Berichten aus Branchenzeitschriften und Wirtschaftsmagazinen zufolge leben die Deutschen in einer Freizeit- und Dienstleistungsgesellschaft. Die Arbeitszeit scheint nur noch die Hälfte des alltäglichen Zeitpensums eines Bundesbürgers auszumachen. Dementsprechend vielfältige Angebote breiten sich in einem übersättigten, doch permanent anwachsenden Markt der Tourismusindustrie aus. Die Verlockung ist höher denn je, aber mit ihr auch die Angst der Konsumenten einen gegenwärtigen Trend bezüglich Lifestyle-Orientierung und Freizeitkonsum zu verpassen, oder in eine Ohnmacht der Produktselektionszwänge zu fallen.
Die Vielzahl von errichteten Freizeit- und Erlebniseinrichtungen ist groß und erfährt einen anhaltenden Aufschwung durch den jährlichen Anstieg der Besucherzahlen. Das Erlebnis stellt eine Art kategorischen Imperativ unserer Zeit dar. Nur was bedeutet das Erleben in thematisierten Erlebnisräumen überhaupt?
Die vorliegende Arbeit stellt eine mehrperspektivische Betrachtung einer postmodernen, eigenständigen Form des Raumes dar, in welchem handelnde Akteure gestaltend und sinnstiftend tätig sind und weitreichende Auswirkungen auf unser Raumverständnis und unser räumliches Interesse die Folge ist.
Ziel ist es hierbei, den Charakter und die Erscheinungsform dieser Erlebnisräume zu betrachten. Es stellt sich im Zuge dessen die Frage, welche Arten von Themenorten existieren und welche Ausprägungsmuster diese aufweisen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sozialgeographische Einbettung von Themenorten
- Der Kommerzielle Themenort
- Der Erlebnisraum als spezifischer Themenort
- Voraussetzungen für die Entstehung von Erlebnisräumen
- Charakterisierung von Erlebnisräumen
- Klassifikation
- Steuerungsfaktoren
- Auswirkungen von Erlebnisräumen
- Zusammenfassung und Ausblick
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Analyse und Interpretation von Erlebnisräumen. Das Ziel ist es, den Charakter und die Erscheinungsform dieser spezifischen Themenorte zu untersuchen und deren Entstehung, Ausprägungsmuster und Auswirkungen auf unser Raumverständnis zu beleuchten.
- Konstruktion und Wirklichkeit von Erlebnisräumen
- Die Rolle von Themenorten in der Sozialgeographie
- Klassifizierung und Steuerungsfaktoren von Erlebnisräumen
- Auswirkungen von Erlebnisräumen auf das räumliche Verhalten und die Raumwahrnehmung
- Die Relevanz von Erlebnisräumen in einer postmodernen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und beleuchtet die Bedeutung von Erlebnisräumen in der heutigen Gesellschaft. Sie verdeutlicht, dass Erlebnisräume eine Form der "Wiederverzauberung der Welt" darstellen und eine wachsende Rolle im Tourismus und der Freizeitgestaltung spielen.
Kapitel 2 beleuchtet die sozialgeographische Einbettung von Themenorten und erklärt den Zusammenhang zwischen Raum (space) und Ort (place) anhand der „Place and Space“-Theorie. Es wird gezeigt, wie Themenorte durch menschliches Handeln und soziale Beziehungen entstehen und eine spezifische Bedeutung und Sinnhaftigkeit erhalten.
Kapitel 4 widmet sich dem Erlebnisraum als spezifischem Themenort und untersucht die Voraussetzungen für deren Entstehung. Es geht auf die Charakterisierung von Erlebnisräumen ein, einschließlich der Klassifizierung und der Steuerungsfaktoren, die ihre Entwicklung beeinflussen. Darüber hinaus werden die Auswirkungen von Erlebnisräumen auf unser Raumverständnis und unser räumliches Verhalten beleuchtet.
Schlüsselwörter
Erlebnisräume, Themenorte, Sozialgeographie, "Place and Space"-Theorie, Raumwahrnehmung, Freizeitgestaltung, Tourismus, Konstruktion, Wirklichkeit, Postmoderne, Steuerungsfaktoren, Auswirkungen.
- Quote paper
- Erik Schittko (Author), 2015, Charakter und die Erscheinungsformen von Erlebnisräumen. Welche Ausprägungsmuster weisen die verschiedenen Themenorte auf?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/386160