Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Hauptteil
2.1. Luthers Wertschätzung der Musik
2.2. Der Ausdruck des Textes durch die Musik
2.3. Luthers musikalischen Einflüsse
2.3.1. Definitionsversuch: Was ist ein idealer Lutheraner?
2.4. J. S. Bach in der lutherischen Tradition
3. Bach, ein idealer Lutheraner
4. Literaturverzeichnis
5. Anhang
5.1. Faksimile Ein neues Lied wir heben an
5.2. Text: Ein feste Burg ist unser Gott (BWV 80)
1. Einleitung
„Johann Sebastian Bach blickte gern auf die Lieder von Martin Luther zurück. Hier fand er das reine Evangelium, dem er seine Tonkunst widmen wollte.“[1] Dies schien Bach, so Gerhard Rödding, eines der wichtigsten Anliegen beim Komponieren von Kirchenmusik zu sein, da er es als Aufgabe sah, den Menschen, ganz im Sinne Luthers, das Evangelium zu vermitteln.[2]
Martin Luther (1483-1546) steht häufig im Zusammenhang mit J. S. Bach, wenn es um die Kirchenmusik geht, da Bach die Melodien und Texte Luthers in seinen zahlreichen Werken, darunter Kantaten, Choralkantaten, Instrumentalkompositionen, aufgegriffen und weiter verarbeitet hat. Nicht selten wird Bach wegen der Weiterverarbeitung jener Melodien und Texte als idealer Lutheraner bezeichnet, da er die lutherische Tradition in Musik und Glauben weiterführte.[3] Bachs Werke werden noch heute zum Gedenken der Reformation in jenem Zusammenhang aufgeführt. Anlässlich des diesjährigen Lutherjubiläums, 500 Jahre Reformation, soll in der vorliegenden Hausarbeit deshalb der Frage auf den Grund gegangen werden, in wieweit Bach als ein Glaubensträger im lutherischen Sinne gesehen werden kann.
Bei der Beantwortung dieser Fragestellung muss zunächst Luthers Wertschätzung der Musik genauer betrachtet werden. Welche sind die musikalischen und theologischen Grundlagen Luthers? Welchen Zweck hat die Musik für ihn? Was soll mit der Musik zum Ausdruck gebracht werden? Wie wurde das reine Evangelium in der Musik verarbeitet? Beispielhaft soll Luthers Lied Ein neues Lied wir heben an im Vordergrund stehen, um die genannten Fragen zu beantworten.
Luther hatte nicht nur Einfluss auf die theologischen Aspekte in den Glaubensansichten vieler, sondern auch einen großen musikalischen Einfluss mit seinen Liedern auf seine Nachwelt. Der musikalische Aspekt soll neben Bach anhand von Kirchenlieddichtern wie Heinrich Schütz, Dietrich Buxtehude und Paul Gerhardt thematisiert werden, da diese sehr bekannten Kirchenlieddichter die Musik und Theologie Luthers sehr wertschätzten. Wie wurden Luthers Lieder und seine theologischen Grundsätze bei ihnen verarbeitet und zu welchem Zweck schrieben sie Kirchenmusik?
Um die These, dass Bach ein idealer Lutheraner sei, bestätigen zu können, muss der Begriff zunächst einmal mit Hilfe der vorherigen Ergebnisse definiert werden. Es soll sich weiterhin der Frage gewidmet werden, welchen Einflüssen Bach unterlag und welche Bedeutung die Musik Luthers für ihn persönlich hatte.
2.Hauptteil
2.1.Luthers Wertschätzung der Musik
Luther gilt neben Paul Gerhardt (1607-1676) als größter deutscher Kirchenlieddichter.[4] Seine zahlreichen Kirchenlieder haben alle den Zweck, das Wort Gottes zu verkünden. Bis Luther die meisten seiner 36 geistlichen Lieder 1523/24 schrieb, studierte er Theologie und Musik. Erwähnenswert ist wohl, dass Luther in einem frommen Elternhaus aufwuchs, jedoch habe dies laut Bernhard Lohse keinen starken Einfluss auf Luthers späteren Werdegang gehabt.[5]
Mit seinem achten Lebensjahr besuchte Luther die Trivialschule, in welcher ihm die Fächer des Trivium gelehrt wurden.[6] Diese drei Fächer der Septem artes liberales (Sieben freien Künste) umfassen die sprachlich-philosophischen Disziplinen wie Rhetorik, Dialektik und Grammatik, welche seit dem Mittelalter als sehr wichtige Lehren zur Grundlage für ein Studium z.B. der Theologie galten.[7] Luther vertiefte diese Lehre, als er 1501-1505 an der Artistenfakultät der Universität Erfurt studierte. Dort wurden beide Teildisziplinen gelehrt, das Quadrivium (mathematisch-musikalische Disziplinen: Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie) und das vorher genannte Trivium. Innerhalb von vier Jahren schloss Luther in Erfurt jenes Grundstudium ab. Die Lehre des Quadrivium ist laut Stalmann „als gründliche musiktheoretische Unterweisung und als intensive Praxis“[8] zu sehen und hatte somit sicherlich einen Einfluss auf die Bedeutung der Musik für Luther.
