Steuerung, Überwachung und Verbesserung mit einbezogen. Die Anzahl der Organisationen in Deutschland mit einem registrierten Umweltmanagementsystem ist seit 2005 stetig gesunken, wobei seit 2014 ein leichter Aufschwung zu erkennen ist. In der folgenden Grafik wird dies deutlich.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Anzahl der Organisationen in Deutschland mit einem registrierten Umweltmanagementsystem von 2005 bis 2014

(Quelle: Statista [2016], o. S.)

Die ersten Ursprünge der Umweltmanagementsysteme entstanden in den späten 70er Jahren des vorherigen Jahrhunderts in den USA. Dort wurden aufgrund von vermehrt aufgetretenen Störfällen und verschärften Umweltvorschriften so genannte „Compliance-Öko-Audits“ durchgeführt. Die Überprüfung von Unternehmen durch Öko-Audits sollte die Einhaltung der Umweltgesetze sowie die Dokumentierung von Umwelthaftungsrisiken eines Unternehmens sicherstellen. Zu Beginn der 90er Jahre formalisierte die EU-Kommission zur Steigerung der Wettbewerbsgleichheit zwischen den Unternehmen die Durchführung von Öko-Audits. Daher trat 1993 die EG-Öko-Audit-Verordnung in Kraft, woraufhin 1996 die internationale Norm ISO 14001 entwickelt wurde.[5] Die europaweit anerkannte EMAS Verordnung und die weltweit anerkannte ISO 14001 ermöglichen den Unternehmen, ihr Umweltmanagement nach einheitlichen und überprüfbaren Vorgaben aufzubauen und offiziell validieren bzw. zertifizieren zu lassen. Weltweit sind derzeit über 320.000 Unternehmen gemäß ISO 14001 zertifiziert und europaweit rund 4000 Organisationen nach EMAS validiert.

3.1 EG-Öko-Audit-Verordnung (EMAS)

Die EMAS III (Eco-Management and Audit Scheme) ist ein europaweit verbreitetes System, um als Unternehmen ein nachhaltiges Umweltmanagement in die unternehmerischen Prozesse zu implementieren und zu betreiben. Zusätzlich erfüllt ein nach der EMAS Verordnung validiertes Umweltmanagementsystem jegliche Anforderungen der ISO 14001 und hat daher ferner die Möglichkeit nach ISO 14001 zertifiziert zu werden. Im Gegensatz dazu ist es für Organisationen, welche bereits den Anforderungen der ISO 14001 erfolgreich Rechnung tragen, einfacher den Einstieg zur EMAS Teilnahme zu erhalten. Ziel der EMAS ist es, die Unternehmen zu motivieren auf freiwilliger Basis ohne gesetzliche Anforderungen ihr Umweltmanagement kontinuierlich zu verbessern. Organisationen, welche den EMAS Anforderungen gerecht werden, werden mit dem EU-Label ausgezeichnet, wodurch die Glaubwürdigkeit der EMAS-Teilnehmer gesteigert wird. Um zusätzliche Transparenz zu schaffen, wird von der jeweiligen Organisation eine jährliche EMAS-Umwelterklärung erstellt sowie durch einen Umweltgutachter geprüft.[6]

Um die EMAS Verordnung erfolgreich in das Unternehmen zu implementieren, erfolgt die Einführung in zehn Schritten, welche nachfolgend dargestellt werden.

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Abb. 2: EMAS Kreislauf

(Quelle: Umweltgutachterausschuss [2015], S. 3.)

Vor der Implementierung der EMAS ist es nötig einige Vorbereitungen zu treffen, wobei Faktoren wie ausreichend Zeit und Wissen sowie Finanzmittel als auch fachkundige Experten eine große Rolle spielen. Daraufhin wird eine erste Umweltprüfung vorgenommen, bei der der Ist-Zustand des Unternehmens in Bezug auf alle Umweltaspekte und deren Auswirkungen ausgearbeitet wird. Mithilfe dieser Grundlage wird nun eine Umweltpolitik ausformuliert, welche die zentrale Richtlinie für das Umweltverhalten der Organisation darstellt.Bei der Umweltpolitik wird das Hauptaugenmerk auf den Stellenwert des Umweltschutzes im Unternehmen und die Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltbelastungen gelegt. Konkretisiert wird die Umweltpolitik durch das Umweltprogramm, in welchem konkrete Ziele und Maßnahmen zur Umweltverbesserung ausgearbeitet werden und welches als Motor der kontinuierlichen Verbesserung dient. Daraufhin werden die Maßnahmen des Umweltprogrammes durch die Optimierung interner Strukturen und Prozesse umgesetzt. Um eine kontinuierliche Verbesserung zu gewährleisten, wird das Umweltmanagementsystem regelmäßig durch eine interne Umweltbetriebsprüfung überprüft. Zusätzlich wird das Umweltmanagementsystem fortwährend von dem obersten Management der Organisation bewertet. Um Transparenz zu schaffen, werden die Inhalte des Umweltprogrammes und der Umweltpolitik in einer Umwelterklärung für die Öffentlichkeit zusammengefasst und durch einen Umweltgutachter geprüft. Abschließend steht die Überprüfung des Umweltmanagementsystems durch einen externen Umweltgutachter. Dieser stellt sicher, dass alle EMAS Anforderungen erfüllt und keine Desinformationen verbreitet wurden. Um dahingehend Transparenz zu schaffen und die Glaubwürdigkeit des Unternehmens in der Öffentlichkeit zu steigern, wird die externe Prüfung als Prüfvermerk in der Umwelterklärung festgehalten. Nachdem die Umwelterklärung durch eine Registrierungsstelle der EMAS validiert und registriert wurde, ist es der Organisation möglich das EMAS-Logo mit der Registernummer für Marketingzwecke zu verwenden, wobei die Werbung auf Produkten ausgeschlossen ist.[7]

