Kaiser Flavius Claudius Iulianus gehört sicher zu den schillerndsten Persönlichkeiten der Spätantike und sowohl unter seinen Zeitgenossen, den spätantiken wie mittelalterlichen Historikern, als auch in der modernen Historiographie, polarisiert seine ebenso kurze wie ereignisreiche Regentschaft die Gemüter. In den knapp zwei Jahren, in welchen er dem Reich vorstand, mag es Zeitgenossen erschienen sein, als wende sich die Zeit und ein Erneuerer des Reiches ergreife tatendurstig das Ruder. Neben seinen Bemühungen, das Reich wieder den alten Göttern der Vorfahren zuzuführen, ist sein Perserfeldzug dabei von besonderer Bedeutung für das nachchristliche 4. Jahrhundert. Dieser ebenso grandios ambitionierte wie grandios erfolglose Feldzug gegen das Perserreich der Sassaniden 363 n.Chr., in welchem Julian 32-jährig sein Ende fand, bedeutete für lange Zeit das Ende des römischen Mesopotamiens und des strategischen Vorteils im Osten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung:
- Quellen- und Forschungsstand:
- Die imitatio alexandri als Legitimation römischer Kaiser:
- Ziele und Motive des Perserfeldzugs Julians:
- Römischer Universalismus & neoachämenidische Träume:
- Kriegsplan und Strategie:
- Der Feldzug:
- Omen, Opfer, Orationes:
- Ktesiphon oder Tod:
- Der Zug der 50000:
- Schwanengesang einer Katastrophe:
- Fazit:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Kaiser Julians Perserfeldzug im Jahr 363 n. Chr. und analysiert dessen Hintergründe, Ziele und Ursachen des Scheiterns. Im Fokus stehen die Motive Julians, die von der imitatio alexandri geprägt waren, und die Folgen des Feldzugs für das Römische Reich. Die Arbeit beleuchtet kritisch die Quellenlage und die unterschiedlichen Perspektiven der historischen Forschung.
- Kaiser Julians Motivlage und seine imitatio alexandri
- Die Ziele des Perserfeldzugs: Eroberung, Befriedung oder Deklassierung Persiens?
- Die Schwächen des Kriegsplanes und die Ursachen für Julians Scheitern
- Die Konsequenzen des Feldzugs für das Römische Reich
- Die Rolle des persischen Sassanidenreiches unter Šābuhr II.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung skizziert die historische Bedeutung des Perserfeldzugs Julians und die geteilte Meinung der Forschung zu seiner Person und seinem Feldzug. Außerdem werden die wichtigsten Quellen und Forschungsstände zum Thema präsentiert.
- Die imitatio alexandri als Legitimation römischer Kaiser: Dieses Kapitel beleuchtet das Motiv der „imitatio alexandri“ im Handeln Julians anhand ausgewählter Beispiele aus seinen Schriften. Dabei wird auch auf Kritikpunkte von Bringmann eingegangen.
- Ziele und Motive des Perserfeldzugs Julians: Dieser Abschnitt analysiert die Ziele und Motive Julians, die sich aus der Perspektive des römischen Universalismus und der neoachämenidischen Träume des Kaisers ergeben. Außerdem wird der Kriegsplan und die Strategie des Feldzugs erläutert.
- Der Feldzug: Dieses Kapitel beschreibt den Verlauf des Feldzugs anhand von ausgewählten Passagen aus Ammianus' „Res Gestae“, den Reden des Libanios und Zosimos' „Historia nova“. Dabei werden Fehler und Schwächen des Kriegsplanes und seiner Umsetzung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie Kaiser Julian, Perserfeldzug, imitatio alexandri, römischer Universalismus, Sassanidenreich, Šābuhr II., Kriegsplan, strategische Schwächen, Quellenkritik, Ammianus Marcellinus, Libanios, Zosimos.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Hohenstedt (Autor:in), 2015, Der Perserfeldzug. Auf Alexanders Spuren in die Katastrophe?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/385707