Nach seinem abgeschlossenen Grundstudium der Septem artes liberales war der Wunsch seines Vaters, dass Luther Jura studierte, doch dieses Studium absolvierte er nie, da Luther sich 1505 durch ein Gelübde dazu verpflichtete Mönch zu werden.[9] Nach seiner Zeit im Kloster folgten die Weihung zum Priester, später ein philosophischer Lehrauftrag an der Universität Wittenberg mit gleichzeitiger Fortsetzung seines Theologiestudiums, folgend die Auszeichnung zum Baccalaureus sententarius [10] und dann die Promotion in Theologie.[11] Es ist wohl davon auszugehen, dass sich Luthers Zeit im Kloster und als Lehrbeauftragter auf seine gesamte nachfolgende Zeit ausprägte und ihn zum Überdenken der derzeit aktuellen kirchenpolitischen Lage brachte, sodass er sich entschied, am 31.10.1517 die 95 Thesen gegen den Ablasshandel in Wittenberg zu verbreiten.
Luther hatte sich als wittenbergischer Reformator zum Auftrag gemacht, für die Gerechtigkeit und Richtigkeit in der Kirche zu sorgen. So gab es auch in den 1520er Jahren eine Auseinandersetzung mit Huldrych Zwingli[12] bezüglich des Abendmahls, da Luther die Gabenbereitungen Brot und Wein als Leib und Blut Jesu Christi sah, während Zwingli ein Vertreter der Idee war, dass diese nur zur Teilhabe diene.[13]
In den Jahren 1520/21 schrieb Luther drei bedeutende reformatorische Werke Von der Freiheit eines Christenmenschen, An den christlichen Adel deutscher Nation und Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche, in welchen seine theologischen Grundsätze deutlich werden. In seinem Werk Von der Freiheit eines Christenmenschen schrieb er „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“[14] Stalmann erläutert hierzu „Der mit Gott versöhnte Mensch ist wahrhaft frei, in dieser Welt Gutes gestaltend zu wirken.“.[15] Luthers Ansicht, etwas verändern zu wollen und das in seinen Augen Gerechte zu tun, wird an dieser Stelle wieder sehr deutlich.
Luthers hoher geistiger Anspruch an die Kirchenmusik lässt sich also auf seine theologische Lehre zurückführen.
Doch was ist nun Musik für Luther? Luther schrieb in der Vorrede des Wittenberger Gesangbuch von 1524, „ich wollt [...] die Musica gerne sehen ym dienst des, der sie geben und geschaffen hat“.[16] Die Musik ist folglich etwas Göttliches/ von Gott gegebenes.
In der Vorrede von 1528 schrieb Luther „Auff das Gotts name alleine gepreiset [...] werde.“,[17] was bedeutet, dass die Musik nicht nur von Gott gegeben ist, sondern der Funktion dient, dessen Schöpfer, also Gott, mit dieser zu ehren.
In der Vorrede zum Babstschen Gesangbuch 1545 belegte Luther dies anhand einer Bibelstelle, Psalm 96,1, in welcher steht: Singet dem Herrn ein newes lied, Singet dem Herrn alle welt. Auch bestimmt Luther in dieser Vorrede genauestens, wie gesungen werden soll, nämlich mit fröhlichem Herzen, wobei er deutlich macht, dass Gott die Herzen der Menschen bereits fröhlich gemacht hat.
„Denn Gott hat unser hertz und mut fröhlich gemacht, durch seinen lieben Son, welchen er für uns gegeben hat zur erlösung von sunden, tod und Teuffel. Wer solchs mit ernst gleubet, der kans nicht lassen, er mus frölich und mit lust davon singen und sagen, das es andere auch hören und herzu komen“[18]
Durch Luther wird in der Vorrede auff alle gute Gesangbücher deutlich, dass die Musik durchaus auch sehr vielseitig und nicht nur dem Menschen gegeben ist.
