Grundlage für die Entstehung des Mailberger Bundes bildete das Testament Albrechts II., der 1439 in Ungarn verstarb. Albrecht hatte vor seiner Abreise nach Ungarn einen Ständeausschuss bestimmt, der sich um die Verwaltung des Landes kümmern sollte. Nach dessen Tod versammelten sich die Stände, um auf einem Landtag die weitere Verwaltung des Landes zu regeln. Laut dem Testament Albrechts1 sollte der oberste Fürst Österreichs mit der Königinwitwe und von den Ländern gewählten Räten als Verweser des Landes agieren und, falls die Königin einen Sohn bekommen sollte, die Vormundschaft für ihn übernehmen. Nun wurde Friedrich III. eingesetzt, sich als Verweser und Vormund um die Belange Österreichs zu kümmern, wie auch um den Jungen Ladislaus2. Albrechts Witwe jedoch verstieß gegen das Testament ihres Mannes, als sie statt Friedrich seinen Bruder Herzog Albrecht IV. mit der Vormundschaft betraute3. Als Antwort darauf berief Friedrich einen Landtag zu Wien ein, bei welchem die Gesandten der Königin und seines Bruders nicht vorgelassen wurden. Auch der Hubmeister Albrechts, Ulrich Eyczinger, musste aufgrund des Vorwurfs, er würde in seine eigene Tasche arbeiten, sein Amt niederlegen. In der Zwischenzeit war Ladislaus zum König von Ungarn gekrönt worden, Wladislav von Polen wurde jedoch zum Gegenkönig bestimmt und begann mit Thronkämpfen, die der Königin finanziell schwer zu schaffen machten. Um die Verteidigung einiger Gebiete Westungarns gewährleisten zu können, musste sie zuerst Schmuck an Ulrich Eyczinger verpfänden und später Friedrich um Hilfe bitten, der ihr für die Vormundschaft über Ladislaus ein Darlehen von 5000 ungarischen Goldgulden gewährte4. Als nun endgültiger Vormund hatte er jedoch auch mit anderen Problemen zu kämpfen. Die Kriegsführung Albrechts hatte Unsummen verschlungen und die Gläubiger wollten ihr Geld zurück. Etliche Kleinkriege unter Adeligen und Raubzüge von ehemaligen Söldnerführern mussten bewältigt und geschlichtet werden. [...] 1 Im Anhang: Auszug aus Karl Gutkas Artikel: Der Mailberger Bund von 1451, 1. Teil, Hauptpunkte des Testaments, Seiten 52- 53. 2 Siehe Anhang, erster Punkt des Testaments. 3 In: Karl Gutkas: Geschichte des Landes Niederösterreich, Seite 119. 4 In: Max Vanesca: Geschichte Nieder- und Oberösterreichs, Seite 292- 293; Gutkas: Mailberger Bund, Seite 56.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung:
- Grundlage des Mailberger Bundes: Das Testament Albrechts II. und Ursachen für die Entstehung des Mailberger Bundes
- Hauptteil:
- I. Die Entstehung des Mailberger Bündnisses und die erste Fassung der Bündnisurkunde
- II. Der Landtag zu Wien und die endgültige Fassung des Bundes
- Schluss:
- Racheakt oder Machtergreifungsversuch?
- Ein Vergleich von Unterschieden zwischen den Beiträgen von Karl Gutkas und Karl-Friedrich Krieger
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Entstehung und den Hintergründen des Mailberger Bundes, der im Jahr 1451 geschlossen wurde. Die Arbeit analysiert die Ereignisse, die zur Bildung des Bündnisses führten, und beleuchtet die Motive und Ziele der beteiligten Parteien.
- Die Rolle Albrechts II. Testaments bei der Entstehung des Mailberger Bundes
- Der Konflikt zwischen Friedrich III. und den österreichischen Ständen
- Die Bündnisbildung als Reaktion auf Friedrichs Politik
- Die Bedeutung von Ulrich Eyczinger bei der Gründung des Mailberger Bundes
- Die Ziele und Folgen des Mailberger Bundes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet das Testament Albrechts II. als Grundstein für die Entstehung des Mailberger Bundes und erläutert die Ursachen, die zu seiner Bildung führten. Der Hauptteil befasst sich mit der Entstehung des Bündnisses, der ersten Fassung der Bündnisurkunde und dem Wiener Landtag, der die endgültige Fassung des Bundes hervorbrachte.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit behandelt zentrale Themen wie den Mailberger Bund, Friedrich III., Albrecht II., Ulrich Eyczinger, Österreich, Ungarn, Böhmen, Ständeversammlung, Bündnisbildung, Machtkampf, Vormundschaft und politische Rivalität. Die Arbeit analysiert die historischen Ereignisse, die zur Bildung des Mailberger Bundes führten, und untersucht die Motive und Ziele der beteiligten Parteien.
- Arbeit zitieren
- Michaela Grimm (Autor:in), 2002, Kaiser Friedrich III und der Mailberger Bund: Racheakt oder Machtergreifungsversuch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38526