Es geht um eine textkritische Analyse unter Einbeziehung eines kreativen Umgangs mit Latein.
Auf den ersten Lehrstuhl für Poetik an der neugegründeten ersten evangelischen Universität wurde Helius Eobanus Hessus 1536 nach Marburg berufen, der bereits als 10jähriger in der Lateinschule von Frankenberg bemerkte, dass der Bibelvers Joh. 12, 42 (in der Vulgata-Version) „qui sequitur me, non ambulat in tenebris.“ ein Pentameter ist, was seinen Lehrer Horlaeus aufhorchen ließ – zu Recht, wie der Werdegang seines Schülers zeigt, der wohl eine ähnlich natürliche Begabung für Versmelodien hatte wie Ovid (quid temptabam scribere versus erat).
Und so war es auch ein von Ovid inspiriertes Werk, das Eobanus den Lehrstuhl einbrachte: seine christlichen Heroides, in denen weibliche Heilige Briefe schreiben, wie z.B. die heilige Elisabeth an ihren Gatten Ludwig, der zu einem Kreuzzug aufgebrochen war. Und die letzte Epistel dieser Heroides ist überschrieben: „Eobanus posteritate“, worauf ich ihm nach über 400 Jahren geantwortet habe: „Anna Elissa Eobano“.
Was aber hat diese Anekdote aus der Kindheit des Eobanus und des Ovid mit meinen textkritischen Anmerkungen zu einem Horaz-Gedicht zu tun?
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- Anna Elissa Radke (Author), 2017, Kreative Textkritik. Textkritische Anmerkung zu Horaz "tempus erat" (c. I, 37,4), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/385521
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