Grundidee der Hausarbeit ist die Betrachtung von Dokumenten aus europäisch-ethnologischer Perspektive hinsichtlich ihrer Analysemethoden anhand des Sammelbandes „Documents. Artifacts of Modern Knowledge“, herausgegeben von Annelise Riles. Bisherige Zugänge und Methoden für Dokumente in der Europäischen Ethnologie werden mit den Vorschlägen der Autor_innen in den Beiträgen des Sammelbandes verglichen. Zudem wird der von Riles in ihrer Einleitung zum Sammelband beschriebene größere perspektivische Ansatz für eine zeitgemäße Ethnografie erläutert, den sie als „ethnographic response“ bezeichnet. Anschließend werden noch einige vergleichende Gedanken formuliert zwischen früheren Ansätzen und den Aspekten der Sammelbandautor_innen sowie weiteren (neueren) Methodenbänden wie Hess', Mosers und Schwertls „Europäisch-ethnologisches Foschen“. Zum Schluss folgen dann noch ein paar eigene Überlegungen.
Obwohl es bei der Betrachtung im Rahmen dieser Hausarbeit ursprünglich um das ethnografische Artefakt des Dokuments ging, kristallisiert sich letztlich eher ein anderer Schwerpunkt heraus: Wissen und Wissenspraxen, die anhand von Dokumenten erforschbar werden, sowie die Flexibilisierung der Ethnografie und der Kultur- und Sozialwissenschaften im Allgemeinen. In Bezug auf die Literatur wird die fundamentale Pluralisierung der Lebenswelt und damit verbunden auch der Ethnografie thematisiert. Dabei stellt sich heraus, dass den analysierten Autor_innen wohl vor allem eins wichtig ist: Eine Antwort darauf zu geben, was Ethnografie heute sein kann, wofür sie gut ist bzw. gebraucht wird, und wie sie gestaltet werden sollte. Diese Fragen scheinen die Europäische Ethnologie in den letzten Jahren zu prägen und über die Maßen zu beschäftigen und werden hier andiskutiert. So stellt die Hausarbeit u. a. das Verschwimmen des „methodischen Profils“ der Europäischen Ethnologie heraus sowie die „Ähnlichkeit der Wissenspraktiken von Forschenden und Beforschten“ und die Probleme, die damit einhergehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Kurzvorstellung der betrachteten Texte
- Was sind Dokumente?
- Methoden und Herangehensweisen für Dokumente
- Vorschläge aus Riles' Publikation „,Documents”
- Dokumente als Texte
- Klassifikation und Kategorien
- Nähe und Distanz
- Follow the Career
- Borrow a Method
- Visualität & Accountability
- Ethnographic Response
- Vergleichende Gedanken
- Fazit/Eigene Einschätzung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die methodischen Herausforderungen der Ethnografie im Umgang mit Dokumenten. Sie stellt die Frage, wie sich die Europäische Ethnologie, angesichts der omnipräsenten Rolle von Dokumenten im modernen Leben, diesen begegnen kann. Die Arbeit greift den Sammelband "Documents. Artifacts of Modern Knowledge" von Annelise Riles auf und vergleicht verschiedene Zugänge und Methoden für die Analyse von Dokumenten in der Europäischen Ethnologie mit den Vorschlägen der Autor_innen des Sammelbandes.
- Analysemethoden für Dokumente in der Europäischen Ethnologie
- Flexibilisierung der Ethnografie im Kontext moderner Phänomene
- Bedeutung von Dokumenten als "ethnographic artifacts"
- Vergleich verschiedener Zugänge und Methoden zur Analyse von Dokumenten
- Zukunftsfragen der Europäischen Ethnologie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Bedeutung von Dokumenten in der modernen Gesellschaft heraus und betont deren Relevanz für die europäisch-ethnologische Forschung. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus der Analyse von Dokumenten für die Ethnografie ergeben, und setzt sich mit den methodischen Überlegungen auseinander, die in diesem Kontext von Bedeutung sind.
Grundlagen
Dieser Abschnitt stellt den Sammelband "Documents" von Annelise Riles vor und definiert den Begriff "Dokument" aus unterschiedlichen Perspektiven. Darüber hinaus werden verschiedene Methoden und Herangehensweisen für die Analyse von Dokumenten in der Europäischen Ethnologie vorgestellt.
Vorschläge aus Riles' Publikation „,Documents”
Dieser Teil der Arbeit analysiert die Vorschläge aus dem Sammelband "Documents", um die Flexibilisierung der Ethnografie im Umgang mit Dokumenten zu fördern. Die Beiträge von Annelise Riles und Don Brenneis werden betrachtet, um spezifische Methoden und Ansätze zu identifizieren.
Schlüsselwörter
Ethnografie, Dokumente, Analysemethoden, Europäische Ethnologie, Modernität, "Documents. Artifacts of Modern Knowledge", Annelise Riles, Don Brenneis, Methodenvergleich, Flexibilisierung, "ethnographic artifacts", Formulare, Qualitative Inhaltsanalyse, Ethnomethodologie, Konversationsanalyse.
- Quote paper
- Anja Zeutschel (Author), 2016, Die Ethnografie ist tot – lang lebe die Ethnografie! Analysemethoden für Dokumente anhand des Sammelbandes "Documents" von Annelise Riles, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/385010