Bei der Analyse der EMAS Registrierungen ist ein Rückgang der EMAS registrierten Organisationen von 4163 registrierten Organisationen im März 2014 zu 3943 im Oktober 2016 zu beobachten, welches die nachfolgende Grafik detailliert darstellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Official statistics of the European EMAS Helpdesk

(Quelle: European Commission [2016], o. S.)

Hintergrund dieser Entwicklung ist, dass früher einzeln registrierte Standorte nun zunehmend in einer Sammelregistrierung zusammengefasst werden. Für die Bewertung der Verbreitung von EMAS in Deutschland bietet die Zahl der Standorte inzwischen die aussagekräftigere Referenz. Somit ist die durchschnittliche Anzahl von Standorten im Vergleich zu 2014 von rund 7000 auf über 9000 im Jahre 2016 angestiegen.

3.2 DIN EN ISO 14001

Die ISO 14001 stellt eine weltweit gültige und häufig genutzte Norm dar. Dabei kann sie als ein Leitfaden für die Einführung und Umsetzung des Umweltmanagementsystems und für dessen Zertifizierung angesehen werden. Somit gibt die Norm Anforderungen an die Strukturierung und Steuerung von Prozessen und Verfahren vor.[8]

Die Anzahl der weltweit ISO 14001 zertifizierten Unternehmen steigt laut einer Studie der ISO Survey of Certifications, welche eine jährliche und weltweite Umfrage zum Thema der Anzahl der zugelassenen ISO Zertifizierungen durchführt, regelmäßig an. Die Ergebnisse der Studie werden in nachfolgender Tabelle dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: ISO Survey 2015

(Quelle: International Organization for Standardization [2015], S. 2.)

Im Vergleich zum Jahr 2014 lässt sich im Jahr 2015 ein Anstieg an ISO 14001 zertifizierten Unternehmen von acht Prozent beobachten. Somit waren 2015 weltweit 319.324 anerkannte ISO 14001 Zertifizierungen im Bereich Umweltmanagementsysteme registriert.

Zur Erreichung der vom Unternehmen definierten Umweltziele bedient sich die ISO14001 dem risikobasierten Ansatz des PDCA-Zyklus. Dabei werden zuerst Verfahren und Umweltziele zur Zielerreichung festgelegt sowie beim darauffolgenden Managementprozess diese umgesetzt. Daraufhin werden die umgesetzten Prozesse überwacht sowie schlussendlich optimiert und verbessert.

Damit ein Unternehmen ISO 14001 zertifiziert werden kann, ist es nötig einen vorgegebenen Zertifizierungsprozess zu durchlaufen. Dieser wird in der folgenden Grafik dargestellt.

[...]


[1] Umweltbundesamt [2014], o. S.

[2] Vgl. Terre des hommes [o. J.], o. S.

[3] Vgl. Kramer [2010], S. 70 f.

[4] Steffens [1998], S. 8.

[5] Vgl. Kehle [2008], S. 3 ff.

[6] Vgl. Umweltpakt Bayern [2001], S. 45.

[7] Vgl. Umweltgutachterausschuss [2015], S. 5 ff.

[8] Vgl. International Organization for Standardization [2015], S. 2.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Integrierte Nachhaltigkeitsmanagementsysteme. ISO 14001, ISO 45001, EMAS
Hochschule
Hochschule Fresenius München
Note
1,0
Autor
Jahr
2017
Seiten
17
Katalognummer
V384917
ISBN (eBook)
9783668597426
ISBN (Buch)
9783668597433
Dateigröße
1324 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
integrierte, nachhaltigkeitsmanagementsysteme, emas
Arbeit zitieren
Iris Reichelt (Autor:in), 2017, Integrierte Nachhaltigkeitsmanagementsysteme. ISO 14001, ISO 45001, EMAS, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/384917

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