Im Zuge der Einführung der neuen EU-Richtlinien, welche das Recycling von Elektro- und Elektronikaltgeräten regeln, ist in nächster Zeit vermehrt mit der Entstehung von Elektro- und Elektronikschrottlagerstätten zu rechnen. Innerhalb einer Brandrisikoanalyse wurde versucht, Aussagen über die Gefahren der Brandentstehung und Brandausbreitung dieser Lagerstätten zu treffen. Des Weiteren war von Interesse, ob sich diese Gefahren wesentlich von denen anderer Lagerstätten in der Industrie unterscheiden.
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Die Zündeigenschaften des Lagergutes sind differenziert zu betrachten. Es bestehen hohe Sicherheitsanforderungen an die Geräte aus Gesetzgebung und Normung, würden diese konsequent von allen Herstellern eingehalten, dann dürfte das von den Geräten ausgehende Brandrisiko nicht sehr groß sein. Da jedoch die Sicherheitsanforderungen aus der Normung nicht gesetzlich verbindlich sind, kann keine genaue Aussage darüber getroffen werden, wie viele Hersteller sich letztlich an diese Anforderungen halten. Des Weiteren ist ungeklärt, ob ein Gerät nach mehreren Jahren Nutzungsdauer, wenn es zu Elektronikschrott wird, noch das gleiche Sicherheitsniveau aufweist wie bei seiner Herstellung.
Es besteht also hinsichtlich der Brandausbreitung ein gewisses Risiko, dies belegt auch ein Brandversuch an einer Auswahl von Hardware-Geräten.
Bei der Konzeption und Planung von Elektronikschrottlagerstätten sollte somit großen Wert auf ein umfassendes Brandschutzkonzept gelegt werden, um unnötige Gefährdungen zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Einleitung
- Wesentliche rechtliche Anforderungen an Lager mit Elektronikschrott
- Beschreibung des Lagergutes
- Elektronikschrott-Verordnung und EU-Richtlinien WEEE und ROHS
- Vorhandene rechtliche Anforderungen
- Anforderungen aus dem Baurecht
- Die Bauordnungen
- Die Industriebaurichtlinie
- Die Kunststofflagerrichtlinie
- Anforderungen aus dem Umweltrecht
- Das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
- Die Elektro-Altgeräte-Richtlinie
- Das Bundes-Immissionsschutzgesetz
- Die Löschwasser-Rückhalte-Richtlinie
- Anforderungen der Schadenversicherer
- Kriterien von Interessenverbänden
- Eventuell resultierende Anforderungen an Elektronikschrottlager
- Anforderungen aus dem Baurecht
- Gestaltung der Lager und mögliche Zündquellen
- Arten der Lagerung
- Lagerstätten innerhalb des Entsorgungsbetriebes
- Gestaltung der Lager
- Mögliche Zündquellen
- Die Aufbereitung der Elektroaltgeräte
- Aus Verarbeitungsprozessen resultierende Zündquellen
- Weitere Brandursachen
- Lagerung und Brandschutz am Beispiel eines Braunschweiger Betriebes
- Betrieb und Lagerung
- Brandschutz
- Lagerbrände
- Arten der Lagerung
- Zündeigenschaften der Lagergüter
- Rechtliche Anforderungen
- Das Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG)
- Die Niederspannungsrichtlinie (73/23/EWG)
- Sicherheitsanforderungen an Elektrogeräte
- Audio-/Video- und ähnliche Geräte
- Elektrische Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke
- Einrichtungen der Informationstechnik
- Prüfverfahren zur Beurteilung der Brandgefahr
- Prüfung mit der Nadelflamme nach DIN EN 60695-2-2
- Prüfungen mit dem Glühdraht
- Glühdrahtprüfung nach DIN EN 60695-2-11
- Glühdrahtprüfung nach DIN EN 60695-2-12
- Glühdrahtprüfung nach DIN EN 60695-2-13
- Prüfverfahren mit 50-W Prüfflamme
- Horizontalbrennprüfung
- Vertikalbrennprüfung
- Prüfverfahren mit 500-W-Prüfflamme
- Einsatz von Flammschutzmitteln in der Elektrotechnik
- Verwendung flammenhemmender Zusätze
- Wirkungsweise von Flammschutzmitteln
- Arten von Flammschutzsystemen
- Brandversuche
- Bewertung der Zündeigenschaften
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit beschäftigt sich mit der Analyse von Brandrisiken in Lagern, die mit Elektronikschrott befüllt sind. Das Ziel ist es, die spezifischen Gefahrenquellen, die mit der Lagerung von Elektroaltgeräten verbunden sind, zu identifizieren und zu bewerten. Dabei werden sowohl die rechtlichen Anforderungen im Bereich des Brandschutzes als auch die Zündeigenschaften des Lagergutes betrachtet.
- Rechtliche Rahmenbedingungen für die Lagerung von Elektronikschrott
- Mögliche Zündquellen und Brandursachen in Elektroaltgeräte-Lagern
- Zündeigenschaften von Elektrogeräten und Materialien
- Brandschutzkonzepte für Elektronikschrottlager
- Bewertung der Brandrisiken und Empfehlungen für Sicherheitsmaßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Thema und die Relevanz der Brandrisikoanalyse von Elektronikschrott-Lagern erläutert. Anschließend werden die wesentlichen rechtlichen Anforderungen im Bereich des Umweltschutzes, des Brandschutzes und der Sicherheit betrachtet.
Im dritten Kapitel geht es um die Gestaltung von Lagern für Elektronikschrott und die Identifizierung von möglichen Zündquellen. Die Analyse fokussiert auf die Aufbereitung von Elektroaltgeräten und die verschiedenen Verarbeitungsprozesse, die zu Bränden führen können. Ein Beispiel eines Braunschweiger Betriebes veranschaulicht die praktischen Herausforderungen im Umgang mit Elektronikschrott.
Im vierten Kapitel werden die Zündeigenschaften von Elektronikschrott-Lagern detailliert untersucht. Die Arbeit beleuchtet die relevanten Normen und Prüfverfahren, die zur Beurteilung der Brandgefahr eingesetzt werden. Dabei werden verschiedene Prüfmethoden wie die Nadelflammen- und Glühdrahtprüfung sowie Flammschutzmittel und deren Einsatz diskutiert. Abschließend werden Ergebnisse von Brandversuchen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Elektronikschrott, Brandrisiko, Lagerung, Brandschutz, Zündeigenschaften, Elektrogeräte, Sicherheitsanforderungen, Prüfverfahren, Flammschutzmittel, Brandversuche, Rechtliche Anforderungen, Umweltrecht, Baurecht, EU-Richtlinien, WEEE, RoHS, Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz, Elektro-Altgeräte-Richtlinie.
- Rechtliche Anforderungen
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2004, Brandrisikoanalyse von Lagern mit Elektronikschrott, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38503