„Da singen alle Vögelein,
Himel und erden ist der vol,
Viel gut gesang da lautet wol.
Voran die liebe Nachtigal
Macht alles frölich vberal
Mi jrem lieblichem gesang,“[19]
Alle Lebenswesen, wie z.B. die Vögel, machen Musik. Der Begriff der Musik umfasst viel mehr als nur das Menschliche.
1542 schrieb Luther in seiner Vorrede zu der Sammlung der Begräbnislieder „Der Gesang und die Noten sind köstlich, Schade were es, das sie solten untergehen, Aber unchristlich und ungereimpt sind die Text oder wort, die solten untergehen“.[20] An dieser Stelle kommt der theologisch, inhaltliche Aspekt hinzu, denn die Lieder sollen nicht nur zu Gottes Ehren gesungen werden, sondern müssen auch dem göttlichen Anspruch genügen.
Die Verbindung der Theologie und der Musik ist für Luther die Vereinigung des größten Gott gegebenen und soll nur gebraucht werden, um Gott zu loben und darf nicht falsch benutzt werden.
Kurz gesagt sind die Lieder Luthers eine „dichterische Zusammenfassung reformatorischer Theologie“.[21]
2.2. Der Ausdruck des Textes durch die Musik
Luther schrieb 36 geistliche Lieder, in welchen verschiedenste Inhalte thematisiert werden, die jedoch alle mit dem Zielgedanken der Ehrung Gottes komponiert worden sind. Es gibt z.B. Lieder Luthers zu bestimmten Kirchenjahrzeiten, sowie auch Katechismuslieder oder Psalmdichtungen. Luther schrieb sowohl Melodien selber, bezog sich aber auch auf Melodien anderer Musiker, wie z.B. auf Caelius Sedulius‘ A solis ortus cardine in seinem Lied Christum wir sollen loben schon.[22]
Nach Luthers Erkenntnis ist die Musik von Gott gegeben und soll dazu dienen jenem Schöpfer seine angemessene Ehre zu erweisen, der die Musik so vielfältig in die Welt gegeben hat. Um auf das anfängliche Zitat[23] zurückzukommen, welches beinhaltet, dass Luther das reine Evangelium in der Musik verarbeitete, muss sich nun der Frage gewidmet werden, wie Luther all diese Aspekte in seiner Musik verarbeitet hat.
Sein erstes Lied Eyn newes lyed wyr heben an (Ein neues Lied wir heben an) komponierte Luther 1523. Es gilt als „sprechender Beleg für die frühe Wahrnehmung der Reformation“[24]. Luther schrieb dieses Lied nachdem seine Ordensleute, Hendrik Voes und Johann van Esschen am 1. Juli 1523 auf einem Scheiterhaufen in Brüssel hingerichtet worden waren. Diese gelten als die ersten Märtyrer der Reformation. Sie hielten an der Lehre Luthers fest, obwohl dies verboten worden war und ließen sich nicht von ihrer reformatorischen Überzeugung abbringen, sodass sie schließlich dafür sterben mussten.[25]
Über diese beiden Märtyrer schrieb Luther ein Lied und verlieh dem Text einen besonderen künstlerischen Gehalt, indem er dichterisch und musikalisch nicht nur die Geschichte, die den beiden Männern wiederfahren war, wiederspiegelt, sondern die Ehre Gottes in den Vordergrund stellte.
Jenes Lied Luthers lässt sich zunächst wie folgt analysieren:
Gegliedert ist sein Lied in 12 Strophen mit jeweils 9 Versen. Es ist in Balladenform geschrieben, welche sich inhaltlich dadurch auszeichnet, dass eine handlungsreiche, dichterische Erzählung mit einem tragischen Ende geschildert wird. Er verwendet einen Kreuzreim ( a b a b c d c d (e)), welcher alternierende Verse in Form eines 3- bzw. 4-hebigen jambischen Verses vorweist. Abwechselnd sind männliche und weibliche Kadenzen gebraucht worden, welche somit die jeweiligen Verse abwechselnd gefugt und ungefugt beenden.
