Die zentrale Frage dieser Arbeit lautet: Dient eine konfrontative Außenpolitik dem russischen Präsidenten als Lösungsstrategie innenpolitischer Probleme? Hierzu werden in den folgenden Kapiteln zunächst entsprechende Hypothesen genannt werden, um theoretische Erklärungsansätze zu liefern und hiernach dient ein Most Similar Studies Design der Untersuchung, ob tatsächlich das unterscheidende Moment gewahrter Herrschaftslegitimation dasjenige einer konfrontativen Außenpolitik ist.
Hierzu werden alternative Variablen der Fälle Präsidentschaft Jelzin (1991-1999), Putin (2000-2008 und 2012-heute) sowie Medvedev (2008-2012) herangezogen, wobei die Amtswechsel Putin-Medvedev und Medvedev-Putin hierbei nicht als tatsächliche Abwahl Putins bzw. Medvedevs im Sinne verlorener Legitimität zu deuten ist, sondern eher als Bestätigung des "Systems Putin".
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Neopatrimoniale Motive und Dilemmata – Hypothesen
- Die Russische Außenpolitik seit dem Ende der Sowjetunion - MSSD
- Die Fälle und die Abhängige Variable: „Legitimierte Herrschaft“
- Die Unabhängige Variable 1: „Konfrontative Außenpolitik“
- Die Unabhängige Variable 2: „Wirtschaftslage“
- Die Unabhängige Variable 3: „Innere Krisen und Kriege“
- Die Unabhängige Variable 4: „Mißachtung russischer Interessen“
- Die Unabhängige Variable 5: „Pressefreiheit“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Ursachen für die konfrontative Außenpolitik Russlands unter Präsident Putin. Im Fokus steht die Frage, ob diese Politik als Strategie zur Stabilisierung der innenpolitischen Legitimation dient. Der Autor analysiert, ob Putin durch eine aggressive Außenpolitik die Zustimmung der Bevölkerung und die Loyalität seiner Klientel sichern kann, insbesondere im Kontext von innenpolitischen Krisen.
- Kausalzusammenhang zwischen innenpolitischer Legitimation und konfrontativer Außenpolitik
- Neopatrimoniales Herrschaftssystem in Russland
- Vergleichende Analyse der Präsidentschaften Jelzin, Putin und Medvedev
- Einfluss von Wirtschaftslage, inneren Krisen und außenpolitischen Bedrohungen
- Rolle der Pressefreiheit und die Konstruktion von Meistererzählungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage in den Kontext der gegenwärtigen Russland-Debatte und skizziert die wichtigsten Forschungsaspekte. Es wird argumentiert, dass ein Verständnis russischer Außenpolitik ohne Berücksichtigung der innenpolitischen Situation unmöglich ist.
- Neopatrimoniale Motive und Dilemmata – Hypothesen: Dieses Kapitel analysiert die innenpolitische Situation Russlands als neopatrimoniales System. Der Autor stellt die Hypothese auf, dass die konfrontative Außenpolitik als Strategie zur Kompensation von Legitimitätsverlusten im innenpolitischen System dient.
- Die Russische Außenpolitik seit dem Ende der Sowjetunion - MSSD: Dieses Kapitel beschreibt das Most Similar Studies Design, das für die Analyse der Fallstudien der Präsidentschaften Jelzin, Putin und Medvedev angewendet wird. Es werden verschiedene unabhängige Variablen wie die Wirtschaftslage, innere Krisen und Konflikte sowie die Wahrnehmung von Bedrohungen durch den Westen betrachtet, um den Einfluss auf die russische Außenpolitik zu untersuchen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen russische Außenpolitik, innenpolitische Legitimation, Neopatrimonialismus, Konfrontationsstrategie, Most Similar Studies Design, Wirtschaftslage, innere Krisen und Kriege, Pressefreiheit, Meistererzählungen und die Rolle des Westens.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Hohenstedt (Autor:in), 2015, Russlands Außenpolitik und Herrschaftslegitimation nach Innen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/385709