- x - x - x - x 4-hebiger jambischer Vers mit männlicher Kadenz; gefugt
Eyn newes lyed wyr heben an a
- x - x - x - 3-hebiger jambischer Vers mit weiblicher Kadenz; ungefugt
des wald Got vnser herre. b
Zu singen was Gott hat gethan a
zu seynem lob vnd ehre. b
Zu Brussel in dem nyederlandt c
wol durch zwen iunge knaben d
Hat er seyn wunder macht bekandt c
die er mit seynen gaben d
So reychlich hatt gezyret.[26] e
Das Lied hat einen Ambitus von fa-fa‘ (eine Oktave) und zeichnet sich durch seine einfache und eingängige Melodie aus. Die Verse 1, 3, 5 und 7 haben alle den gleichen Rhythmus von einer Achtelnote mit folgend sieben Viertelnoten und die ersten 3 gesungenen Töne sind zudem immer auf der jeweilig gleichen Tonhöhe.
Die Verse 5 und 7 haben den gleichen Rhythmus und die gleichen Intervalle zwischen den einzelnen Tönen. Der siebte Vers beginnt eine Terz höher als der fünfte Vers. Die Verse 6 und 8 haben ebenfalls den gleichen Rhythmus und die gleichen Tonabstände, wobei Vers 8 eine Quinte tiefer als Vers 6 gesungen wird. Semantisch gesehen sind die Verse 1, 3, 5 und 7 Hauptsätze, welche somit auch ohne die anderen Verse die Hauptbedeutung im Kern trifft.
Eyn newes lyed wyr heben an Der erst recht woll Johannes heyst
Zu singen was Gott hat gethan Seyn bruder Henrich nach dem geyst
Zu Brussel in dem nyederlandt Von dieser welt gescheyden sind
Hat er seyn wunder macht bekandt Recht wie die frummen gottes kindt[27]
Die Geschichte, die Luther in dem Lied nacherzählt ist durchaus eine Tragödie, denn zwei Menschen mussten wegen ihres Glaubens sterben. Dennoch ist ein heiterer Höreindruck wahrnehmbar, welcher durch die immer wieder auftretenden Töne fa- la-do (im heutigen Gebrauch gebrochene F-Dur Klänge) begründet werden kann.
Aber auch der Text ist nicht trostlos geschrieben, denn die erste Strophe handelt davon, wie Gott durch zwei junge Knaben ein Wunder vollbringen konnte. Von dem Lob und der Ehre Gottes wird hier ebenfalls gesprochen und das Lied hat einen fröhlichen Charakter, ganz so, wie Luther möchte, dass ein Lied gestaltet ist: ganz ohne Trübsal und mit viel Freude.[28]
Die Märtyrer Johannes und Heinrich werden in Strophe zwei als fromme Menschen beschrieben, die für Gottes Wort gestorben sind. Auch diese Strophe hat einen heiteren Charakter. Der Tod wird als nichts trauriges dargestellt, „sie hand die kron erworben“[29]. Dies ist somit so zu verstehen, dass Gott den Menschen vom Tod erlöst und ihm das ewige Leben geschenkt hat, sodass dies als eine Ehre gesehen werden könnte, für Gottes Wort zu sterben.[30]
In Strophe drei spricht Luther von der alte feynd, womit er sicherlich den Teufel meint, was sich auch daraus schließen lässt, dass dieser die beiden Märtyrer mit list auch wolt sye tewben, welches wohlmöglich eine Anspielung auf die Bibelstelle Matthäus 4,1-11 sein könnte, in welcher der Teufel versucht, Jesus in der Wüste durch List in Versuchung zu bringen.
Abermals wird der alte Feind in Strophe vier genannt, welcher überwunden war, woraus sich sehr deutlich schließen lässt, dass von dem Teufel die Rede sein muss. Denn in der Bibel steht, dass Gott den Teufel besiegt und überwunden hat.[31] Das Wort vberwunden wird noch durch einen kleinen melismatischen Einschub betont, wodurch die Freude über die Überwindung deutlicher wird, da dies einem Lachen ähnelt.
In der fünften Strophe wird erneut der Tod sehr positiv dargestellt:
Die knaben waren des bereit
sie sprachen frölich Amen.
Sie danckten yhrem vater Got
das sye loss solten werden
des teuffels laruen spiel vnd spot
In den Strophen sechs bis elf wird ebenfalls die Ehre Gottes in den Vordergrund gestellt. Jedes negative Ereignis wird durch etwas positives dargestellt.
In der letzten Strophe wird abermals darauf hingewiesen, dass Gott gedankt werden muss und es wird ein Zukunftsblick gegeben, der war besagt der das hat angefangen. der wird es wol volenden. Die Gläubigen dürfen also darauf hoffen, dass Gott alles richten und zum Guten wenden wird.
In diesem beispielhaften Lied und auch in den anderen Liedern ist zu sehen, dass Luther seinen Glauben durch einen positiven Text zum Ausdruck bringt und dies durch einfache, eingängige und fröhliche Melodien musikalisch ausgestaltet.
[...]
[1] Gerhard Rödding, Ein neues Lied wir heben an. Martin Luthers Lieder und ihre Bedeutung für die Kirchenmusik, Göttingen 2015, S. 144.
[2] Ebd. S. 143.
[3] Konrad Küster, Musik im Namen Luthers. Kulturtraditionen seit der Reformation, Kassel 2016, S. 218.
[4] Joachim Stalmann, Art. „Luther, Martin“, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Zweite, neubearbeitete Ausgabe, hrsg. von Ludwig Finscher, Personenteil, Bd. 11, Kassel und Stuttgart 2005, Sp. 644.
[5] Bernhard Lohse, Martin Luther. Eine Einführung in sein Leben und sein Werk, Dritte, vollständig überarbeitete Auflage, München 1997, S. 35. Ein frommes Elternhaus war zur Zeit Luthers üblich. Dass es jedoch keinen Einfluss auf Luthers Werdegang hatte, wie Lohse schreibt, ist meiner Meinung nach ein strittiges Thema.
[6] Stalmann, Art. „Luther, Martin“, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Sp. 636.
[7] Den Kanon der Septem artes liberales gab es schon in der Antike/ Spätantike. Dieser wurde allerdings erst im Mittelalter Teil der Grundlagen des Theologiestudiums.
[8] Stalmann, Art. „Luther, Martin“, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Sp. 636.
[9] Lohse, Martin Luther. Eine Einführung in sein Leben und sein Werk, S. 37. Es ist nicht nachzuweisen, ob Luther jenes Gelübte undurchdacht aufgrund der Tatsache, dass er sich in Gefahr befand und einen Ort der Zuflucht suchte, abgelegt hatte oder ob er zuvor schon in Erwägung zog, Mönch eines Klosters zu werden.
[10] Nächst höherer Abschluss nach dem Baccalaureus biblicus.
[11] Stalmann, Art. „Luther, Martin“, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Sp. 637.
[12] Huldrych Zwingli (1484-1531), erster Zürcher/Züricher Reformator. Zwingli lehnte jede Musik in der Kirche ab und bevorzugte einen reinen Predigtgottesdienst, was Luthers Ansicht von Musik zum Gotteslob gänzlich widersprach.
[13] Stalmann, Art. „Luther, Martin“, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Sp. 639.
[14] Luther, Martin, D. Martin Luthers Werke, 1520, kritische Gesamtausgabe, Bd. 7, hrsg. von Hermann Böhlhaus Nachfolger, Weimar 1897, S. 21.
[15] Stalmann, Art. „Luther, Martin“, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Sp. 649 f.
[16] Michael Holzinger, Martin Luther. Gedichte Fabeln Sermone, Vollständiger, durchgesehener Neusatz, Berlin 2013, S. 5.
[17] Ebd. S. 6.
[18] Ebd. S. 7.
[19] Ebd. S. 13.
[20] Holzinger, Martin Luther. Gedichte Fabeln Sermone, S. 9.
[21] Stalmann, Art. „Luther, Martin“, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Sp. 645.
[22] Jürgen Heidrich und Johannes Schillig, Martin Luther. Die Lieder, Stuttgart 2017, S. 170.
[23] „Johann Sebastian Bach blickte gern auf die Lieder von Martin Luther zurück. Hier fand er das reine Evangelium, dem er seine Tonkunst widmen wollte.“ Rödding, Ein neues Lied wir heben an. Martin Luthers Lieder und ihre Bedeutung für die Kirchenmusik, S. 144.
[24] Heidrich, Martin Luther. Die Lieder, S. 73.
[25] Heidrich, Martin Luther. Die Lieder, S. 73.
[26] siehe Anhang 5.1. Strophe 1.
[27] siehe Anhang 5.1. Strophe 1 Verse 1, 3, 5, 7 und Strophe 2 Verse 1, 3, 5, 7.
[28] siehe unter 2.1. Luthers Wertschätzung der Musik, S. 4.
[29] siehe Anhang 5.1. Strophe 2, Vers 6.
[30] Römer 6,23: „Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.“ oder auch Philipper 1, 21: „Denn mein Leben ist Christus und Sterben ist mein Gewinn.“
[31] Römer 16,20: „Aber der Gott des Friedens zertrete den Satan unter eure Füße in kurzem. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch.“